FlexPai - das Hybrid Gerät aus Smartphone und Tablet im Überblick
Ein Smartphone das gleichzeitig als Tablet fungiert, ein Traum für viele. Doch die herben Rückschläge des Galaxy Folds und die daraus resultierenden Änderung des Launch-Datums, liesen diesen Traum in die Ferne rücken. Das faltbare Huawei Mate X soll zwar bereits im Juni kommen, ist damit aber nicht der erste Vorreiter mit faltbarem Display. Das FlexPai von Royole befindet sich in China bereits im Verkauf, doch lohnt sich das Hybrid-Gerät? Das Android Gerät verspricht das Beste beider Welten, die Portabilität eines Smartphones und die große Displaystärke eines Tablets.
Display und Hardware von FlexPai im Detail
Auf dem Papier kann das Smartphone definitiv mit der gehobenen Klasse mithalten. Bei dem verbauten Prozessor handelt es sich um den neuen Prozessor von Qualcomm Snapdragon 855. Unterschiedliche Versionen des Geräts bieten 6 oder 8 Gigabyte Arbeitsspeicher und 128 beziehungsweise 256 GB internen Speicher an. Es sind zwei Kameras verbaut, einmal mit 16MP und einmal 20MP. Das Display ist ein flexibles 7,8 Zoll großes AMOLED Display mit einer Full-HD-Auflösung von 1.440 x 1.920 Pixeln im 4:3 Format. Damit beträgt die Pixeldichte 308 ppi.
Zusammengefaltet werden aus einem Display zwei und ein sogenanntes „Edge Display“, welche sich in Größe und Format unterscheidet. Das größere Display hat ein 16:9 Format, das kleinere 18:9 und das Edge Display verläuft an der Kante. Der interne Speicher lässt sich mit einer SD-Karte noch um bis zu 256 GB erweitern. Einzig der verbaute Akku ist mit 3.970mAh für ein Tablet wohl etwas zu knapp bemessen. Zum Vergleich das P30 Pro, das neue Flagship von Huawei, hat eine Kapazität von 4.200mAh. Bei der Software handelt es sich um eine individualisierte Version von Android namens WaterOS.
Funktionen und Aufbau des FlexPai Hybridgerätes
Das Zukunftsweisende Feature am FlexPai ist definitiv die Faltfunktion. Das Smartphone ist im ausgefalteten Zustand größentechnisch mit einem iPad Mini zu vergleichen. Beide Kameras befinden sich auf der Vorderseite des Geräts. Nach dem Falten des Geräts entstehen dann „zwei“ Smartphones. Eines im 16:9 Verhältnis mit größerem Display und eines im 18:9 Verhältnis mit kleinerem Display, da auf dieser Seite die Kameras und Sensoren verbaut sind. Für Selfies wird dann das kleinere Display genutzt, für normale Fotografie das Größere. Ein nettes Feature ist hierbei die Dual-Screen Kamera, bei der der Fotograf sowie der Fotografierende eine Vorschau des zu machenden Bildes sehen können.
Im Smartphone Modus teilt sich der Bildschirm in drei, wobei die Vor-oder-Rückseite individuell ausgeschaltet werden können. An der Knickstelle des Geräts verläuft das 3. Display, das Edge-Display. Hier können essentielle Funktionen oder Apps hinterlegt werden, wie Anruf annehmen, ablehnen oder die Kamera aufrufen.
FlexPai – Die Zukunft von Smartphones?
Ist das Royole FlexPai das erste Smartphone der Zukunft? Wohl eher nicht, auch wenn die Faltfunktion futuristisch und ansprechend ist, fehlt noch zu viel um den Thron zu besteigen. Obwohl die Hardware auf dem Papier exzellent ist, performt das Gerät nicht flüssig genug. Beim Wechseln zwischen Tablet und Smartphone Mode dauert es häufig zu lange. Apps brauchen zum Starten und Schließen zu viel Zeit, allgemein wirkt das Gerät Performance-Technisch nicht auf High-End Niveau. Bei dem Mittelstück, welches beide Seiten verbindet und welches für das Falten zuständig ist, wurde Langlebigkeit über die Optik gestellt. Im Vergleich zum restlichen Smartphone wirkt es sehr billig und zerstört die Gesamtoptik kann dafür aber bis zu 200.000-mal gefaltet werden. Auch das Falten selbst stellt sich als Kraftakt heraus und ist es einmal gefaltet hat das Gerät eine unhandliche Keil Form.
Das Display selbst ist auch von einigen Mankos geprägt, so ist die Farbkalibrierung sehr schlecht ist und sich auch an den Rändern unterscheidet. Das Display leidet außerdem an dem typischen AMOLED-Display Burning Problem, also dem „Festbrennen“ von Pixeln im Display wenn zu lange dasselbe angezeigt wird. Des Weiteren ist eine Akkukapazität von nur 3.970mAh für ein Tablet eher ungenügend.
Fazit zum FlexPai – Ein erster Schritt ist nie falsch
Auch wenn das erste faltbare Smartphone noch einiges zu Wünschen übrig lässt kann man es schlecht verurteilen. Es ist und bleibt das erste faltbare Smartphone, dass hier nicht mit Perfektion gerechnet werden kann ist klar. Dennoch wünschen wir uns für den Verkaufsstart in Europa und den USA eine Überarbeitung der WaterOS Systemsoftware, denn rein von den technischen Details her ist das FlexPai überzeugend und kann mit den ganz Großen mitspielen, auch wenn das Display hinterherhängt.
Preise und Verfügbarkeit des Royole FlexPai
Mit 1300 Euro ist das Hybrid-Gerät deutlich billiger als die beiden anderen potentiellen „Foldables“ von Huawei und Samsung, welche beide die 2000 Euro Marke knacken. Mit einem offiziellen Release in Europa rechnet man im Laufe des Jahres. In China ist das Gerät bereits frei erhältlich.
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