Kosten für’s Heizen ermitteln Heizkosten berechnen: So geht’s

Die Heizkosten eines Einfamilienhauses hängen von vielen Faktoren ab. Eine genaue Berechnung gibt nicht nur Auskunft über den aktuellen Energieverbrauch, sondern zeigt auch Einsparpotenziale auf. In diesem Artikel zeigen wir, wie man die Heizkosten für ein Einfamilienhaus berechnet.

Die Berechnung der Heizkosten zeigt Einsparpotenziale

Heizkosten berechnen - Das Wichtigste in Kürze

Hauseigentümer können die Heizkosten auf verschiedene Weise berechnen.

  • Heizlastberechnung: Ermittelt den Wärmebedarf des Hauses und dient als Grundlage für die Heizkostenberechnung.
  • Energieausweis: Gibt Richtwerte für die Heizkosten in Abhängigkeit von der Energieeffizienzklasse des Gebäudes an.
  • Verbrauchsberechnung: Anhand der letzten Abrechnungen lassen sich der durchschnittliche Energieverbrauch und die Heizkosten bestimmen.

Heizkosten berechnen: Wie geht das?

Die Heizkosten werden meistens bereits im Rahmen der Planung einer Heizungsanlage berechnet. Im Neubau oder beim Heizungstausch wird eine Heizlastberechnung durchgeführt. Sie ermittelt den Wärmebedarf eines Gebäudes. Diesen Wert können Hauseigentümer dann durch den Rohstoffpreis multiplizieren. Daraus ergeben sich die Heizkosten.

Heizkosten (in Euro) = Wärmebedarf (in Kilowattstunden) / Wirkungsgrad des Wärmeerzeugers x Rohstoffpreis (in Euro je Kilowattstunde)

Beispiel: Ein neu errichtetes Einfamilienhaus mit 200 Quadratmeter Wohnfläche hat einen jährlichen Wärmebedarf von 6.000 Kilowattstunden. Sie nutzt eine Wärmepumpe als Wärmeerzeuger, die Strom zum Heizen verbraucht. Ihr Wirkungsgrad liegt bei rund 350 %. Der aktuelle Strompreis liegt bei 26 Cent pro Kilowattstunde (Stand: Oktober 2024). 

Heizkosten = 6.000 Kilowattstunden / 3,5 x 0,26 Euro je Kilowattstunde

Heizkosten = ca. 445 Euro pro Jahr

In diesem Fall würden die jährlichen Heizkosten um die 445 Euro betragen.

Berechnung der Heizkosten mit Energieausweis

Im Altbau ist oft keine Heizlastberechnung vorhanden. In diesem Fall können Eigentümer die Heizkosten anhand eines Energieausweises berechnen. Folgende Richtwerte dienen zur Orientierung:

EnergieeffizienzklasseJährliche HeizkostenHeizkosten EFH mit 140 m²
A+/A≤ 3 Euro pro Quadratmeter≤ 420 Euro
B4 - 5 Euro pro Quadratmeter560 - 700 Euro
C5 - 6 Euro pro Quadratmeter700 - 840 Euro
D6 - 8 Euro pro Quadratmeter840 - 1.120 Euro
E7 - 9 Euro pro Quadratmeter980 - 1.260 Euro
F9 - 11 Euro pro Quadratmeter1.260 - 1.540 Euro
G11 - 13 Euro pro Quadratmeter1.540 - 1.820 Euro
H≥ 13 Euro pro Quadratmeter≥ 1.820 Euro

Heizkosten über den Verbrauch berechnen

Sind weder Heizlastberechnung noch Energieausweise, dann können Hausbesitzer die Heizkosten über den Verbrauch berechnen. Dafür wird zuerst ein Durchschnittswert für den Jahresverbrauch aus den letzten drei Jahresrechnungen ermittelt. Dieser wird dann durch den Wirkungsgrad des Wärmeerzeugers geteilt. Schließlich wird dieser Wert durch den Rohstoffpreis multipliziert. 

Heizkosten (in Euro) = jährliche Endenergieverbrauch (in Kilowattstunden) x Rohstoffpreis (in Euro je Kilowattstunde)

Der Wirkungsgrad fällt je Wärmeerzeuger unterschiedlich aus. Das hat einen direkten Einfluss auf den Jahresverbrauch. Beispielsweise kann eine Wärmepumpe bis zu fünf Kilowatt Wärmeenergie aus einem Kilowatt Strom erzeugen. Währenddessen kann ein Gas-Brennwertkessel maximal 98 Prozent des Erdgases in Wärmeenergie konvertieren. 

Beispiel: Ein Altbau mit 150 Quadratmeter Wohnfläche hat einen jährlichen Wärmebedarf von 20.000 Kilowattstunden. Je nach Wärmeerzeuger fällt der Energieverbrauch und somit die Heizkosten unterschiedlich aus.

HeizungsartÖlheizungGasheizungWärmepumpe
Wirkungsgrad95 %98 %500 %
Verbrauch21.050 kWh Heizöl20.410 kWh Erdgas4.000 kWh Strom
Rohstoffpreis9,5 Cent pro kWh8,6 Cent pro kWh26 Cent pro kWh
Jährliche Heizkosten2.000 Euro1.755 Euro1.040 Euro

Heizkosten berechnen: Wo stehe ich im Vergleich?

Die Heizkosten variieren stark je nach eingesetzter Heizungsart. Besonders der Brennstoff und die Effizienz der Anlage haben einen entscheidenden Einfluss auf die jährlichen Kosten. Während Öl- und Gasheizungen weiterhin weit verbreitet sind, gewinnen umweltfreundlichere Alternativen wie Wärmepumpen oder Holzpelletheizungen zunehmend an Bedeutung. 

Heizkosten für ein Einfamilienhaus

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über den durchschnittlichen Jahresverbrauch und die damit verbundenen Kosten für verschiedene Heizungsarten in einem Einfamilienhaus:

HeizungsartJahresverbrauchKosten
Ölheizung2.000 - 3.000 Liter Heizöl1.900 - 2.850 Euro
Gasheizung20.000 - 30.000 kWh Erdgas1.700 - 2.550 Euro
Fernwärme10.000 - 15.000 kWh Fernwärme1.500 - 2.250 Euro
Wärmepumpe3.000 - 6.000 kWh Strom750 - 1.500 Euro
Pelletsheizung3.000 - 5.000 Kilogramm Pellets750 - 1.250 Euro

Heizkosten für eine Mietwohnung

Als nächstes geben wir Ihnen einen Überblick über die durchschnittlichen Heizkosten in einer Wohnung.

HeizungsartJahresverbrauchKosten
Ölheizung1.000 - 1.500 Liter Heizöl950 - 1.425 Euro
Gasheizung10.000 - 15.000 kWh Erdgas850 - 1.275 Euro
Fernwärme5.000 - 7.500 kWh Fernwärme750 - 1.125 Euro
Wärmepumpe1.500 - 3.000 kWh Strom375 - 750 Euro
Pelletsheizung1.500 - 2.500 Kilogramm Pellets375 - 625 Euro

Warum ist das Berechnen der Heizkosten wichtig?

Das Berechnen der Heizkosten ist aus mehreren Gründen wichtig:

  • Kostenkontrolle: Heizkosten machen einen erheblichen Teil der jährlichen Betriebskosten eines Gebäudes aus. Durch eine genaue Berechnung können Hausbesitzer den finanziellen Aufwand besser planen und potenzielle Einsparungen erkennen.
  • Einsparpotenzial: Durch das Verstehen der Heizkosten können Eigentümer ineffiziente Heizungsanlagen oder schlecht gedämmte Gebäude identifizieren. Dies bietet die Möglichkeit, gezielt Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs zu ergreifen, z. B. durch den Austausch der Heizung oder die Verbesserung der Dämmung.
  • Vergleich von Heizsystemen: Eine genaue Kostenberechnung ist entscheidend für den Vergleich verschiedener Heizsysteme. Sie ermöglicht die Wahl der besten Option hinsichtlich Effizienz und Kosten-Nutzen-Verhältnis.

Wie kann ich die Heizkosten senken?

Am effizientesten senken sich die Heizkosten durch einen geringeren Wärmebedarf. Das ist durch Sanierungsmaßnahmen wie nachträgliche Dämmung und Austausch von Fenstern und Türen erreicht. Auch das Senken der Raumtemperatur und eine effiziente Lüftung tragen zur Reduzierung der Heizkosten bei. Weitere Tipps sind in diesem Artikel zu finden.

Fazit: Auf Wärmepumpe umsteigen und Heizkosten reduzieren

Neben der Optimierung des Wärmebedarfs lässt sich eine deutliche Senkung der Heizkosten auch durch den Heizungstausch erzielen. Wer von einer alten Öl- oder Gasheizung auf eine Wärmepumpe umsteigt, kann die Energiekosten spürbar reduzieren. Zusätzlich übernimmt der Staat bis zu 70 Prozent der Umrüstungskosten durch Förderprogramme, was den Wechsel noch attraktiver macht.

 

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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