Smart Meter - Das Wichtigste in Kürze
Ein Smart Meter ist ein intelligentes Messsystem, das den Stromverbrauch misst und die Daten über das Stromnetz an den Netzbetreiber übermittelt.
- Nutzen: Bessere Überwachung des Stromverbrauchs und "Ablesung" aus der Ferne möglich.
- Anwendung: Werden in Haushalten mit hohem Stromverbrauch, Stromerzeugungsanlagen wie Solaranlagen oder verbrauchsgesteuerten Geräten wie Wärmepumpen und Wallbox installiert.
- Vorteil: Mehr Transparenz und bessere Übersicht der Kosten und Einsparpotenziale.
Was ist ein Smart Meter?
Ein Smart Meter ist ein digital angeschlossener Stromzähler, der Daten senden und empfangen kann. Ein intelligenter Zähler ist ein wesentlicher Bestandteil des zukünftigen Energiesystems, das überwiegend auf erneuerbaren Energien basiert. Er besteht aus einem digitalen Stromzähler und einer Kommunikationseinheit, dem sogenannten Smart-Meter-Gateway.
- Die moderne Messeinrichtung (mME) ist ein digitaler Stromzähler, im Gegensatz zum traditionellen analogen "Ferraris-Zähler". Er misst genau die aktuellen Messwerte, den Stromverbrauch und die Nutzungszeit.
- Das Smart-Meter-Gateway (SMGW) sorgt für eine sichere Kommunikation zwischen Stromverbrauchern, Erzeugern, Netzbetreibern und Energieversorgern.
Was ist der Unterschied zwischen herkömmlichen und intelligenten Stromzählern?
Herkömmliche Zähler zeigen nur den aktuellen Zählerstand an. Ohne regelmäßige Ablesung kann man seinen Stromverbrauch bis zur nächsten Rechnung nicht nachvollziehen. Intelligente Stromzähler hingegen erfassen den Verbrauch alle 15 Minuten und senden ihn an den Netzbetreiber, der ihn dann an Ihren Stromanbieter weitergeleitet. So kann man den Verbrauch in Echtzeit über eine App oder ein Webportal überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.
In Deutschland waren im Jahr 2021 fast 60 Prozent der installierten Zähler mechanische Ferraris-Zähler. Dies teilten die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt im Dezember 2022 mit. Bis 2032 sollen diese Zähler bundesweit durch intelligente Zähler für alle Stromverbraucher ersetzt werden.
Was ist der Unterschied zwischen einer modernen Messeinrichtung und einem Smart Meter?
Alle Haushalte werden in den nächsten Jahren neue Stromzähler erhalten. Diese Zähler sind einfache Messgeräte, keine intelligenten Zähler. Im Gegensatz zu intelligenten Zählern haben sie keine Gateway-Module und sind nicht an ein Kommunikationsnetz angeschlossen. Das heißt, sie können nicht aus der Ferne abgelesen werden oder Verbrauchsdaten senden.
Wie funktionieren Smart Meter?
Intelligente Zähler übermitteln den Energieverbrauch automatisch über ein sicheres Netzwerk an den Netzbetreiber. Somit muss man sich nicht mehr auf geschätzte Rechnungen verlassen oder jährliche Ablesungen vornehmen. Mittels eines Displays können Verbraucher Echtzeitinformationen über Verbrauch und Kosten aus dem Smart Meter herauslesen.
Smart Meter verfügen über einen leistungsbegrenzenden Schutzschalter und müssen nicht in der Schalttafel des Kunden installiert werden. Sie verfügen über eine Telekommunikationsschnittstelle für die Fernkommunikation mit zentralen Systemen. Dies ermöglicht die Fernablesung und -bedienung, zum Beispiel die Übermittlung neuer Tariftabellen und die Änderung von Vertragsparametern. Die Zähler ermöglichen auch die Konfiguration des Zählers selbst und die Bedienung des internen Schalters.
Herkömmliche Energieverbrauchszähler messen und speichern nur die kumulierten Gesamtwerte. Durch die Digitalisierung der Energiewende werden diese Ferrari-Zähler durch Smart Meter ersetzt, um den Kunden neue Dienstleistungen und verbesserte Funktionen zu bieten.
Warum kommen Smart Meter zum Einsatz?
Smart Meter spielen eine wichtige Rolle in der Energiewende, denn sie garantieren eine effiziente und sichere Koordinierung der Stromerzeugung und des Stromverbrauchs. Dies ist besonders wichtig, da erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie sowie die Installation von Solaranlagen, Wallboxen für Elektroautos und Wärmepumpen in Privathaushalten immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Abstimmung von Stromangebot und -nachfrage wird immer komplexer.
Die Betreiber des Energienetzes benötigen aktuelle Daten für eine stabile Steuerung. Intelligente Messsysteme dienen als digitale Schnittstelle für diesen Zweck. Sie sind unverzichtbar, um die wachsende Zahl intelligenter Elektrogeräte effizienter zu steuern. Davon profitieren sowohl die Haushalte als auch die Netzbetreiber. Bei hohem Verbrauch können intelligente Zähler dazu beitragen, den Stromverbrauch zu reduzieren, um potenzielle Netzprobleme zu vermeiden, z. B. im Zusammenhang mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
Smart Meter senden und empfangen Daten. Das ermöglicht, dass man ein Energiemanagementsystem besser in Haushalten integrieren kann. Dadurch werden Wärmepumpen und intelligente Wallboxen besser gesteuert. Zudem können PV-Betreiber künftig überschüssigen Strom einfacher an der Börse verkaufen.
Dies wird besonders wichtig ab 2025, wo alle Energieversorger verpflichtet sein werden, Smart-Meter-Nutzern Tarife mit flexiblen Preisen anzubieten. Mit dynamischen Stromtarifen können Verbraucher von den stündlichen Preisänderungen an den Strombörsen profitieren. In Zeiten hoher Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie und geringer Netznutzung kann das Aufladen von Elektroautos und Heizen mit Wärmepumpe erschwinglich sein.
Intelligente Zähler liefern Verbrauchswerte in Echtzeit und ermöglichen es den Nutzern, energieintensive Geräte zu identifizieren und den Energieverbrauch zu senken. Im Gegensatz zu analogen Ferraris-Zählern bieten intelligente Zähler detaillierte Informationen und sind nicht auf eine jährliche Stromabrechnung angewiesen. Außerdem müssen die Dienstleister nicht mehr zu den Haushalten kommen, um den Zähler abzulesen.
Wer bekommt einen Smart Meter?
Über den Einbau eines intelligenten Messsystems oder eines modernen Zählers in einem Haus entscheidet in der Regel der Messstellenbetreiber. Häufig handelt es sich dabei um den örtlichen Stromnetzbetreiber. Er ist auch für die Festlegung des Zeitplans für den Zählereinbau verantwortlich.
In folgenden Fällen sind Messstellenbetreiber gesetzlich zum Einbau von Smart Meter verpflichtet:
- Haushalte mit einem Stromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr. Maßgeblich ist der Durchschnitt der letzten drei Jahresverbrauchswerte. Liegen nicht genügend Werte vor, wird die Jahresverbrauchsprognose des Netzbetreibers zur Beurteilung herangezogen.
- Haushalte mit eigenen Stromerzeugungsanlagen wie Solaranlagen mit Bruttonennleistung über 7 Kilowatt Peak.
- Haushalte mit steuerbaren Verbrauchern, wie einer Wärmepumpe oder Wallbox. Netzbetreiber können in Notfällen den Stromverbrauch von Haushalten mit steuerbaren Geräten senken. Dies ist nach § 14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) erlaubt. Die Nutzer profitieren von reduzierten Netzentgelten. Für die technische Realisierbarkeit sind intelligente Messsysteme erforderlich.
Der Zählerwechsel kann selbst für die oben genannten Anwendungsfälle einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Messstellenbetreiber müssen einen bestimmten Anteil dieser Messstellen innerhalb bestimmter Fristen ausrüsten. Es wird mehrere Jahre dauern, bis alle Pflichtfälle über intelligente Messsysteme verfügen.
Wie viel kostet ein Smart Meter?
Die jährlichen Kosten für den Betrieb eines intelligenten Messsystems betragen maximal 20 bis 50 Euro pro Jahr. Seit 2024 teilen die Netzbetreiber diese Kosten mit den Anschlussnutzern auf der Grundlage des Stromverbrauchs oder der Erzeugungsleistung.
Haushalte mit | Preisobergrenze für Verbraucher (brutto) |
Stromverbrauch bis einschließlich 10.000 kWh/Jahr | 20 €/Jahr |
Stromverbrauch über 10.000 bis einschließlich 20.000 kWh/Jahr | 50 €/Jahr |
Photovoltaik-Anlage oder anderer Strom erzeugender Anlage mit einer Leistung bis einschließlich 15 kW | 20 €/Jahr |
Photovoltaik-Anlage oder anderer Strom erzeugender Anlage mit einer Leistung über 15 kW bis einschließlich 25 kW | 50 €/Jahr |
steuerbarer Verbrauchseinrichtung nach §14a EnWG wie z.B. Wärmepumpe oder Ladestation für E-Autos | 50 €/Jahr |
Für zusätzliche Dienstleistungen, wie beispielsweise die Direktvermarktung oder die Verbrauchs- und Erzeugungssteuerung, können zusätzliche Kosten entstehen. Für diese wurden Preisobergrenzen festgelegt. Die nachstehende Tabelle zeigt eine Reihe von möglichen Zusatzleistungen und die entsprechenden Preisobergrenzen.
Zusatzleistung | Preisobergrenze für Verbraucher (brutto) |
Vorzeitiger Einbau eines intelligenten Messsystems | einmalig 30 € |
Ausstattung mit Steuerungseinrichtungen | 30 €/Jahr |
Datenkommunikation Steuerung nach § 14a EnWG | 10 €/Jahr |
Anbindung von Messeinrichtungen einer weiteren Sparte und Übermittlung von abrechnungsrelevanten Messdaten | 10 €/Jahr |
Notwendige Datenkommunikation und Steuerungseinrichtungen für Direktvermarktung nach EEG | 10 €/Jahr |
Die Kosten für den Betrieb digitaler Zähler sind höher als für analoge Zähler. Die Netzbetreiber können diese Kosten über die Netzentgelte auf die Verbraucher umlegen. Die Bundesnetzagentur hat dazu noch keine Entscheidung getroffen.
Zusätzliche Kosten fallen für den Nutzer an, wenn aufgrund des Einbaus eines modernen Messgeräts oder eines intelligenten Messsystems der Umbau des Zählerschranks erforderlich ist.
Welche Vor- und Nachteile hat ein Smart Meter?
Smarte Stromzähler zielen auf die Entwicklung eines intelligenten Kommunikationsnetzes ab. Die Verbindung von Erzeugern, Verbrauchern und dem Stromnetz ist wichtig, um die Netzstabilität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus bieten sie zusätzliche Vorteile.
- Mehr Transparenz, indem Sie den Stromverbrauch in Echtzeit analysieren und über die Zeit verfolgen.
- Durch die Übersicht des Stromverbrauchs, lassen sich Stromnachzahlungen vermeiden
- Ebenfalls lassen sich Einsparpotenziale durch die Identifikation von Stromfressern identifizieren
- Ermöglichen die Anwendung von dynamischen Stromtarifen
- Zählerstände werden direkt an Stromanbieter übermittelt
- Einbindung in ein Energiemanagementsystem für effizientere Stromnutzung
Doch Smart Meter haben auch einige Vorteile. Zum einen entstehen zusätzliche Kosten für den Verbraucher. Zum anderen gibt es große Bedenken hinsichtlich Datenschutz. Denn Hackerangriffe können auf Verbrauchergewohnheiten zugreifen und im schlimmsten Fall zum Stromausfall führen.
Welche Daten senden und empfangen Smart Meter?
Intelligente Messsysteme senden die Verbrauchswerte automatisch an Netzbetreiber und dieser übermittelt sie dann an Stromlieferanten. Die Daten werden in 15-Minuten-Intervalle unterteilt und täglich an den Messstellenbetreiber gesendet. Nur notwendige Daten können an andere Parteien weitergegeben werden, wie gesetzlich vorgeschrieben.
Wenn dies im Vertrag mit dem Stromversorger festgelegt ist, können auch spezifischere Daten weitergegeben werden, zum Beispiel bei dynamischen Stromtarifen.
Wie werden die Daten eines Smart Meters versendet?
Die Messdaten können auf zwei Arten übertragen werden.
- Eine Möglichkeit ist die Übertragung über das Mobilfunknetz mit einer eingebauten SIM-Karte.
- Die andere Möglichkeit ist die Übertragung über das Stromnetz mit Hilfe der Breitband-Powerline-Technologie. Hier werden die Daten in Echtzeit, IP-basiert und verschlüsselt übertragen.
Zurzeit werden die Daten nur über das Mobilfunknetz übertragen.
Wie liest man einen Smart Meter aus?
Intelligente Zähler zeigen die Verbrauchsdaten über eine App oder ein Kundenportal an. Bei einem dynamischen Tarif können die Kunden auch sehen, wann der Strom am meisten verfügbar und am günstigsten ist.
Mit speziellen Analysegeräten können die weiteren Daten über die Infrarotschnittstelle des intelligenten Zählers ausgelesen und ausgewertet werden.
Wie sicher sind Smart Meter?
Smarte Zähler werden ständig aktualisiert, um hohe Datenschutz- und Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat strenge Anforderungen an die Sicherheit von Smart Metern. Diese Anforderungen werden in Zusammenarbeit mit Herstellern und Anwendern regelmäßig weiterentwickelt.
Unter die Lupe genommen werden das Smart-Meter-Gateway und sein Sicherheitsmodul, der IT-Betrieb und die Kommunikationsstruktur. Das BSI bescheinigt die Einhaltung der Sicherheitsanforderungen durch regelmäßige Kontrollen. Kontinuierliche Aktualisierungen sorgen dafür, dass die Sicherheit über die gesamte Lebensdauer des Systems auf einem hohen Niveau bleibt.
Welchen Beitrag liefern Smart Meter für die Energiewende?
Durch die Energiewende gewinnen erneuerbare Energien zunehmend an Wichtigkeit. Kleine Erzeugungsanlagen speisen Strom in das Netz ein und sind auf die Verfügbarkeit von Sonne und Wind angewiesen. Zudem bedeutet die Umstellung auf Elektrofahrzeuge, dass man Autos aufgeladen anstatt betanken muss. Dies stellt eine Herausforderung für die Stromnetze dar. Diese müssen für eine schnellere, transparentere und digitale Zukunft effizienter zwischen Erzeugern, Betreibern und Verbrauchern kommunizieren. Die Digitalisierung der Energiewende ist nur mit intelligenten Messsystemen möglich.
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