Smart Home Trend 1 – die Verschmelzung der realen und virtuellen Welt
2022 wird die Art, wie wir die Welt sehen vermutlich verändern. Aufgrund des Corona-bedingten Rückzugs in die heimischen vier Wände, werden Augmented Reality (AR) und Virtuelle Realitäten (VR) Anwendungen zunehmen. Während Augmented Reality zuerst Vor-Ort-Einkaufserlebnisse ersetzen werden, bei der sich virtuelle Objekte und spürbare Welt überlappen, werden virtuelle Realitäten vor allem die risikolose Begegnung mit anderen Menschen und neue Erlebniswelten bieten.
Bereits jetzt können Anwender Brillen virtuell anprobieren oder Möbel in Augmented Reality Anwendungen in Vor-Ort-Umgebungen projizieren. Amazon kann über entsprechende Schnittstellen seinen Online-Händlern neue Produktpräsentationen bieten. In der nächsten Stufe werden Brillen visuelle und auditive Realitäten schaffen. Virtuelle Gegenstände werden sich dann mit realen smarten Objekten verbinden lassen. Befindet sich ein Anwender auf einer virtuellen Reise, und ein Besucher nutzt seine smarte Türklingel, wird der dann über seine vernetzte VR-Brille auch in der virtuellen Welt informiert. Die Grenzen zwischen virtueller und anfassbarer Welt werden durchlässiger.
Smart Home Trend Indikator: Auch wenn Google mit seinen Google Lens Brillen zu früh am Markt war, gibt es mittlerweile mit den Anker Soundcore Frames eine Brille, bei der die Lautsprecher im Brillengestell integriert sind und die virtuellen Surround Sound bieten. Auch Smartphones von Google, Apple oder Samsung haben bereits Augmented-Reality-Anwendungen an Bord. Apple selbst spricht auf seiner Website davon, die größte AR Plattform der Welt zu haben. Mark Zuckerberg, Gründer von Facebook hat 2021 sein Unternehmen in Meta umbenannt und spricht vom Metaversum, dem nächsten „Schritt im Bereich social Connections“.
Smart Home Trend 2 – Smart Home Betriebssystem Matter
Mit dem Smart Home Funkstandard Matter läuten die drei Tech-Konzerne Amazon, Apple und Google das private Internet of Things-Zeitalter ein. Was auf den ersten Blick wie ein standardisierter Smart Home Geräte-Funkstandard aussieht, ist aber auf dem zweiten Blick viel mehr – nämlich eine standardisierte Kommunikationsspezifikation für das private Internet der Dinge (IoT). Da die Kommunikation Internet-basiert ist, lassen sich nicht nur kompatible Smart Home Geräte vernetzen, sondern auch Autos, Smartphones, Fitness-Tracker oder Smartwatches.
Da die Kommunikation Internet-basiert passiert, lassen sich die Daten dann in der Cloud für neue Anwendungen verknüpfen und auswerten. Intelligente Lautsprecher wie Google Nest, Amazon Echo oder Siri HomePod werden dann zu Smart Home Zentralen und Cloud-Gateways. Gleichzeitig werden Smart Home-Systeme, die andere Standards nutzen als Alternativen an Bedeutung hinzugewinnen, z. B. das smart home by Hornbach, FRITZ!Box Smart Home, Homematic IP, Bosch Smart Home,
Smart Home Trend Indikator: Nach dem Einstieg von Amazon, Google und Apple wurde aus dem Smart Home-Funkstandard ZigBee der neue Matter-Standard. Neu eingeführt wurde ein für Matter-Geräte nötiger Zertifizierungsprozess (home&smart berichtete). Das bedeutet im Umkehrschluss, dass zukünftige Matter-Geräte Mindestanforderungen an die Smart Home-Routinen der Sprachassistenten Alexa, Siri und Google Assistant erfüllen.
Smart Home Trend 3 – Beratende, personalisierte digitale KI-Assistenten
Digitale Assistenten, wie Alexa, Google Assistant und Siri werden 2022 noch mehr beratende Funktionen übernehmen und sich aktiver am Leben ihrer Nutzer beteiligen. Anhand der Verknüpfung verschiedener Daten, können sie selbst Aktivitäten vorschlagen. Bislang reagieren die Künstlichen Intelligenzen immer erst dann, wenn sie dazu per Aktivierungskennwort aufgerufen wurden.
Kennt Alexa beispielsweise den täglichen Weg zur Arbeit, wird sie zukünftig bei Staus vermutlich von sich aus alternative Wegstrecken vorschlagen. Oder sie kennt anhand von Matter-kompatiblen smarten Thermostaten das Heizverhalten ihrer Nutzer. Gibt es dann plötzliche Änderungen, kann sie dem Nutzer darauf hinweisen, ohne dass dieser immer wieder einen Kontrollblick in die App des Thermostate-Herstellers werfen muss. Um die Nutzerbindung zu erhöhen, werden die KI-Entwickler immer mehr individuelle Personalisierungsmöglichkeiten anbieten, so dass die KI nicht als Software, sondern als Individuum empfunden wird.
Smart Home Trend Indikator: Amazon Alexa Nutzer können bald zwischen verschiedenen Namen für die KI Alexa wählen. Zur Auswahl steht dann eine männliche Variante namens Ziggy. Die Stimmfärbung können Anwender bereits jetzt von weiblich zu männlich ändern. Fitness-Tracker, wie zum Beispiel das Xiaomi Mi Band 5 und 6 erinnert Nutzer bereits anhand von persönlichen Echtzeit-Messwerten, sich mehr zu Bewegen. Nachdem Sprachassistenten auch in Smartphones ihre Dienste verrichten, stehen auch GPS-Standortdaten zur Verfügung.
Smart Home Trend 4 – Ankunft der Smart Home Roboter
Amazons erster großer Coup war, mit intelligenten Lautsprechern Sprechen und Hören als Mensch-Maschinen-Interface zu nutzen. Mit dem Hausroboter Astro zündet der E-Commerce-Riese jetzt die zweite Revolution im Bereich der privaten Mensch-Maschinen-Interaktion. Zwar hat Astro noch keine Arme, mit der er Dinge bewegen kann, dafür kann er sich bereits frei im Raum bewegen. Eine Maschinenbedienung ist aber bereits indirekt per Funksteuerung möglich. Auch hier wird Matter zukünftig eine Rolle spielen.
Mit der nächsten Roboter-Generation werden dann neue standardisierte Schnittstellen erscheinen. Das könnten zum Beispiel magnetische Griffe an Smart Home-Geräten für Roboter-Arme sein. Damit einhergehend, werden sich Geräte wie Ofen, Waschmaschinen oder Kühlschränke in ihrem Design auch immer mehr an die Bedienung durch Roboter anpassen.
Smart Home Trend Indikator: Amazon hat im Herbst seinen ersten Haushaltsroboter namens Astro für Privathaushalte vorgestellt. Damit läutet der Konzern Alexas Unabhängigkeitserklärung ein, denn die KI ist damit nicht mehr in ihren Lautsprecher gebannt oder darauf angewiesen, dass sie in mobilen Geräten vom Nutzer mitgenommen wird.
Smart Home Trend 5 – Smart Health Scoring nach dem Verursacherprinzip
Die Digitalisierung wird vor allem im Gesundheitsbereich an Fahrt aufnehmen. Als eine der ersten Lösungen wird die CovPass App (Android | iOS) und das iOS und Android-Smartphone zum ständigen Begleiter werden. Dabei wird die App Auskunft über den aktuellen persönlichen Impfstatus geben und so zum Türöffner für das öffentliche Leben. Mit der Verknüpfung von Gesundheitsdaten und der Abfrage via Smartphone und QR-Code ergeben sich auch Vermarktungsmöglichkeiten.
Krankenversicherungen könnten dann Boni auf Beiträge für Zusatzversicherungen gewähren, wenn der Body-Mass-Index eingehalten wird oder regelmäßige Fitness-Aktivitäten über die Cloud gemeldet werden. Smartphone und App ersetzen dann mittelfristig die Gesundheitskarte, mit dem Vorteil, dass über standardisierte API-Schnittstellen auch Drittanbieter Zugriff auf die Daten erhalten – das Einverständnis des Nutzers natürlich vorausgesetzt.
Smart Home Trend Indikator: Corona erhöhte auch in Deutschland die Akzeptanz für das Social Scoring. Erster Indikator für den Trend ist die Smartphone App CovPass, die Auskunft über den Impfstatus gibt. Aber auch Smart Home-Geräte wie vernetzte Waagen, Fitness-Tracker oder Smartwatches mit Aktivitäts- und Pulsmessung, die Daten zur Auswertung in die Cloud senden, sind bereits Wirklichkeit und erfreuen sich bei Nutzern großer Beliebtheit. In der Wertestudie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung wurde als Ergebnis ein denkbares Szenario namens „Das Bonussystem“ vorgestellt, das ein Punktesystem als zentrales politisches Steuerungsinstrument im „Deutschland der 2030-er Jahre“ vorsieht.
Smart Home Trend 6 – Neuro Chip Vernetzung für Cloud-basierte Smart Home Systeme
Im Jahr 2022 ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass neue intelligente Lautsprecher wie Echos oder Google Nest Homes zu echten Smart Home Zentralen werden. Möglich macht dies der Dreiklang aus Matter-Funkstandard, der für kompatible Geräte sorgt, App- und Sprachsteuerung sowie sogenannte Neural-Chips. In diesen können dann z. B. Google Assistant oder Alexa Smart Home-Routinen abgespeichert werden. Wie bei einer „echten“ Smart Home Zentrale werden die erstellten Smart Home-Regeln auch dann noch in Funktion bleiben, wenn keine Internetverbindung mehr besteht. Zu den Sprachbefehl-Grundfunktionen könnten dann zum Beispiel Begriffe wie „Einschalten“ und „Ausschalten“ plus der vergebene Gerätenamen zählen.
Smart Home Trend Indikator: Smart Home Systeme, deren Intelligenz sich in der Cloud befindet, haben ein Problem: Fällt das Internet aus, können Smart Home-Routinen nicht mehr durchgeführt werden. Unternehmen wie Amazon oder Google arbeiten deshalb an Chips, in welchen Grundfunktionen speicherbar sind.
Smart Home Trend 7 – Smart Coconing im umsorgenden Haus
Einer der stärksten Smart Home Trends 2022 wird Smart Coconing. Damit ist die Vernetzung mit Sensoren und Assistenten in fast allen Lebensbereichen gemeint. Ein Balkonkraftwerk wie unsere Balkonkraftwerk Testsieger oder eine smarte Solaranlage produziert grünen Strom, der einen Stromspeicher füllt, der dazu beiträgt das Elektroauto über die heimische Wallbox zu laden. Gleichzeitig helfen smarte Geräte, die Energiekosten weiter zu senken. Die smarten Geräte analysieren die Gewohnheiten der Benutzer und optimieren ihren Einsatz automatisch oder weisen auf Unregelmäßigkeiten hin.
Das vernetzte Auto meldet, dass der Bewohner auf dem Nachhauseweg ist, woraufhin das intelligente Thermostat die Heizung hochdreht. Die Nutzer geben dabei immer mehr ihrer manuellen Kontrolle an die Geräte ab und greifen nur noch korrigierend auf Nachfrage ein. Die digitalen Assistenten fragen bereits am Freitag nach den Plänen zum Wochenende oder machen – basierend auf dem bisherigen Nutzungsverhalten – Vorschläge zur Freizeitgestaltung.
Smart Home Trend Indikator: Ursprünglich umfasste der Begriff Smart Home das „Intelligente Haus“ und wurde oft synonym mit Hausautomatisierung verwendet – also Wenn-Dann-Regeln in Bezug auf feste Hauskomponenten wie Lichtsteuerung oder smarte Heizungssteuerung. Mit zunehmender Vernetzung erweiterte sich der Begriff Smart Home auch auf Lösungen, die vernetzbare Alltagsgegenstände wie Spielzeug, WLAN-Steckdosen oder smarte Luftreiniger. Mittlerweile umspannen „mitdenkende“ Lösungen nicht nur die vier Wände, sondern erstrecken sich auch auf Garten und Mobilität.
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