Das Elektroauto zuhause laden – das Wichtigste in Kürze
Wer sein Elektroauto zuhause aufladen möchte, muss einige Faktoren berücksichtigen. Neben der Reichweite, die u. a. je nach Batteriegröße, Fahrverhalten und Außentemperatur variieren kann, sind zudem folgende Aspekte wichtig:
- Wallbox: Um ihr Elektroauto aufladen zu können, sollten Interessierte sich eine Wallbox zuhause durch eine Fachkraft installieren lassen. Denn die Ladung über eine herkömmlichen Schuko-Steckdose ist nicht zu empfehlen. Jene ist für eine Dauerlast dieser Art nicht ausgelegt.
- Kosten: Die Kosten für die Aufladung können am aktuellen Preis für einen kWh festgemacht werden. Jener liegt aktuell etwa bei 32 Cent (Stand: 09/2021) zudem ist auch die Batteriekapazität ein relevanter Wert, der die Kosten für eine Aufladung beeinflusst.
- Ladedauer: Gute Ladegeschwindigkeiten liegen bei etwa zwei Stunden oder sogar unter einer Stunde. Für zuhause an einer Wallbox gelten Ladezeiten zwischen 3,5 und 6 Stunden als guter Durchschnitt.
Wie viel kostet die Aufladung eines Elektroautos zuhause?
Damit sich ein Elektroauto sicher und schnell zuhause aufladen lässt, kommt einiges an Wallbox Kosten auf Elektroauto-Besitzer zu. So muss z. B. die Installation durch eine Fachkraft umgesetzt werden, von einer Selbstinstallation raten wir aufgrund des nötigen Umgangs mit Starkstrom ab. Für den Kauf und die Montage können Interessierte aber eine Wallbox Förderung bei der KfW beantragen und einen Zuschuss von bis zu 900 Euro erhalten. Update: Seit Ende Oktober 2021 können laut KfW keine neuen Anträge mehr für Wallbox-Zuschüsse gestellt werden, da die Fördermittel erschöpft sind. Ob mit der Bildung der neuen Regierung wieder Gelder bereitgestellt werden, ist aktuell noch ungewiss (Stand: 10/2021). Käufer sollten etwa mit 1.170 Euro rechnen, wenn sie sich für eine förderfähige Wallbox mit 11 kW inklusive Einbau entscheiden.
Bei unserem Überblick haben wir die laufenden Kosten in den Vordergrund gestellt, die bei einer bereits installierten Wallbox durch den Elektroauto Betrieb entstehen. Dabei sind die Kosten für die Aufladung eines Elektroautos zuhause u. a. abhängig von der Kapazität der verbauten Batterie des Elektrofahrzeugs.
Als Beispiel haben wir uns das Modell NISSAN LEAF e+ ausgesucht, dessen Batterie eine Kapazität von 62 kWh besitzt. Eine kWh Strom kostet etwa 32 Cent (Stand: 09/2021). Diese Faktoren miteinander multipliziert ergeben die Kosten für eine Aufladung.
Beispielrechnung: Kosten Aufladung für NISSAN LEAF e+
Batteriekapazität des Elektroautos (kWh) × Strompreis pro Kilowattstunde (Euro/kWh)
62 kWh × 0,32 Euro/kWh = 19,84 Euro
Eine Aufladung dieses Modells kostet nach unserer Beispielrechnung also etwa 20 Euro. Zum Vergleich: Die Aufladung an einer öffentlichen Ladestation ist meist etwas teurer als zuhause. Pro Kilowattstunde sollten E-Auto-Besitzer dort mit Aufladekosten von 35 bis 40 Cent rechnen. Teurere Tarife fordern sogar bis zu 80 Cent pro Kilowattstunde an der Ladesäule ein. In beiden Fällen gibt es zudem Faktoren, die die Kosten nachteilig beeinflussen. Beispielsweise ist ein Ladeverlust mitzurechnen, der die Kosten für eine Aufladung erhöht.
Wie lange dauert die Aufladung eines Elektroautos zuhause?
Wie lange die Aufladung eines Elektroautos dauert, ist ebenfalls abhängig von der Kapazität der Batterie und wie viel Ladeleistung über eine Wallbox zugeführt wird. Wir beziehen uns weiterhin für unser Beispiel auf das Modell NISSAN LEAF e+. Als zugeführte Energie nehmen wir exemplarisch die Leistung von zwei verschiedenen Wallbox-Varianten an, die in privaten Bereichen verbaut werden dürfen. Das ist einmal eine Wallbox, die bis zu 11 kW bietet und eine, die mit 22 kW etwas stärker und deshalb auch schneller die Aufladung erzielt.
Beispielrechnung: Dauer Aufladung NISSAN LEAF e+
Batteriekapazität (kWh) / Ladeleistung (kW) = Ladezeit (Stunden)
62 kWh / 11 kW = 5,6 Std.
62 kWh / 22 kW = 2,8 Std.
Die Ergebnisse der Ladedauer sind jedoch Idealwerte, die mit NISSAN LEAF e+ in der Realität nicht erreicht werden. Der Hersteller gibt an, dass die maximale AC-Ladeleistung lediglich bei 6,6 kW liegen. Daher ist die Ladedauer in der Realität eher bei zirka 10 Stunden anzusiedeln. Im privaten Bereich ist das aber dennoch ein guter Wert, da die meisten E-Auto-Halter ihr Fahrzeug über Nacht aufladen, sodass es den darauffolgenden Tag wieder einsatzbereit ist.
Soll es im Alltag einmal schneller gehen, bieten spezielle öffentliche Schnellladestationen eine bis zu 80-prozentige Aufladung innerhalb einer Stunde. Dieser Spitzenwert wird durch eine Ladeleistung von bis zu 50 kW erzielt. Eine solche Power ist zuhause mit einer Wallbox allerdings nicht realisierbar (Stand: 09/2021). Zudem ist ein häufiges Schnellladen schädlich für die Batterie und kann die Lebensdauer des Akkus reduzieren. Um Überspannung zu vermeiden, wechselt die Aufladung bei einer Schnellladung außerdem bei etwa 80 Prozent in den normalen Modus und lädt die restliche Kapazität in normalem Tempo auf.
Zu beachten gilt außerdem, dass einige Faktoren die Ladedauer verändern können:
- Ladetechnik: Die Ladetechnik beeinflusst, ob das Elektrofahrzeug die Ladeleistung der Wallbox oder Ladesäule auch aufnehmen kann. In Deutschland ist ein Typ-2-Welchselstromanschluss gängig. Er eignet sich für einphasige, aber auch dreiphasige Wechselstrom- und Gleichstromladeverfahren.
- Batteriekapazität des Fahrzeugs, je größer der Akku, desto länger die Ladedauer.
- Batteriestand, je voller der Akku ist, desto langsamer das Ladetempo. Ist der Ladestand der Batterie niedrig, geht das Ladetempo schneller voran als nach etwa 80 Prozent.
- Ladeverluste: Etwa 20 Prozent können als Ladeverlust von der Ladezeit abgezogen werden.
- Ladeleistung, also die hinzugeführte Energie über eine Wallbox. Je stärker die zugeführte Leistung, desto schneller erfolgt die Aufladung. So bestehen Unterschiede bei der Ladedauer, über eine private Wallbox im Vergleich zu einer öffentlichen Schnellladesäule.
- Außentemperatur, sowohl Kälte als auch hohe Hitze verlangsamen den Ladevorgang.
Wir groß ist die Reichweite eines Elektroautos?
Die Reichweite ist ein relevanter Aspekt, der beim Kauf eines Elektroautos eine besonders große Rolle spielt. Schließlich ist es wichtig, nicht nach einer kurzen Strecke bereits eine Pause für eine erneute Aufladung einlegen zu müssen. Beim Modell NISSAN LEAF e+ als Beispiel wird der Stromverbrauch pro kWh/100 km vom Hersteller mit 18,5 kWh angegeben. Dieser Wert wird mit der Batteriekapazität verrechnet, um die Reichweite zu ermitteln.
Beispielrechnung: Reichweite NISSAN LEAF e+
Batteriekapazität (kWh) / Energieverbrauch (kWh/100 km) = Reichweite (km)
62 kWh / (18,5 kWh/100 km) = 335 km
Die maximale Reichweite wird allerdings von Faktoren beeinflusst und kann in der Praxis vom Rechenbeispiel abweichen. Die Werte können deshalb in der Realität höher oder niedriger ausfallen. Einflussfaktoren auf die Reichweite sind:
- Geschwindigkeit: Bei einer gleichmäßigen und ruhigen Fahrt ohne häufiges Bremsen oder Beschleunigen ist die Reichweite höher. Muss oft abgebremst oder vermehrt stark beschleunigt werden, reduziert das die Reichweite. Je nach Modell bietet sich auch ein ECO-Modus an, um die Reichweite zu maximieren und die Batterie zu schonen.
- Fahrgegebenheiten: Müssen Besitzer eines Elektrofahrzeugs häufig bergauf fahren, führt das zu einen höheren Energieverbrauch, der eine niedrige Reichweite zur Folge hat. Der Vorteil: Geht es bergab, kann Energie wieder zurückgewonnen werden.
- Wetter- und Temperatur: Ein Aspekt bei der Reichweite ist wie bei der Ladedauer die Temperatur und das Wetter. Kälte und auch Hitze beeinflussen die Kapazität der Batterie und können daher die Reichweite reduzieren, da die Batterie sich schneller entleert. Ist es kalt, wird beispielsweise auch Energie von der Batterie benötigt, um den Innenraum über die verbaute Heizung zu wärmen. Bei Hitze ist Batterie-Energie für den Betrieb der Klimaanlage nötig.
Kosten Elektroauto Aufladung vs. Tankfüllung für Verbrennungsmotor
Aktuell sind Elektroautos in der Anschaffung teurer im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Doch sind Elektroautos im Verbrauch günstiger und liegen die Kosten für eine Aufladung niedriger als die Tankfüllung eines Benziners? Um diese Überlegung ebenfalls anhand einer Rechnung zu überprüfen, stellen wir die Kosten gegenüber, die die Fahrzeuge auf einer Strecke von 100 km verursachen. Beim Elektrofahrzeug wird der Stromverbrauch in Kilowattstunden angegeben, das Fahrzeug, welches mit Benzin oder Diesel angetrieben wird, verbraucht die Tankfüllung in Litern.
Beispielsrechnung: Kosten Aufladung Elektroauto vs. Tankfüllung Benziner
Verbrauch Elektroauto: Der Hersteller gibt den Verbrauch von NISSAN LEAF e+ auf 100 km mit 18,5 kWh an. Dabei handelt es sich um einen kombinierten Wert. Das bedeutet, dass eine Fahrt vollzogen wurde, die inner- und außerorts stattfand und daher beispielsweise eine Orientierung an 30 bzw. 50 km/h berücksichtigt ist aber auch Beschleunigungsphasen außerhalb einer Stadt umfasst. Deshalb ist der kombinierte Verbrauch ein guter Durchschnittswert. Der Preis für 1 kWh liegt bei etwa 32 Cent (Stand: 09/2021). Der Verbrauch auf 100 Liter muss mit den Kosten pro kWh multipliziert werden.
Verbrauch pro 100 km (kWh) × Preis pro kWh (Euro) = Preis pro 100 km (Euro)
18,5 kWh/100 km × 0,32 Euro = 5,92 Euro/100 km
Für eine Strecke von 100 Kilometer zahlen Besitzer eines NISSAN Leaf e+ zirka sechs Euro.
Verbrauch Benziner: Als Vergleich zu NISSAN LEAF e+ haben wir uns das Modell VW Polo Fresh rausgesucht. Der kombinierte Verbrauch auf 100 Kilometer wird mit 4,7 l/100 km angegeben. In unserem Rechenbeispiel betanken wir den VW Polo mit Super E10. Der Preis für einen Liter liegt bei 1,56 Euro (Stand: 09/2021).
Verbrauch pro 100 km (Liter) x Preis pro Liter (Euro) =Preis pro km (Euro)
4,7 l/100 km × 1,56 Euro = 7,33 Euro/100 km
Die Fahr von 100 Kilometer kostet mit einem VW Fresh fast 7,50 Euro und ist damit teurer als die Fahrt über 100 Kilometer mit einem NISSAN Leaf e+. Hier liegen die Kosten unter sechs Euro.
Fazit: Unsere Beispielsrechnung zeigt, dass ein Elektrofahrzeug einen günstigeren Verbrauch hat im Vergleich zu einem Verbrenner-Modell.
Die höheren Kosten beim Nutzer im Vergleich zu einem Benzinfahrzeug liegen jedoch erstmal bei der Anschaffung des Elektroautos und der Ladeinfrastruktur zuhause. Das heißt, dass E-Auto Neubesitzer sich – falls noch nicht vorhanden – zunächst eine Wallbox zulegen müssen. Um diese finanzielle Hürde zu erleichtern, wir jedoch nicht nur der Kauf, sondern auch die Installation einer Wallbox bezuschusst. Es gibt außerdem auch Elektroauto Förderungen, sodass der Kauf eines reinen Elektroautos oder Plug-In-Hybriden förderfähig ist. Des Weiteren können private Elektroautobesitzer seit dem Jahr 2022 am Quotenhandel teilnehmen und von der THG-Quote profitieren. Interessierte können sich somit ganz einfach bis zu 400 Euro THG-Prämie jährlich sichern.
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