Gründe für Probleme mit der WLAN Verbindung
Wer kennt das nicht: Man möchte ein Gerät mit WLAN-Verbindung betreiben und was eigentlich unproblematisch funktionieren soll, zeigt plötzlich Störungen: Die Datenübertragungsrate bricht ein, die Reichweite ist viel geringer als sie sein sollte oder es kommt überhaupt keine Netzwerkverbindung zustande. Um solche Probleme beheben zu können, hilft es in vielen Fällen, die Ursachen dafür zu kennen. Obwohl diverse Funkstandards wie WLAN, Bluetooth oder auch ZigBee auf dem unregulierten Frequenzband bei 2,4 GHz kommunizieren, eignet es sich für Funkübertragungen eigentlich nur schlecht, da 2,4 GHz der Resonanzfrequenz von Wasser entspricht. Beispielsweise Mikrowellen arbeiten aus genau diesem Grund auch auf der 2,4 GHz Frequenz und können andere Funksignale in diesem Bandbereich stören. Auch Pflanzen oder zum Trocknen aufgehängte Wäsche können aufgrund ihres hohen Wasseranteils die Signalübertragung stören. Wände, die aus Beton bestehen und einen hohen Feuchtigkeitsgehalt haben, schirmen 2,4 GHz Signale stärker ab als Trockenbauwände aus Rigips oder Fasermaterialien. Bei Holz ist der Trocknungsgrad ausschlaggebend dafür, wie stark die Funk-Signale absorbiert werden. Glas reflektiert Funkwellen teilweise, wodurch auch Störungen in der Funkwellenübertragung ihre Ursache finden können.
WLAN optimieren: Tipp 1 – Standort des WLAN-Routers verbessern
Wichtig für eine optimale WLAN-Reichweite ist ein idealer Standort für den Router. Oft steht der Router in einer Ecke direkt neben dem DSL-Anschluss oder in einem Schrank verstaut. Wer in der kompletten Wohnung gute Netzabdeckung möchte, sollte den Router jedoch möglichst zentral und frei positionieren.
WLAN optimieren: Tipp 2 – Antennen richtig ausrichten
Die richtige Ausrichtung der Antennen ist wichtig für die Ausbreitung des WLAN-Signals: Wer das WLAN-Signal horizontal ausbreiten will, sollte die Antennen nach oben ausrichten. Wer dagegen den WLAN-Empfang über mehrere Stockwerke ausbreiten möchte, sollte die Antennen horizontal ausrichten. Bei einigen Routern ist auch ein Austausch der Standard-Antennen gegen wesentlich stärkere möglich. In vielen Fällen bietet sogar der Hersteller des Routers stärkere Modelle an.
WLAN optimieren: Tipp 3 – Alter des WLAN-Routers prüfen
Zuhause ist das Smartphone quälend langsam im Internet, dafür ist es im Büro und im Café an der Ecke mit High-Speed im Netz unterwegs? Dann könnte die Ursache des Problems am WLAN-Router liegen, denn auch die WLAN-Technologie entwickelt sich schnell weiter. Aktuell wird der Standard WiFi 5 (802.11ac) genutzt, doch mit WiFi 6 (802.11ax) steht der Nachfolger schon bereit. Das bedeutet nicht, dass man jedes Jahr einen neuen Router braucht, doch wer alle paar Jahre mal den Funkstandard seines WLAN-Routers prüft, kann die Geschwindigkeit seines Netzwerks optimieren.
WLAN optimieren: Tipp 4 – Firmware aktualisieren
Wer regelmäßig die Firmware des WLAN-Routers und der verbundenen Endgeräte aktualisiert, trägt dazu bei, dass sein WLAN-Netzwerk schnell und stabil läuft. Einen Menüpunkt zum Updaten der Firmware findet man in der Webkonfiguration des Routers.
AVM FRITZ!Box 7590 ist für 323,99 EUR bei Amazon erhältlich (Stand: 22.11.2024)
WLAN optimieren: Tipp 5 – Dualband-Router mit 2,4 und 5 GHz verwenden
Auf der 2,4 GHz Frequenz herrscht sehr reger Betrieb: Nicht nur andere WLAN-Netzwerke sondern auch Funkfernsteuerungen, drahtlose Überwachungskameras sowie nahezu jedes WLAN-Gerät und sogar die Mikrowelle funktionieren im 2,4 GHz-Frequenzbereich. Das kann dazu führen, dass sich auf dem 2,4 GHz-Band zu viele Klienten befinden und der Funkverkehr dadurch verlangsamt wird. Das ist vergleichbar mit einer Autobahn, auf der sich zu viele Fahrzeuge befinden. Sehr viel weniger Funkverkehr herrscht auf dem 5 GHz-Band. Nutzer eines Dual-Band-Routers können beide Frequenzbänder nutzen und so die Geschwindigkeit ihres WLAN-Netzwerkes optimieren. Beachten sollte man aber, dass nicht alle Endgeräte 5 GHz-Netzwerke nutzen können.
Experten-Tipp: Wer sein WLAN-Netzwerk auf 2,4 und 5 GHz gleichzeitig betreibt, kann seine WLAN-Performance durch Abschalten des 2,4 GHz-Netzwerkes oft merklich verbessern. Dasselbe funktioniert auch andersherum. Wer einen Dual-Band-Router und entsprechende Endgeräte hat, kann sich zunächst für ein Band entscheiden und dann ausprobieren, auf welcher Bandbreite das Netzwerk besser performt. Ältere Geräte wie Laptops oder PCs, können mit einem Dual-Band-WLAN-Adapter via USB-Anschluss für die Nutzung von 2,4 und 5 GHz im Dual-Band nachgerüstet werden. Wer stationäre PCs betreibt, sollte darüber nachdenken, diese mit Ethernet-Kabel auszustatten. Wer Wert auf Geschwindigkeit legt, kommt am Netzwerkkabel nicht vorbei. Zudem bedeutet das kabelverbundene Gerät einen Client weniger im WLAN Netzwerk, was sich auch wieder positiv auf dessen Leistung auswirkt.
WLAN optimieren: Tipp 6 – Signalverstärkung durch WLAN-Repeater
Alle WLAN-Repeater nehmen das Signal des Routers auf und geben es weiter. So können die Funksignale auch Bereiche abdecken, in denen das Netzwerksignal ansonsten nur schwach oder gar nicht zu empfangen war: in entfernten und durch Wände getrennten Räumen oder auch auf der Terrasse oder im Garten. Nutzer können so ihren Smart TV, ihr Smartphone oder ihr Tablet auch an abseits vom Router gelegenen Stellen nutzen, ohne dabei Verbindungsabbrüche zu erleben. Idealerweise nutzt man die Lösung die der Hersteller des Routers anbietet. Dies hat den Vorteil, Geräte deutlich besser in die bestehende Netzstruktur einbinden zu können. Bei einigen Anbietern klappt die Integration ins Netzwerk dann durch einen einzigen Knopfdruck.
WLAN optimieren: Tipp 7 – Nutzung eines Mesh-Netzwerks
TP-Link Deco P7 Mesh Set ist für 229,00 EUR bei Amazon erhältlich (Stand: 06.06.2022)
Wer Smart Home Geräte in sein Netzwerk einbinden möchte, für den ist ein Mesh-Netzwerk interessant. Das Mesh-Netzwerk funktioniert ähnlich wie ein WLAN-Repeater mit dem Unterschied, dass die Mesh-Router sich gegenseitig verstärken, während die WLAN-Repeater wie eine Insel mit statischem Radius arbeiten. Weitere Vorteil des Mesh-Netzwerks ist, dass alle Mesh-Router unter demselben Netzwerknamen erreichbar sind. Idealerweise nutzt man ein Mesh-Netzwerk, dass auch eine Powerline-Funktion unterstützt, zum Beispiel das TP-Link Deko Mesh System, das als Preis-Leistungssieger in unserem Mesh-Router Test-Vergleich hervorging.
WLAN optimieren: Tipp 8 – Powerline-Adapter installieren
Versperren dicke Wände dem WLAN-Signal den Weg zum gewünschten Einsatzort, helfen auch Mesh-Router oder WLAN-Repeater nicht weiter. Denn, wo kein Signal ankommt, kann auch kein Signal verstärkt werden. Dieses Problem kann mit einem Powerline-Adapter gelöst werden. Powerline-Adapter, denn sie stellen das Internet quasi über die Steckdose zur Verfügung und erhalten ihr Netzwerksignal über die vorhandene Stromleitung. Zusätzlich fungieren sie als Access-Points für das bestehende Netzwerk. Das kann dazu führen, dass bei Verwendung mehrerer Adapter verschiedene Netzwerke entstehen. Wer nur ein sichtbares Netz nutzen will, sollte vor dem Kauf eines Powerline-Adapters darauf schauen, ob das Gerät SSID unterstützt. Im Idealfall nutzt man eine Kombination aus Mesh-Router-Netzwerk und Powerline. So spielt es keine Rolle, ob man direkt über den Router, einen Repeater oder das Powerline-System ins Netz geht. Die WLAN-Verbindung ist schnell und stabil.
Test-Überblicke zum Thema WLAN-Netzwerk
Die besten Mesh WLAN Router Sets im Test-Überblick 2019
WLAN-Repeater: Test-Übersicht und Vergleich WLAN-Verstärker 2019
Powerline-Adapter Test-Übersicht 2019: Powerline Vergleich
Mehr Trends und News zum Smart Home
Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werden wir mit einer Provision beteiligt. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten.
Wir haben Kooperationen mit verschiedenen Partnern. Unter anderem verdienen wir als Amazon-Partner an qualifizierten Verkäufen.