Photovoltaik Gewerbehalle - Das Wichtigste in Kürze
Mit einer Photovoltaik-Anlage können Unternehmen ungenutzte Dachflächen durch die Gewinnung von erneuerbaren Energien kapitalisieren.
- Möglichkeiten: Die PV-Anlage kann zum Eigenverbrauch, zur Volleinspeisung oder zur Direktvermarktung dienen.
- Vorteile: Skaleneffekte und Übereinstimmen von Erzeugungs- und Nutzungszeiten.
- Rendite: Höhere Rendite, da man mehr vom selbst erzeugten Solarstrom verbrauchen kann.
Den passenden PV-Anbieter in unter 2 Minuten finden: So geht das
Im folgenden Tool bieten wir die Möglichkeit in weniger als 2 Minuten einen unabhängige Anbieter Vergleich für unterschiedlichste PV-Anlagen durchzuführen.
Welche Möglichkeiten gibt es für Photovoltaik auf Hallen?
In den meisten Bundesländern besteht bereits eine Solarpflicht für gewerbliche Gebäude. Unternehmen, die sich für Photovoltaik auf einer Lagerhalle entscheiden, stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung.
- Eigenverbrauch mit Überschusseinspeisung: Ist ein attraktives Wirtschaftsmodell für Unternehmen. Der Solarstrom wird für den lokalen Strombedarf genutzt, was die Stromkosten senkt. Überschüssiger Strom wird gegen eine Einspeisevergütung ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Gewerbliche PV-Anlagen können einen Eigenverbrauchsanteil von bis zu 90 Prozent erreichen, ohne zusätzliche Maßnahmen.
- Volleinspeisung: In der Vergangenheit wurde der selbst erzeugte Solarstrom aufgrund einer hohen Einspeisevergütung vollständig ins öffentliche Netz eingespeist. Da die Einspeisevergütung im Laufe der Zeit gesunken ist, haben sich vor allem kleine und mittlere Photovoltaikanlagen unter 1.000 Kilowatt Peak wirtschaftlich tragfähige Betreibermodelle herausgebildet. Die Volleinspeisung ist für große Dachflächen mit geringem lokalen Stromverbrauch vorteilhaft. Für Photovoltaikanlagen über 1.000 Kilowatt Peak ist die Teilnahme an einer Ausschreibung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzs (EEG) erforderlich. Die Bundesnetzagentur führt diese Ausschreibungen mehrmals im Jahr durch.
- Direktvermarktung: Unternehmen können Photovoltaikanlagen den Strom auch zum Marktpreis verkaufen. Dafür müssen sie einen Direktvermarkter beauftragen. Der Richtwert ist Marktwert für Solarstrom, der im Netztransparenzportal zu finden ist. Eine finanzielle Förderung in Form von Einspeisevergütungen oder Marktprämien gibt es nicht. Anlagenbetreiber können jedoch vom Umweltbundesamt Herkunftsnachweise für den eingespeisten Strom erhalten. Diese Garantien werden im Herkunftsnachweisregister gutgeschrieben. Verbraucher, die Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen, müssen alle Umlagen und Zuschläge zahlen. Das EEG gilt auch für andere Direktvermarktungssysteme, wie den Einspeisevorrang und technische Anforderungen. Die Verbraucher können ihren Strom zusammenfassen oder die Art der Vermarktung nachträglich ändern.
- Hallendach vermieten: Die Dachpacht ermöglicht es Unternehmen, Geld mit ungenutzter Dachfläche zu verdienen. Ein Investor pachtet das Dach und installiert darauf eine Solaranlage. Der Pachtvertrag hat in der Regel eine Laufzeit von 25 Jahren, mit der Option auf eine Verlängerung um weitere 5 bis 10 Jahre. Die Daten des Investors werden im Grundbuch eingetragen. Die Zahlung erfolgt entweder in Form eines Pauschalbetrags oder jährlich. Der Investor übernimmt die Kosten für Installation, Wartung, Betrieb und Stromverteilung.
- Contracting: Ein Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement, PPA) wird mit einem Investor abgeschlossen, wenn ein Dacheigentümer oder ein Bauunternehmen Solarstrom vor Ort nutzen, aber nicht Eigentümer der PV-Anlage sein möchte. Der Preis des vertraglich vereinbarten Stroms richtet sich nach den Produktionskosten und der Gewinnspanne des Contractors. Solarstrom wird in der Regel zu einem Preis angeboten, der 3 bis 5 Cent pro Kilowattstunde unter dem Preis des Energieversorgers liegt. So können Unternehmen von günstigem Solarstrom profitieren, ohne eigenes Geld zu investieren. Der Investor trägt alle Kosten, einschließlich Versicherung und Wartung. Lange Bindungsfristen und die Eintragung des Investors ins Grundbuch sollten berücksichtigt werden.
Die Beratung durch einen Fachbetrieb kann helfen, das für ein Unternehmen am besten geeignete Betriebsmodell zu ermitteln. Sie erstellen Wirtschaftlichkeitsberechnungen für verschiedene Modelle und beraten bei der Optimierung des Betriebs einer PV-Anlage.
Welche Vorteile hat eine Photovoltaik-Anlage auf einer Halle?
Großanlagen auf Lagerhallen bieten den Vorteil von Skaleneffekten. Das bedeutet, dass Produkte, die in großen Mengen hergestellt werden, billiger sind. Zum Beispiel sind 100 Solarmodule kostengünstiger als 10. Somit sinkt der Preis pro Kilowatt-Peak vergleichsweise zu PV-Anlagen von Einfamilienhäusern.
Industriehallen profitieren zudem davon, dass sie den meisten Ertrag dann erzeugen, wenn der Stromverbrauch am höchsten ist. Dadurch können sie viel mehr vom Solarstrom selbst verbrauch als beispielsweise Solaranlagen auf Einfamilienhäuser.
Welche Rendite bringt Photovoltaik auf Gewerbehallen?
Photovoltaikanlagen auf Gewerbehallen haben in der Regel eine Leistung von mehreren hundert Kilowatt Peak. Zwar erhalten sie eine niedrigere Einspeisevergütung als kleine Anlagen, dafür sinken die Anschaffungs- und Installationskosten pro Kilowatt mit zunehmender Anlagengröße. Dadurch gleichen sich die Kosten aus. Doch aufgrund des höheren Eigenverbrauchs, erzielen diese Anlagen eine höhere Rendite.
Was kostet Photovoltaik auf einer Lagerhalle?
Installieren Unternehmen Photovoltaik auf einer Lagerhalle liegen die Kosten bei 1.000 und 1.500 Euro pro Kilowatt Peak Nennleistung. Die Kosten für die Installation von Solarmodulen können je nach Faktoren wie Gebäudehöhe, Dachart und Netzinfrastruktur schwanken. Die Investition umfasst Ausgaben für PV-Module, Wechselrichter, Unterkonstruktion, Netzanschluss, Inbetriebnahme sowie Planung und Installation.
Größe der PV-Anlage | spez. Kosten | Anschaffungskosten |
30 kWp | 1.500 €/kWp | 45.000 € |
50 kWp | 1.400 €/kWp | 70.000 € |
80 kWp | 1.200 €/kWp | 96.000 € |
100 kWp | 1.100 €/kWp | 110.000 € |
300 kWp | 980 €/kWp | 294.000 € |
Wird Photovoltaik auf Hallen gefördert?
Neben der Einspeisevergütung steht Unternehmen ein zinsgünstiges Darlehen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Verfügung. Der Kredit-270 fördert maximal 150 Millionen Euro pro Vorhaben, bei einem Effektivzins von 4,72 Prozent. Weitere Förderungsprogramme werden von den jeweiligen Bundesländern und Kommunen aufgestellt.
Was ist bei der Planung von Photovoltaik auf Gewerbehallen zu beachten?
Der Planungsprozess für eine Photovoltaikanlage ist sowohl für Unternehmen als auch für Privatpersonen ähnlich, wobei der Hauptunterschied in der Größe des Projekts besteht.
Wie viel Installationsfläche ist für Photovoltaik vorhanden?
Als erstes muss man prüfen, wie viel Dachfläche für die Installation von Photovoltaik vorhanden ist. Neben Dachflächen eignen sich auch nach Süden ausgerichtete Fassaden und größere Freiflächen. Wichtig ist, dass die Voraussetzungen für Photovoltaik erfüllt sind. Zudem sollten keine Verschattungen durch umliegende Gebäude oder Bäume entstehen.
Darüber hinaus muss die Statik des Daches überprüft werden.
Tragfähigkeit des Daches
Solarmodule bringen zusätzliches Gewicht auf das Dach, in der Regel zwischen 10 und 25 kg pro Quadratmeter. Das Gewicht der einzelnen Module variiert je nach Marke und Modell und liegt zwischen 16 und 42,5 Kilogramm. Das Gewicht der Solarmodule muss von der maximalen Schneelast für ihre Region abgezogen werden, um sicherzustellen, dass das Dach einem Schneefall standhalten kann. Wenn nicht, besteht ein Sicherheitsrisiko.
Eigenverbrauch und Lastprofil
Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage wird von der Stromnachfrage und dem Lastprofil beeinflusst. Eigenverbrauch und Autarkie werden durch den Zeitpunkt und die Menge des vom Unternehmen benötigten Stroms beeinflusst. PV-Anlagen sind kosteneffizienter, wenn sie höhere Werte für Eigenverbrauch und Autarkie aufweisen.
- Der Eigenverbrauch zeigt, wie viel Solarstrom vor Ort verbraucht wird.
- Der Autarkiegrad gibt die Menge an Energie an, die ein Haushalt selbst erzeugt und nicht aus dem öffentlichen Stromnetz bezieht.
Solaranlagen erzeugen nur tagsüber Strom. Profile mit hohem Stromverbrauch tagsüber und eventuell am Wochenende profitieren am meisten von Photovoltaik. Dazu gehören Produktionsanlagen, Büros und Kühlhäuser. Die Steuerung von Geräten wie Ladegeräten für Elektroautos und Klimaanlagen zur Maximierung des Stromverbrauchs während des Tages ist ebenfalls von Vorteil.
Ausrichtung und Neigung der PV-Anlage
Auf Flachdächern im gewerblichen Bereich finden sich häufig flache, aufgeständerte Photovoltaikanlagen mit einer Neigung von 10° und einer Ost-West-Ausrichtung. Diese Anlagen sind dafür bekannt, dass sie platzsparend sind und eine gute Ertragskurve haben. Sie sind kosteneffizient und statisch solide.
Für Schrägdächer eignen sich verschiedene Ausrichtungen und Neigungen. Ideal ist eine Südausrichtung mit einer Neigung von 30 bis 40 Grad. Nach Osten oder Westen ausgerichtete Dächer kommen ebenfalls in Frage, erzielen allerdings nur 80 Prozent des Ertrags.
Welche Größe und Leistung haben PV-Anlagen auf Lagerhallen?
Gewerbliche Photovoltaikanlagen benötigen in der Regel 1,5 Kilowatt Peak pro 1.000 Kilowattstunden Jahresstromverbrauch. Auf Flachdächern benötigt man etwa 8 m² Dachfläche pro Kilowattpeak. Bei Schrägdächern liegt der Bedarf bei etwa 6 m² pro Kilowattpeak. Diese Werte können je nach Neigung und Leistung der Module abweichen.
Unternehmenszweig | Stromverbrauch (bei 1.000 m² Betriebsfläche) | Leistung | Größe |
Arztpraxis | 40.000 kWh | 60 kWp | 360 - 480 m² |
Büro | 60.000 kWh | 90 kWp | 540 - 720 m² |
Einzelhandel | 150.000 kWh | 225 kWp | 1.350 - 1.800 m² |
Gastgewerbe | 200.000 kWh | 300 kWp | 1.800 - 2.400 m² |
Lebensmitteleinzelhandel | 250.000 kWh | 375 kWp | 2.250 - 3.000 m² |
Der unterliegende PV-Rechner liefert eine geschätzte Größe für eine PV-Anlage. Jetzt testen und bis zu 30 Prozent der Kosten durch den Vergleich von Angeboten sparen.
Die mit * gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate Links. Kommt über einen solchen Link ein Einkauf zustande, werden wir mit einer Provision beteiligt. Für Sie entstehen dabei keine Mehrkosten.
Wir haben Kooperationen mit verschiedenen Partnern. Unter anderem verdienen wir als Amazon-Partner an qualifizierten Verkäufen.