Flexible Indoor-Überwachungskamera Reolink Keen behält mobil und kabellos das Zuhause im Blick

Moderne Überwachungskameras sollten sich möglichst vielseitig den aktuellen Bedürfnissen anpassen können. Sie werden längst nicht mehr nur zum Einbruchschutz, sondern auch als Babymonitor, Gegensprechanlage und zur Überwachung von Kindern oder pflegebedürftigen Personen genutzt. Reolink hat sich der Idee einer flexibel platzierbaren Überwachungskamera angenommen und mit Reolink Keen eine Indoor-Variante entwickelt, die vollständig ohne Kabel auskommt.

Reolink Keen ist das Indoor-Äquivalent der Outdoor-Variante Argus

Kabelloser Rundum-Blick mit Reolink Keen

Keen ist die zweite kabellose WLAN-IP-Kamera im Programm des Smart Tech-Unternehmens Reolink, das sich auf die Herstellung von Sicherheitskameras für die verschiedensten Anwendungsgebiete spezialisiert hat. Im Gegensatz zum Outdoor-Modell Argus und den meisten anderen vergleichbaren Überwachungskameras dieser Preisklasse zeichnet sie sich durch einen Bewegungsmotor sowie einen externen Bewegungsmelder aus.

 

Reolink Keen mit externem Bewegungsmelder

Durch den verbauten Bewegungsmotor kann die Kamera einen sehr weiten Blick von 355° in der Horizontale und 105° in der Vertikale erfassen. Diese PTZ-Funktion (Pan-Tilt-Zoom) lässt sich jedoch nur manuell über die App nutzen; eine automatische Rotation bei Bewegungserkennung gibt es derzeit nicht. Der Bewegungsmelder ist extern und im Lieferumfang enthalten. Dies ist für eine einfache Indoor-Überwachungskamera eher ungewöhnlich, da die Bewegungsmelder üblicherweise direkt mit in die Kamera integriert sind. Der PIR-Sensor reagiert durch Infrarot-Energie nur auf Menschen oder Tiere und ignoriert sich bewegende Blätter oder Bäume. Die Kamera kann bei deaktiviertem PIR nur Screenshots und manuell gestartete Aufnahmen vornehmen. Der externe Bewegungsmelder besitzt drei Empfindlichkeitsstufen und verbindet sich bei Aktivierung automatisch mit der Überwachungskamera, sodass keine umständliche Einrichtung nötig ist. Zu bedenken ist, dass der externe Bewegungssensor auch eine Batterie benötigt, welche jedoch bis zu 3 Jahre halten soll. Erkennt der Sensor eine Bewegung, wird die Aufnahme auf der internen Speicherkarte gestartet und ist jederzeit über die Reolink-App abrufbar.

Der externe Bewegungsmelder ist im Lieferumfang enthalten und triggert die Aufnahme

Überwachungskamera Keen wird über die Reolink-App verwaltet

Die Smartphone-App von Reolink ist zwingend zur Installation sowie zur Bedienung von Keen nötig und die einzige Möglichkeit, auf die Kamera zuzugreifen. Der Zugriff ist von bis zu 5 verschiedenen Smartphones möglich. Die Reolink-App sowie sämtliche Anleitungen und der Support sind derzeit nur auf Englisch verfügbar, an einer deutschen Sprachversion wird gearbeitet. Die App wird ständig aktualisiert und man erhält darüber regelmäßige Firmware-Updates für die Kamera.

Über die App ist auch der Live-Stream der Überwachungskamera jederzeit abrufbar, der sich praktischerweise in drei verschiedenen Qualitäts-Stufen aufnehmen lässt. Sehr positiv zu vermerken ist die Möglichkeit, für jede Qualitätsstufe individuell Bitrate, Auflösung und die Bilder pro Sekunde einstellen zu können. Es wird eine große Bandbreite an möglichen Optionen gegeben, um die Qualität des Streams, aber auch Akku-Laufzeit der Kamera und Dateigröße der Videos zu bestimmen.

Die Videos werden bei Bewegungserkennung aufgenommen und auf eine interne SD-Karte gespeichert, die ausgetauscht werden kann. Ist die Karte voll, werden automatisch die ältesten Aufnahmen überschrieben. Über die App lässt sich aber jede Aufnahme auf das Smartphone herunterladen. Hier kann außerdem die Zeitplan-Funktion für zeitgesteuerte Aktivierung oder Deaktivierung der Kamera verwaltet werden. Schließlich möchte man nicht, dass die Kamera aktiv wird, wenn man sich selbst zuhause bewegt. Als Benachrichtigungsoptionen bei Bewegungsmeldung stehen Nutzern Push-Nachrichten, E-Mails sowie ein Alarmton durch Reolink Keen zur Verfügung.

Vorteile der Reolink Keen

  • Kabellos: WLAN und vier Batterien ermöglichen die Installation der Kamera quasi überall in der Wohnung, ob an der Decke, im Bücherregal oder auf dem Nachttisch.
  • Externer Bewegungsmelder: Dadurch, dass die Aufnahme bei Bewegungserkennung des externen Sensors gestartet wird, kann man diese bereits starten, bevor der Eindringling in das Sichtfeld der Kamera gelangt. Dazu könnte man den Melder an der Haustüre und die Kamera im Flur platzieren.
  • Bewegungsmotor: Dies ermöglicht einen sehr weiten Grad der Überwachung. Die Funktion lässt sich jedoch nur manuell über die App steuern. So könnte man bei eingegangenem Alarm manuell jeden Winkel des Raumes absuchen.
  • Sehr günstig
  • Keine weiteren Kosten durch Cloud-Abos
  • Präzise Qualitäts-Einstellungen der Aufnahme möglich
Reolink Keen macht sich zum Beispiel auch gut als Baby-Monitor

Nachteile der Reolink Keen

  • Flexibilität ist Definitionssache: Kleine Einschränkungen in der Flexibilität von Keen gibt es - möchte man die Kamera an der Wand/Decke montieren, anstatt sie nur aufzustellen, muss die Halterung zunächst installiert werden. Weiterhin muss man nicht nur Reolink Keen sondern immer auch den externen Bewegungsmelder mit positionieren. Das macht eine schnelle Neuaufstellung der Elemente etwas unflexibler.
  • Keine Backup-Möglichkeit für Aufnahmen: Die Aufnahmen werden auf der Speicherkarte gespeichert, die sich in der Kamera befindet. Bei Verlust der Kamera z.B. durch Diebstahl sind alle Aufnahmen verloren. Es gibt keine Cloud-Backups oder die Möglichkeit, andere externe Speicherorte anzubinden.
  • Häufiger Batteriewechsel: Mit 4 Batterien kann die Kamera laut Hersteller bis zu 180 Tage betrieben werden. Die Angabe ist zwar abhängig von der Intensität der Nutzung, dennoch ist dieser Zeitraum relativ kurz. Hier machen wiederaufladbare Batterien definitiv Sinn.
  • Keine weitere Stromversorgung: Es gibt keine optionale weitere Möglichkeit, die Kamera mit Strom zu betreiben. Um einen Ausfall der Reolink Keen zu vermeiden, muss also spätestens monatlich der Batteriestand überprüft werden.
  • Keine Desktop-App: Der Zugriff auf die Kamera ist nur mit der mobilen App möglich. Es gibt keine Desktop-Software des Herstellers und auch keine Unterstützung des ONVIF-Standards, sodass Apps anderer Hersteller genutzt werden könnten.
  • Keine Smart Home-Kompatibilität: Reolink Keen lässt sich leider nicht mit anderen Smart Home-Systemen wie Google Home, Amazon Echo oder Samsung SmartThings vereinen.

Reolink Keen, Argus und weitere Indoor-Kameras im Vergleich

Die beiden WLAN-Kameras von Reolink, Argus und Keen, sind sich vom Prinzip her sehr ähnlich, haben aber unterschiedliche Ausprägungen. Beide Modelle sind batteriebetrieben, bieten FULL HD-Auflösung, haben Nachtsicht und eine Art Bewegungsmelder. Keen arbeitet jedoch mit einem externen Bewegungsmelder, während die Argus eine All-in-One-Lösung ist. Keen alleine hat einen Motor, wodurch der Betrachtungswinkel jederzeit geändert werden kann, dafür ist Argus wasserfest und kann auch im Outdoor-Bereich eingesetzt werden. Beide Modelle sind zwar 100% kabellos, jedoch nicht im selben Maße portabel. In Punkto Flexibilität punktet Argus nicht nur aufgrund des integrierten Bewegungsmelders, sondern auch durch die Magnethalterung, die eine schnelle De-/Montage der Kamera ermöglicht. Keen hingegen muss bei einem Umzug zunächst an der Halterung aufgeschraubt und außerdem der PIR-Sensor neu platziert werden.

Nicht nur die Reolink-Kameras, sondern auch ein Wettbewerber aus dem Hause Netgear behauptet, die weltweit erste vollständig kabellose Überwachungskamera zu sein: Netgear Arlo Pro. Sie nutzt einen wiederaufladbaren Akku, um auf den direkten Stromanschluss verzichten zu können. Die Auflösung der Arlo Pro beträgt nur 720p, um die Akkulaufzeit auf vergleichbar hohe 4-6 Monate zu erhöhen. Außerdem bietet Arlo Pro viele smarte Features: eine Cloud-Anbindung erlaubt einen Kamera-Verbund, Aufnahme auf Festplatte und noch einiges mehr. Entsprechend höher ist allerdings auch der Preis (ca. 315 Euro), weshalb sie sich nur bedingt mit den beiden Reolink-Modellen vergleichen lässt. Für den günstigen Preis von Keen oder Argus gibt es derzeit kaum vergleichbare Modelle.

 

Fazit: Reolink Keen ist gar nicht so flexibel, aber günstig

Wer einen größeren Fokus auf den Live-Stream der Überwachungskamera anstatt auf die Video-Aufnahme legt ist mit der Reolink Keen gut bedient. Besonders praktisch sind die vielen Optionen zur Einstellung der Streaming-Qualität sowie die Möglichkeit, die Kamera auch relativ unkompliziert überall neu platzieren zu können. So könnte sie mittels Zwei-Wege-Audio gut als Baby-Cam genutzt werden oder auch, um spielende Kinder im anderen Raum im Auge behalten zu können.

Als reine Überwachungskamera ist Keen nicht verlässlich genug, da sie zum einen leicht gestohlen werden kann und bei leerer Batterie komplett ausfällt. Ein fehlendes Cloud-Backup macht die Beständigkeit der Aufnahmen ebenfalls unsicherer, andererseits gewährleistet dieser Umstand eine vollständige Wahrung der Privatsphäre, was die Aufnahmen angeht. Der externe Bewegungsmelder bietet zwar neue Möglichkeiten, dadurch ist Reolink Keen jedoch nicht so flexibel, wie sie es bewirbt. Für ihren Preis ist Keen jedenfalls als Indoor-Kamera eine Überlegung wert.

Reolink Keen – Technische Details

  • Auflösung: Full HD
  • Blickwinkel: 90° (355°) horizontal – 45° (105°) vertikal
  • Stromversorgung: 4x CR123A Batterien (+ 1 weitere für PIR-Sensor)
  • externer PIR-Sensor
  • 2-Wege-Audio
  • WLAN
  • Nachtsicht bis 12m

Preise und Verfügbarkeit der Reolink Keen

Reolink Keen ist im Webshop des Herstellers derzeit mit einem Rabatt von 7% für 120 USD (ca. 102 Euro) inklusive Versandkosten erhältlich (Stand: Oktober 2017). Die Reolink-App ist für iOS und Android kostenlos verfügbar.

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homeandsmart Redakteurin Janin Kaiser

Nach ihrer Ausbildung und Arbeit als Fotomedienfachfrau entschloss sich Janin als Fachinformatikerin für Systemintegration ihrer Begeisterung für hochkomplexe technische Zusammenhänge zu folgen. Ihr Spezialgebiet dabei: Datensicherheit für Endverbraucher. Ihr Expertenwissen gibt sie u.a. in ihren Ratgebern zu Sicherheitskameras, Überwachungssensoren und Netzwerkanalysen weiter. Außerdem gilt ihr Interesse smarten Bluetooth-Lautsprechern und Entertainment-Gadgets.

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