Lässt sich ein Smart Home selber planen oder ist dazu ein Profi notwendig?
Der größte Vorteil eines Smart Homes liegt in der Möglichkeit zur individuellen Automatisierung. Während die einen ihre Heizung und Lampen per Sprache regeln, bedienen andere ihre Küchengeräte inklusive Putzroboter via App oder lassen den Garten Timer-gesteuert von einem Mähroboter pflegen. Aufgrund der tausendfachen Gestaltungsoptionen hängt auch der Planungsaufwand vom Umfang der persönlichen Vernetzungswünsche ab. Während Funk-basierte Lampen oder Heizkörperthermostate schnell und einfach installierbar sind, gehören Unterputz-Schalter und Aktoren nur in die Hände von Fachpersonal.
Unsere Schritt-für-Schritt Anleitung zeigt welche Möglichkeiten es gibt und hilft dabei abzuschätzen, wie viel Aufwand für die Umsetzung der eigenen Vorstellung nötig ist.
Smart Home-Planung, Schritt 1: Per Grundriss ein grobes Konzept erstellen
Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass inzwischen alle Lebensbereiche nachträglich vernetzt werden können: Von der einfachen Leselampe oder Kaffeemaschine, über Alarmanlagen und Bewässerungssysteme bis zur sprachgesteuerten Toilettenbrille für körperlich beeinträchtige Menschen.
Im Smart Home fernsteuerbar bzw. vernetzbar sind u. a.:
- Klima-, Beschattungs- und Heizanlagen: z. B. smarte Heizkörperthermostate, Ventilatoren, Jalousien oder Luftbefeuchter
- Beleuchtung: z. B. Stehlampen, Deckenspots, LED-Streifen oder Gartenstrahler
- Sicherheitskomponenten: z. B. Alarmanlagen, Kameras, Rauch- oder Bewegungsmelder, Wasser- oder Glasbruchsensoren
- Entertainment-Geräte: Smart TVs, Tablets, Drohnen, Fitnessarmbänder, Hoverboards, Smart Speaker (Amazon Echo mit Alexa u. a.)
- Haushaltshelfer: z. B. Mäh- , Wisch- oder Saugroboter, Fritteusen, Kaffeemaschinen, Kühlschränke oder Waschmaschinen
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Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen lohnt es sich, gedanklich Raum für Raum den eigenen Tagesablauf durchzugehen und zu überlegen, welche Geräte man in Zukunft lieber per App oder Sprache statt mit einem normalen Schalter bedienen möchte. Allen, denen die rein theoretische Vorstellung schwer fällt, hilft ein Grundriss weiter, in den sich die Position der geplanten Smart Home-Komponenten einzeichnen lässt. Hierbei ist noch keine Markenauswahl oder Kostenkalkulation nötig, sondern nur um eine grobe Einordnung.
Smart Home-Planung, Schritt 2: Feinplanung der konkreten Maßnahmen
Ab dem Moment, wo die Wünsche an das eigene Smart Home feststehen, geht es darum, passende Lösungen zu finden. Soll zum Beispiel eine bereits vorhandene Musikanlage auf Zuruf ein- oder ausschaltbar sein, genügt es, sie mit einer WLAN-Steckdose nachzurüsten. Wird hingegen der Zugriff auf alle Funktionen der Musikanlage gewünscht, ist meist der Neukauf eines smarten Gerätes notwendig.
Wer mehr als ein oder zwei Lieblingsgeräte smart gestalten möchte, sollte sich bei der Planung ein System aussuchen, dessen Steuerungszentrale mit möglichst vielen anderen Marken harmoniert. In Kombination mit Amazons Sprachassistentin Alexa, die u. a. auf Echo Lautsprechern vorinstalliert ist, sind zum Beispiel tausende Produkte anderer Marken nutzbar. Einen Überblick dazu erhalten Sie in unserer Auflistung Alexa kompatibler Geräte.
Wichtig: Viele Leuchten, Heizkörperthermostate und Co. müssen vor der Vernetzung mit einem Sprachassistenten erst über den herstellereigenen Smart Home-Hub eingerichtet werden.
Folgende smarte Systeme haben sich bereits im Alltag bewährt
- Sprachsteuerung: Alexa, Google Assistant, (Siri)
- Lichtsteuerung: Philips Hue, IKEA TRÅDFRI, OSRAM Smart+
- Heizungssteuerung: tado°, Netatmo, Elgato Eve
- Haushalt: Tchibo Alexa WLAN-Kaffeemaschine, Roborock S50 Saug- und Wischroboter, GARDENA SILENO city Mähroboter
- Sicherheit: Lupusec XT1 Alarmanlage, Ring Videotürklingel, Netgear Arlo Q Überwachungskamera, Genius Rauchmelder
- WLAN-Steckdosen: TP-Link HS 110
- Komplettsysteme: z. B. AVM FRITZ!Box, devolo Home Control, eNet SMART HOME, Homematic IP
Smart Home-Planung, Schritt 3: Kostenkalkulation und Materialbestellung
Nachdem die gewünschten Produkte gefunden sind, geht es um die Berechnung der Kosten. Auch hier ist die Einteilung nach Räumen sinnvoll. Folgendes Beispiel zeigt, welche smarten Geräte denkbar sind.
- Küche: 1 x Smart Speaker (z.B. Amazon Echo), 1 x WLAN-Kaffeemaschine, 1x WLAN-Fritteuse
- Bad: 1 x Smart Speaker, 1 x smarte Deckenlampe
- Wohnzimmer: 1 x Smart Speaker, 1 x smarter Lightstrip (2 m), 1 x smarte Deckenleuchte, 1x Rauchmelder
- Kinder-/ Schlafzimmer: 1 x Baby-Phone , 2 x Jalousie, 1 x smarte Stehleuchte, 1x Rauchmelder
- Keller: 1 x Fenster- und Türsensor, 1 x Wassersensor (für Waschmaschine) 1 x Alarmsirene
- Flur: 2 x Rauchmelder, 3 x smarter Deckenspot
- Garage: 1 x Bewegungsmelder, 1 x smarter Decken-Spot , 1 x WLAN-Waschmaschine
Konkrete Rechenbeispiele sind hier zu finden: Was kostet ein Smart Home wirklich?
Bei der Kalkulation ebenfalls wichtig: Die Prüfung der Bedienungsanleitungen. Denn bei den meisten Geräten gibt der Hersteller bereits Hinweise zur Installation und verweist gegebenen Falls darauf, dass ein Experte nötig ist. Sollte dies der Fall sein, müssen auch dessen Leistungen in die anfallenden Kosten mit einberechnet werden.
Smart Home-Planung, Schritt 4: Installation und Inbetriebnahme
Alle, die sich entschlossen haben, bei der Umsetzung selbst Hand anzulegen, beginnen am besten mit der Einrichtung ihrer Smart Home-Zentrale bzw. des Smart Home-Hubs und der Installation der Hersteller-App für das Smartphone (falls vorhanden). Anschließend können per App weitere kompatible Geräte ergänzt oder die bereits vorhandenen gesteuert werden. Hilfe bei der Nutzung der beliebtesten Systeme bieten folgende How-Tos:
Alexa FAQ: Häufige Fragen zur Nutzung von Amazon Echo und Alexa
IKEA TRÅDFRI FAQ: Häufige Fragen zur smarten IKEA Lichtsteuerung
HomeKit FAQ: Fragen und Antworten zur Apple Smart Home-Steuerung
Philips Hue FAQ: Das sollte jeder über die Lichtsteuerung wissen
Smart Home-Planung, Schritt 5: Optimierung und Erweiterung
Hat man sich erst einmal an den Komfort intelligenter Technik gewöhnt, fallen einem immer mehr Einsatzmöglichkeiten ein. Zum Glück sind die meisten Systeme problemlos erweiterbar und bieten viel Raum für eigene Ideen. Und keine Sorge: Falls etwas nicht funktioniert, gibt es viele Möglichkeiten zur Nachoptimierung.
Checkliste: Das Wichtigste zur Smart Home-Planung im Überblick
Damit die Planung gelingt, sollte jeder sich folgende Fragen stellen, bevor er Geld investiert:
- Welche Lebensbereiche sollen vernetzt werden? (Einzelräume oder ein ganzes Haus)? Für wen (Senioren, Kinder, Haustiere) steigt dadurch der Komfort? Kommen alle Anwender mit der gewählten Steuerungsmöglichkeit gut zurecht?
- Welche Produkte sind verfügbar und wie kompatibel sind die unterschiedlichen Komponenten untereinander?
- Kann ich meine Smart Home-Lösung ohne bauliche Maßnahmen installieren? Falls nicht, benötige ich die Zustimmung meines Vermieters?
- Welche Anzahl an Komponenten benötige ich und wieviel Kosten diese insgesamt? Fallen eventuell Zusatzkosten für Handwerker (z. B. Elektriker) an?
- Wie und von wem erfolgt die Installation? Wo gibt es Hilfe bei Problemen mit der Inbetriebnahme?
Wo finde ich Hilfe bei der Planung einer fest installierten Komplettlösung?
Günstige Nachrüstlösungen sind eine gute Idee zum Ausprobieren vernetzter Geräte und können bei richtiger Anwendung auch viele Jahre gut funktionieren. Wer allerdings komplexe Einbaukomponenten wie elektrische Jalousien, Garagentore oder Fenstersteuerungen smart gestalten möchte, stößt mit DIY-Lösungen schnell an seine Grenzen. Zum einen werden solche Produkte oft nur von Spezialhändlern angeboten und sind dementsprechend häufig nur mit deren hauseigener Software steuerbar, zum anderen erfordert die Umsetzung solcher fest installierten Komplettlösungen fundierte Kenntnisse im Umgang mit stromführenden Kabeln und der Programmierung der hauseigenen Software. Daher sollte zur einheitlichen Vernetzung verschiedener Geräte, Funkstandards und Software-Steuerlösungen besser ein Profi zurate gezogen werden, der später auch bei Anwendungsproblemen oder Erweiterungswünschen guten Support bietet.
Hilfe und professionelle Beratung bei der einheitlichen Gebäudeautomatisierung bietet zum Beispiel der Anbieter eNet SMART HOME. Ein zertifizierter Service-Partner installiert die Komponenten der Marken-Allianz nicht nur, sondern übernimmt auch die Vorbereitung und Planung. Dabei kann er aus einem großen Portfolio an Lösungen aus den Bereichen Heizung, Sicherheit, Licht uvm. wählen.
Selbst zusammengestellte Smart Home-Umgebungen, bei denen Geräte unterschiedlicher Hersteller zum Einsatz kommen, müssen hingegen oft mit vielen verschiedenen Apps oder Fernbedienungen gesteuert werden.
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