Magenta SmartHome: QIVICON-Plattform wird noch umfangreicher
Erst vor einigen Wochen haben wir das Vattenfall QIVICON Smart Home-System im Praxistest untersucht. Mit dem Magenta SmartHome-System ist nun ein direkter Vergleich zum Vattenfall-System möglich. Das QIVICON-System ist über mehrere Anbieter erhältlich, die unterschiedlichen Versionen unterscheiden in der verwendeten Software. Beim Magenta SmartHome-System handelt es sich sozusagen um die Eigenmarke der Deutschen Telekom, die das QIVICON-System ins Leben rief und mittlerweile als Open Source-Projekt auf der Eclipse-Plattform betreibt. Es ist somit nicht verwunderlich, dass die Magenta SmartHome-Lösung das umfangreichste Sortiment an kompatiblen Smart Home-Geräten anbietet. In Darmstadt beschäftigen sich etwa 100 Experten täglich damit, das QIVICON-Universum der Telekom größer und vielfältiger werden zu lassen. In diesem Testdurchlauf haben wir außerdem die QIVICON Home Base 2.0 verprobt statt der Vorgängerversion beim Vattenfall Smart Home-System.
Die wichtigsten Neuerungen der QIVICON Home Base 2.0: Mehr Schnittstellen für mehr Flexibilität
Die QIVICON Home Base war schon immer ein Multitalent mit USB-Schnittstellen für mögliche Funkprotokoll-Erweiterungen. An der neuen Home Base 2.0 befinden sich nur noch zwei von vormals vier dieser Schnittstellen, was aber nicht weiter schlimm ist - viele Funkprotokolle sind in der neuen Version bereits ins Gerät integriert. Zur LAN-Netzwerkschnittstelle und dem HomeMatic-Protokoll BidCos sind die Netzwerkprotokolle HomeMatic IP, DECT-ULE, ZigBee und endlich auch WLAN hinzugekommen. Außerdem unterstützt die Home Base 2.0 Bluetooth Smart. Sobald es entsprechende Komponenten gibt, kann BLE freigeschaltet werden. Mit dieser Vielfalt an Protokollen lassen sich standardmäßig bereits viele Komponenten anbinden.
Durch die integrierte WLAN-Schnittstelle ist mit der Home Base 2.0 mehr Freiheit bei der Wahl des Aufstellungsortes gegeben. Zudem ist die verbaute Hardware leistungsfähiger und das Design gefälliger. Die neue Generation der QIVICON Home Base gleicht einem Router ohne Antennen und besitzt auf der Vorderseite nur ein Statusdisplay, das mit unterschiedlichen Farben und Blinkrhythmen den aktuellen Zustand anzeigt. Die jeweiligen Bedeutungen können in der ausführlichen, wenn auch nur digital verfügbaren Bedienungsanleitung nachgelesen werden. Auf der Rückseite der Home Base befinden sich die beiden USB-Schnittstellen, der LAN-Netzwerkanschluss, die Netzteil-Buchse sowie ein Reset- und ein Anmelde-/WPS-Tate. Auf der Unterseite ist die Seriennummer aufgedruckt, die zur Aktivierung notwendig ist.
Testumfang: Telekom Magenta SmartHome Starter-Paket plus Extra-Komponenten
Neben der QIVICON Home Base 2.0 als Basisstation des Magenta Smart Home-Systems, dem zugehörigen Netzteil, einem Netzwerkkabel und dem Quickstart Guide enthält das Starter-Paket zwei magnetische Tür- und Fenstersensoren von Magenta SmartHome, die über das DECT-ULE-Protokoll angebunden werden. Nicht im Starter-Paket enthalten, aber dennoch Teil unserer Testkomponenten war ein weiterer Tür- und Fenstersensor von Magenta SmartHome in optischer Ausführung, außerdem ein Rauchmelder von HomeMatic, ein Heizkörperthermostat und eine Schalt-/Messsteckdose von HomeMatic IP. Damit wurden für den Testaufbau neben der Anbindung zum Router bereits drei unterschiedliche Funkprotokolle verwendet.
Auch die eQ-3-Komponenten der Produktreihen HomeMatic und HomeMatic-IP, die nicht direkt aus dem Magenta SmartHome-Portfolio stammen, sind im Magenta Stil verpackt und bringen so die Zugehörigkeit zum Ausdruck. Nach dem Öffnen der Verpackung wird die Herkunft jedoch am Packungsinhalt sofort ersichtlich: die Installationsanleitung ist von eQ-3 und somit auch auf die Installation für deren Basisstation ausgelegt. Dies stellt kein Hindernis dar - die Magenta SmartHome App hält für jede zu verbindende Komponente eine sehr gute Schritt-für-Schritt-Installationsanleitung bereit.
Installation und Inbetriebnahme der Magenta SmartHome Basisstation
Für die QIVICON Home Base liegt ein Faltblatt mit einer bebilderten Installationsanleitung bei, mit deren Hilfe nach dem Auspacken der Basisstation die Installation in wenigen Schritten erfolgt. Zunächst wird die Basisstation mit dem Netzteil an eine 230V-Steckdose angeschlossen und signalisiert sofort weiß blinkend den Startvorgang. Für die Anbindung ans Heimnetzwerk und das Internet besteht bei der Home Base der zweiten Generation nun erstmalig neben der Verbindung über die LAN-Schnittstelle die Möglichkeit, die Station per WLAN mit dem Router zu verbinden. Das soll einfach über die WPS-Taste auf der Rückseite erfolgen, insofern der vorhandene Router diese Schnellverbindungsoption unterstützt. Der Anleitung folgend wurde dies mehrmals versucht, jedoch ohne Erfolg. Sowohl die Home Base als auch der Router reagierten mit einer rot blinkenden Status-LED, ohne eine Verbindung herzustellen. Alternativ blieb in diesem Fall doch die Installation mittels LAN-Kabel. Danach wurde der Magenta SmartHome Dienst über die Webseite mit dem beiliegenden Coupon registriert und über die heruntergeladene Magenta-App aktiviert. Viele Funktionen und Einstellungen können auch über einen Webbrowser erfolgen, indem direkt über die IP-Adresse auf die Home Base zugegriffen wird.
Alle weiteren Komponenten werden mithilfe der App oder im Webbrowser an die Home Base angelernt. Dies läuft mit der Schritt-für-Schritt-Anleitung auf jede Komponente abgestimmt und lässt so kaum Raum für Fehler - im Handumdrehen waren alle Komponenten für den Test installiert. Die Installation beziehungsweise das Anlernen an die Home Base erfolgt für alle Komponenten identisch: Zunächst wird in der Magenta-App im Hauptmenü der Punkt „Einstellungen“ und danach „Geräte +“ ausgewählt. Danach erscheint eine Herstellerliste, die alle kompatiblen Produkte enthält. Hier muss nur noch die richtige Komponente ausgewählt werden, dann führt die Anleitung durch die Installation. Nachdem die Komponente mit Strom versorgt und die Anlernphase aktiviert wurde, sucht die Home Base die angewählte Komponente, die dann nur noch bestätigt werden muss. Verpflichtend ist die Raumzuordnung pro Sensor. Sind für einem Raum bereits andere Komponenten vorhanden, werden sie gleich funktional miteinander verknüpft.
Anbringen und Anlernen der Komponenten für den Magenta SmartHome-Test
Magnetischer Tür- und Fensterkontakt aus dem Starter-Paket von Magenta SmartHome
Die Magenta-Sensoren weisen eine ungewöhnliche Seifenform auf statt des gewohnt länglichen Gehäuses bei Tür-/Fensterkontakten. An manchen Stellen könnte damit die Installation schwierig werden – sie sind breiter und passen damit beispielsweise nicht zwischen zwei Flügelfenster. Oberhalb der Terrassentür ist jedoch genug Platz, dort sind die Fensterkontakte schnell angeklebt - Klebepads und eine Erhöhung liegen bei. Die Erhöhung ist leider nicht annähernd ausreichend, sodass bei geschlossener Tür etwa 0,5 cm Abstand zwischen Magnet und Sensor bleiben. Trotzdem wurde der Zustand der Tür vom System immer richtig erkannt. Für das Pairing mit der Home Base muss die Transportsicherheitslasche gezogen werden, dann ist der Anlernprozess ist für 90 Sekunden aktiv. Sollte dies nicht reichen, kann durch einfaches Öffnen des Senders und kurzes Entnehmen der Batterie erneut der Anlernmodus aktiviert werden.
Optischer Tür- und Fensterkontakt von Magenta SmartHome
Eine neuere Variante für die Zustandserkennung von Türen und Fenstern ist der optische Sensor. Dieser hat den Vorteil, dass er ohne Gegenstück auskommt und so unauffälliger installiert werden kann. Auch wird der Sensor in den Anlernmodus versetzt, sobald die Batterien eingelegt sind. Auffällig ist hier, dass dieser Sensor mit zwei AAA-Batterien bestückt werden muss, wohingegen die magnetische Variante mit einer Knopfzelle auskommt. Auch hier liegt ein passendes Klebeband bei.
Schalt-/Messsteckdose von HomeMatic IP
Einstecken und Taster drücken - so wird der Zwischenstecker in den Anlernmodus versetzt, von der QIVICON Home Base erkannt und angelernt. Mit dem Taster kann die Steckdose im normalen Betrieb auch an- und ausgeschaltet werden. Sie führt übrigens zusätzlich eine Verbrauchsmessung des angeschlossenen Geräts durch.
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Heizkörperthermostat von HomeMatic IP
Das Heizkörperthermostat ist mit dem nötigen Werkzeug schnell installiert: mit einer Rohrzange wird die Muffe des alten Thermostats gelöst und der smarte Thermostat angeschraubt. Auch hier gilt es, die Transportsicherungslasche zu entfernen. Angeschraubt muss der Thermostat zunächst eine Justierungsfahrt vornehmen. Unser Testprodukt reagierte nicht sofort auf das Drücken des manuellen Reglers zu diesem Zweck, führte irgendwann aber doch die Justierungsfahrt durch. Lässt sich der Thermostat nicht direkt anschrauben, liegen noch Adapter dabei, mit denen sich die gängigsten Heizkörpertypen abdecken lassen.
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Rauchmelder von HomeMatic
Der Rauchmelder wird mithilfe einer Adapterplatte und Befestigungsschrauben an der Decke angebracht und ebenfalls per Taste in den Anlernmodus versetzt, um sich mit der Home Base zu verbinden.
Die Magenta SmartHome App im Test
Mit der Magenta SmartHome App lässt sich das System komplett einrichten, konfigurieren, steuern und bedienen. Alle Beschreibungen und Funktionalitäten beziehen sich in diesem Testbericht auf die Magenta SmartHome App für Android. Die iOS-Variante für Apple-Endgeräte wurde nicht getestet.
Die App selbst ist in drei Bereiche eingeteilt:
- Homescreen: bietet eine Übersicht der wichtigsten Informationen wie Wetter, Meldungen über Ereignisse, aktuelle Ist-Zustände der einzelnen Komponenten und definierten Situationen (hier können bestimmte Funktionen geräteübergreifend konfiguriert werden). Zusätzlich ist hier das zentrale Steuerelement zu finden, mit dem Bewohner dem System als „zuhause“ oder „abwesend“ mitgeteilt werden kann. Auf diese Angabe greifen dann Heizprofile, Alarm etc. zurück.
- Hauptmenü: hier werden alle Setups und Konfigurationen vorgenommen sowie zusätzliche Informationen abgerufen. Daneben enthält das Menü die wichtigsten Steuerelemente nach Funktionen aufgeteilt, eine Bedienung ist ebenso möglich.
- Fernbedienung: hier werden Informationen angezeigt und die einzelnen Komponenten können gesteuert werden – die Aufteilung erfolgt im Gegensatz zum Hauptmenü jedoch nach Zimmer. Die Fernbedienung wächst automatisch mit dem Hinzufügen der einzelnen Geräte.
Der Unterschied zwischen der Fernbedienung und den Steuerungsfunktionen im Hauptmenü lässt sich recht einfach am Beispiel der Heizung erklären: Mit der Fernbedienung kann das Heizkörperthermostat über das Zimmer aufgerufen werden, es zeigt die aktuelle Zimmertemperatur mit den Daten des eingebauten Temperatursensors an. Hier ist analog zur manuellen Bedienung auch die Temperatur zu regeln. Im Hauptmenü können hingegen noch unterschiedliche Heizprofile ausgewählt oder erstellt, voreingestellte Standard-Temperaturen konfiguriert und Geräte verknüpft werden, z.B. mit einem Fensterkontakt oder einem anderen Temperatur-Sensor wie dem der Netatmo Wetterstation.
Die App läuft stabil, die Bedienoberfläche ist übersichtlich gestaltet. Einzig die untere Hälfte des Homescreen reagiert manchmal nicht auf Berührungen. Die obere Hälfte mit Hauptmenü und Fernbedienung funktioniert jedoch noch. Nach dem Aufrufen eines der beiden Screens reagiert der Homescreen auch wieder – möglicherweise noch ein Bug der App, der etwas stören kann aber sich einfach beheben lässt und nur sporadisch auftritt. Alleine dadurch, dass so viele unterschiedliche Komponenten und Funktionen in dieser einen App untergebracht werden müssen, wirkt die Magenta SmartHome App stellenweise etwas überladen beziehungsweise verschachtelt. Auch nach längerer Nutzung passiert es, dass man die gesuchte Einstellung nicht auf Anhieb findet.
Smarte Sicherheit und Heizungssteuerung mit Magenta SmartHome
Mit den vorhandenen Komponenten lassen sich vor allem die Bereiche Sicherheit und intelligente Heizungssteuerung im Smart Home abbilden. Dafür werden Tür- und Fensterkontakte sowohl als Alarmmelder als auch zur Energieeinsparung verwendet. Im selben Raum installierte Komponenten können in Abhängigkeit zueinander gesetzt werden, insofern es sinnvoll ist. So bilden das Heizungsthermostat und der Fensterkontakt, beide im Wohnzimmer angebracht, eine logische Verknüpfung - das Heizungsthermostat regelt fortan herunter, sobald ein Fenster geöffnet wird. Für eine automatisierte Heizungssteuerung können zudem in der Magenta SmartHome App Zeitenintervalle hinterlegt werden, sodass für jeden Wochentag ein geeignetes Heizprofil vorhanden ist. Der zentrale Schalter, der dem Smart Home-System die Anwesenheit der Bewohner mitteilt, kann so konfiguriert werden, dass die Heizung trotz anstehender Heizperiode heruntergefahren wird, da spontan alle das Haus verlassen. Noch smarter wird dies mit einer Geofencing-Funktion: diese ortet das Smartphone anhand der GPS-Daten und steuert entsprechend bei Ankunft oder Verlassen die smarten Geräte.
Auch das Alarmsystem von Magenta SmartHome greift auf die Tür- und Fensterkontakte zurück, jedoch werden hier alle Sensoren der gesamten Wohnung überwacht. Solange jemand anwesend ist, ist es vielleicht weniger wichtig, ob ein Fenster geöffnet ist. Dies kann bei Bedarf einfach in der Übersicht des Homescreen nachgesehen werden. Hier laufen alle Zustände zusammen und werden angezeigt - so auch die Temperatur im Raum oder der Stromverbrauch bestimmter Geräte. Ist der Standort hinterlegt, werden hier auch Wettermeldungen wie Sturmwarnungen angezeigt. Sobald jedoch der zentrale Schalter auf „abwesend“ geschoben wird, meldet das System geöffnete Fenster sofort – sehr praktisch beim Verlassen der Wohnung. Auch kann mit diesem Schalter ein Alarmsystem aktiviert werden, das sich nach einer festgelegten Zeit scharfstellt und ab dann jedes Auslösen eines Sensors mit einer Push-Nachricht aufs Smartphone überträgt. Dann kann der Besitzer entscheiden, ob ein Alarm gerechtfertigt ist oder nicht. Neben Bewegungssensoren ließen sich hier prima Überwachungskameras oder die Geofencing-Funktion einbinden.
Mit der schaltbaren Steckdose lassen sich Verbrauchsgeräte ein- und ausschalten, die auch im Standby-Modus noch einiges an Leistung verbrauchen, beispielsweise ein AV-Receiver, dessen Standby-Verbrauch im zweistelligen Wattbereich liegt. Im Test wurde der Zwischenstecker zunächst über eine Steckerleiste betrieben, was aber immer wieder dazu führte, dass der Zwischenstecker nicht erreichbar war. Direkt an die Steckdose angeschlossen war das jedoch kein Problem mehr. In der Übersicht der Magenta SmartHome App wird der gesamte Stromverbrauch angezeigt, in der Fernbedienungs-Funktion lässt der Zwischenstecker schalten und der momentane Stromverbrauch anzeigen.
Der Rauchmelder ist in das System integrierbar, bietet aber als einzelnes Gerät außer der Abfrage der Betriebsbereitschaft keine weiteren Funktionen. Sind in einer Wohnung mehrere Rauchmelder vorhanden, lassen sich diese koppeln und geben gemeinsam Alarm, sobald eine Rauchentwicklung bemerkt wird.
Situationen und Szenarien konfigurieren mit Magenta SmartHome
Neben den einzelnen Funktionen, die auch schon geräteübergreifend implementiert sind, gibt es für Magenta SmartHome die Möglichkeit, bestimmte Situationen zu konfigurieren. So könnte beispielsweise eine Situation erstellt werden, die alle smarten Verbraucher wie Zwischenstecker, Leuchten und andere vernetzte Haushaltsgeräte abschaltet. Magenta SmartHome bezeichnet das als „Situationen“, bei anderen Smart Home-Systemen wird diese Funktion oft unter dem Begriff „Szenarien“ verbucht.
Magenta SmartHome gibt hier schon eine Reihe vorausgewählter Situationen zur Auswahl, lässt den Nutzer aber auch individuelle Szenarien erstellen. Dazu können die vorhandenen Geräte beliebig miteinander verknüpft werden, solange die Situation nach Standard der Magenta-Entwickler sinnvoll ist – geprüft wird dies durch eine logische Plausibilitätskontrolle in der Software. Zu den Geräteverknüpfungen können weitere Parameter wie Zeit, Ort oder das Eintreten eines Ereignisses nach dem Wenn-Dann-Prinzip in Abhängigkeit gebracht werden.
Einbinden von Philips Hue, OSRAM LIGHTIFY, Netatmo und Co. ins Magenta SmartHome-System
Nicht im Testpaket enthalten, aber aus der rudimentären Smart Home-Ausstattung nicht mehr wegzudenken sind die Produkte von OSRAM LIGHTIFY, Philips Hue und Netatmo. Für den Testaufbau integrierten wir ein OSRAM LIGHTIFY Classic A60 RGBW LED-Leuchtmittel, ein Philips Hue-Leuchtmittel und die Netatmo Wetterstation.
Die QIVICON Home Base 2.0 bringt glücklicherweise bereits das ZigBee-Protokoll mit, das auch von OSRAM LIGHTIFY und Philips Hue verwendet wird. Die Hersteller gehen hier allerdings grundsätzlich unterschiedliche Wege bei der Einbindung: OSRAM-Leuchtmittel lassen sich direkt an der Home Base anmelden und steuern - aber eben nur über diese Home Base, sodass das Leuchtmittel zeitgleich nicht mehr von einer anderen App gesteuert oder in ein weiteres System eingebunden werden kann. Vorhandene Bindungen müssen bei der OSRAM-LED also erst gelöst werden, dafür wird aber kein zusätzliches Gateway benötigt. Die A60 RGBW lässt sich mit jeweils 5 Sekunden An-/Ausschalten in den Anlernmodus bringen, mehr zum Reset berichtet unser OSRAM-Test.
Alle Leuchtmittel von Philips benötigen hingegen zwingend eine Philips Hue Bridge, der Zugriff erfolgt immer indirekt darüber. Von Vorteil ist hierbei, dass dadurch mehrere Apps parallel verwendet werden können. Die zusätzlich eingebundenen Leuchtmittel lassen sich auch bestens in das Alarmsystem integrieren – sie leuchten auf, wenn ein Alarm ausgelöst wird. Die im Magenta SmartHome-System verfügbare Haushüter-Funktion kann mithilfe der nun eingebundenen Leuchten eine Anwesenheit im Urlaub simulieren und Einbrecher abschrecken. Eine passende Ergänzung wäre hier die smarte Rollladensteuerung.
Die Netatmo Wetterstation wird einfach über den dazugehörigen Cloud-Dienst eingebunden und eignet sich als Informationsquelle für Raumklima und lokale Wetterbedingungen vor der Haustür. Auch lässt sich der eingebaute Temperatursensor mit dem Heizkörperthermostat verbinden.
QIVICON Home Base 2.0: Im Test nicht frei von Verbindungsproblemen
Die Home Base der zweiten Generation hat neben der LAN-Schnittstelle ein integriertes WLAN-Modul an Board. Anfänglich versuchten wir im Test, die Verbindung zu einem Unitymedia-Router mithilfe des WPS-Verfahrens durchzuführen, was jedoch nicht funktionierte. Magenta SmartHome bietet hier noch die zweite Möglichkeit der manuellen Einbindung über die Magenta-App oder die Konfigurationsoberfläche im Webbrowser an. Auch dies sollte nicht funktionieren. Seltsamerweise war es durch die manuelle Einbindung möglich, die Home Base ins WLAN-Netzwerk zu bringen, der Zugriff auf das System war fortan jedoch nicht mehr möglich - weder via Internet noch über den lokalen Zugriff aufs Netzwerk.
Die Zugriffsart kann im Hauptmenü unter Einstellungen/Verbindung ausgewählt werden. Standardmäßig wird über das Internet zugegriffen, also über einen Server in der Cloud. Beim lokalen Zugriff sind zudem Punkte wie die Geräteverwaltung nicht anwählbar. Sobald die Home Base mit dem Netzwerkkabel verbunden wurde, ergibt sich der Zugriff wieder - meistens zumindest, denn auch bei angeschlossenem Netzwerkkabel konnte manchmal keine Verbindung zur Home Base aufgebaut werden. Ob für die Verbindungsprobleme nun der Router oder die Home Base verantwortlich ist, konnte während des Testzeitraums nicht geklärt werden.
Was ist kompatibel mit Magenta SmartHome in der QIVICON-Version?
Da sich die einzelnen QIVICON-Systeme hauptsächlich in der Software, also der dazugehörigen Steuerungs-App voneinander unterscheiden, ist dieser Punkt besonders wichtig. An das QIVICON-System können mittlerweile einige Komponenten unterschiedlichster Hersteller angebunden werden. Die Magenta SmartHome App lässt hier auch den größten Gerätepool zu. Somit gibt es kein Gerät auf der QIVICON Kompatibilitätenliste, das sich nicht einbinden lässt - eine Aufzählung wäre zu umfangreich. Den größten Geräteposten bildet eQ-3 mit der HomeMatic-Reihe, die vielleicht vom Design nicht mehr der neuesten Mode entspricht, aber beispielsweise auch Unterputz-Aktoren für Schaltereinsätze oder eine Rollladensteuerung enthält und sich damit prima zur Hausautomation eignet.
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Auch Komponenten von Bitron sind integrierbar, auch die Lichtprogramme von Philips Hue und OSRAM LIGHTIFY lassen sich umfangreich einbinden. Für Multiroom-Entertainment sind die Lautsprecher von SONOS, zahlreiche Haushaltsgeräte von Miele und viele weitere smarte Komponenten aus den unterschiedlichen Verwendungsbereichen kompatibel mit dem QIVICON/Magenta-Smart Home.
Vorteile von QIVICON/Magenta SmartHome
- Offene Plattform
- Viele kompatible Produkte
- Vielseitig einsetzbar
- Große Community und Support für das System
- Die gängigsten Funkstandards werden abgedeckt
- Auch Unterputzkomponenten verfügbar
Nachteile von QIVICON/Magenta SmartHome im Test
- WLAN-Verbindung war nicht herzustellen
Fazit zum Test von Magenta SmartHome mit der QIVICON Home Base 2.0
Mit nur wenigen Komponenten kamen im Testaufbau gleich mehrere Funkprotokolle zum Einsatz, was die heterogene Smart Home-Welt in klein darstellt. QIVICON verbindet mit der übergreifenden Plattform einzelne Systeme und schafft damit ein sehr umfangreiches Smart Home-System. Vor allem in Verbindung mit der Magenta SmartHome-Software entfaltet sich das QIVICON-System: hier finden sich die meisten Kompatibilitäten und lassen sich die weitläufigsten Anwendungen umsetzen. Mit dem Starter-Paket von Magenta SmartHome kann jeder ganz einfach beginnen, weitere Komponenten bringen dann neue Möglichkeiten mit sich. Aber nicht nur die einfachen Funktionen lassen sich mit dem Magenta SmartHome-System abbilden: über Unterputzkomponenten kann etwa eine Rollladensteuerung und ein vollkommen geschlossenes System zur smarten Lichtsteuerung ohne Unterbrechung umgesetzt werden.
Die Magenta-App ist trotz ihrer Komplexität gut zu bedienen, einzig die Verbindungsabbrüche und die ungeklärte Verweigerung des WLAN-Betriebs trüben das sonst positive Gesamterlebnis des Magenta SmartHome-Systems im home&smart-Test.
Magenta Home Base 2.0 – Technische Details
- Modell: QIVICON Home Base (Typ 3101)
- Funkstandards: ZigBee Pro (2,4GHz), DECT ULE (1,9GHz), HomeMatic (868,3MHz), WLAN 802.11b/g/n (2,4GHz), Bluetooth Smart Ready (2,4GHz)
- Netzwerkanschluss: RJ45
- USB-Anschluss: 1x USB 2.0 für USB-Funkstick, 1x USB 2.0 für USB-Funkstick oder 3G/UMTS-Stick
- Netzteil: Eingang 100-240V / 50-60Hz, Ausgang 12V, 1A
- Stromverbrauch: 3,7W im Bereitschaftsmodus, 12W unter Vollauslastung
- Zulässige Umgebungstemperatur: 5°C bis 40°C bei 10% bis 95% Luftfeuchtigkeit, nicht kondensierend
- Maße: ca. 150x197x84mm, Gewicht: 300g
Preise und Verfügbarkeit des Magenta SmartHome Starter-Pakets
Das Magenta SmartHome Starter-Paket ist im Telekom Online-Shop im Monatsmodell für 139,99 Euro plus monatliche Lizenzkosten für die Magenta SmartHome App in Höhe von 4,95 Euro oder für den einmaligen Pauschalpreis von 239,99 Euro erhältlich, dann ohne monatliche Zusatzkosten.
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