Expertenbeitrag von Thomas Jäger, CEO JF Group Es ist Zeit für die smarte Revolution

Das gemeinsame Ziel der SmartHome-Anbieter sollte es sein, das Beste aus allen Welten miteinander zu kombinieren und Mehrwerte für den Anwender zu schaffen. Es geht nicht darum, technische Lösungen gegeneinander auszuspielen, etwa Unterputz Lösungen gegen Funksysteme, sondern sie sinnvoll miteinander zu kombinieren. Thomas Jäger, Gründer von JÄGER DIREKT und CEO der JF Group, welche seit über 15 Jahren Smart Home Komponenten entwickelt, erläutert, wann Gebäude erst wirklich intelligent werden.

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Smart Home Nutzen statt technische Details

Beim SmartHome erleben wir derzeit eine Entwicklung, die für viele Technologien typisch sind, wenn sie „in“ sind und eine breite Öffentlichkeit finden: Der Begriff entwickelt ein höchst vielfältiges Eigenleben. Jeder findet seine eigene Definition, der kleinste gemeinsame Nenner fällt eher bescheiden aus. Dabei ist Smart Home viel mehr als nur Smartphone, und auch viel mehr, als vom Sofa das Licht ein- oder ausschalten zu können. Es wird höchste Zeit, eine echte „smarte“ Revolution auszurufen. Das bedeutet für mich, den Anwender, seine Erwartungen und seinen konkreten Nutzen in den Mittelpunkt zu rücken.

Erst wenn wir den Blick konsequent auf den Nutzen und den Bedarf der verschiedenen Kunden- und Marktsegmente richten, wird smarte Gebäudetechnik den nächsten Wachstumsschritt vollziehen. Denn die Bedürfnisse sind so vielfältig wie der Mensch selbst: Der Sicherheitsorientierte möchte sein Eigentum vor verschiedenen Gefahren schützen, der Musikliebhaber will morgens im Bad automatisch seine Lieblingsmusik hören. Automatische Bewässerungssysteme, Mähroboter sowie jegliche „Helfer“ sind stark wachsende Themen. Ein anderes gutes Beispiel ist die automatisierte Anwesenheitssimulation für jegliche Formen der Abwesenheit – tagsüber bekommen die Blumen genügend Licht, bei zu großer Sonneneinstrahlung werden Pflanzen und Interieur geschützt, abends wirkt das Haus oder die Wohnung bewohnt und nachts ist alles sicher und geschlossen – zusätzlich werden alle Räume in den von ihnen gewünschten Temperaturen geheizt oder gekühlt.

Diese Lösungen müssen renovierungsfrei nachrüstbar sein – ohne jeglichen Schmutz und Dreck – um in jeder bestehenden Wohnung oder Haus ergänzt zu werden, sowie durch den Anwender selbst einrichtbar und anpassbar zu sein. Lassen Sie uns deshalb über den konkreten Nutzen sprechen und nicht über Fabrikate und technische Details. Die Menschen wünschen sich einfache Systeme, die bezahlbar sind und ihnen einen hohen Nutzen bieten. Im Idealfall bezahlt sich das System durch die Einsparungen von selbst. Im privaten Umfeld geht es hierbei meist um Zeitersparnis und Energiekostensenkung, im gewerblichen und industriellen Kontext stehen Aspekte wie Betriebskostensenkung und Prozessoptimierung im Fokus. Dabei sollen meist immer wiederkehrende Routinetätigkeiten automatisiert oder deutlich vereinfacht sowie die Kosten gesenkt werden.

Nur offene Systeme sind wirklich smart und zukunftsfähig

Wir benötigen intelligente Systeme, die sich miteinander verbinden lassen – keine proprietären Systeme von einzelnen Herstellern oder Herstellerkooperationen. In einigen Jahren werden deutlich mehr Produkte vernetzbar sein, als wir uns heute vorstellen können. Und allein der Kunde entscheidet, welche Anwendung ihm nutzt. Die Frage wird dann sein: Kann ich diese Produkte und Lösungen einfach und kostengünstig in meinem System ergänzen? Oder brauche ich für jede kleine Erweiterung einen Spezialisten und eine eigene App? Dieser Weg dürfte kaum zum Erfolg führen.

Wichtig ist es also, egal ob im Neubau oder bei der Nachrüstung, auf ein erweiterbares System zu setzen, das für die Zukunft alles offenhält und jederzeit weiter vernetzbar ist. Die wenigsten SmartHome-Lösungen scheitern heute an ihrer Vielfalt oder den Funktionen. Vielmehr stellen komplizierte Installationsweisen, fehlende Nachrüstmöglichkeiten oder Konnektivität zu anderen Systemen Probleme dar. Oft fehlt auch eine Stufe oder gar die Erweiterbarkeit zwischen Starter-Paket und Highend-Lösung. Das Elektrofachhandwerk befindet sich buchstäblich „mittendrin“ – zwischen Starter-Sets aus dem Baumarkt und umfassender Vollvernetzung in gehobenen Projekten. Hersteller und Handwerk sind hier gemeinsam gefordert, die Kunden mit offenen Systemen und individualisierten Lösungen bestmöglich zu beraten und zu bedienen.

Das Beste aus allen Welten kombinieren

Die „smarte Revolution“, weg von Einzellösungen und hin zu einem holistischen Ansatz funktioniert nur mit ganzheitlich gedachten Lösungen. Weiterhin erfordert es die Einbindung aller relevanten Stakeholder – vom Endkunden, Architekten/Planer, über Wohnungsbaugesellschaften, bis hin zu Elektrofachbetrieben sowie Politik und unterschiedlichen Technologiepartnern. Erst dann wird der Umgang mit smarter Technik für jeden zu einer Selbstverständlichkeit, und der Mehrwert von SmartHome-Systemen wird unkompliziert und individuell nutzbar.

Im echten SmartHome dürfen sich Technologien also nicht ausschließen, sondern ergänzen ihre Stärken miteinander, beispielsweise in der Kombination aus Unterputz- und Funklösungen. Dies ermöglicht eine renovierungsfreie Nachrüstung ganz im Sinne des Anwenders, die auf die Möglichkeiten einer vorhandenen Unterputz-Installation aufsetzt und Funklösungen bietet, die sich einfach, schnell und flexibel ergänzen lassen. Auf diese Weise wird renovierungsfrei der stufenlose Ausbau von der Einzellösung bis zum intelligenten, vernetzten Gebäude und zum Internet der Dinge möglich.

Hybrid-Konzept für eine einfache und flexible Nutzung

Unterputz- und Funklösungen können Hybridsysteme bilden, mit denen Anwender bereits ab dem ersten smarten Unterputzschalter softwarefrei von vielfältigen Nutzenpaketen im SmartHome profitieren. Sie ersetzen beispielsweise einen bestehenden Lichtschalter durch einen elektronischen vernetzbaren Schalter. Die leitungsgeführte Hybridtechnologie (230V mit optionaler Funkerweiterung) ermöglicht die sofortige Vernetzung beispielsweise mit einem Wandsender – so entscheiden die Nutzer vollkommen flexibel von welcher Stelle aus im Raum sie ihre Lichter oder Jalousien schalten wollen.

Das Hybrid-Konzept ermöglicht eine einfache Vernetzung der einzelnen Geräte, ohne dabei die Installationsgewohnheiten zu verändern. Werden weitere Schaltstellen benötigt, werden diese per Funk-Wandsender integriert. Alter Schalter raus – neuer Schalter rein – fertig!

Smart vernetzt mit den großen Ökosystemen

In einigen Jahren werden deutlich mehr Produkte vernetzbar sein, als wir uns heute vorstellen können. Vom Müllkalender über den Wischroboter bis zur Waschmaschine. Der Kunde entscheidet, welche Anwendung ihm nutzt. Die Frage wird dann sein: Kann ich diese Produkte und Lösungen einfach und kostengünstig in meinem System ergänzen? Oder brauche ich dazu für jede kleine Erweiterung einen Spezialisten?

Zur Vernetzung mit unterschiedlichen Softwarelösungen dienen Gateways als „Übersetzer“. Eine komplett offene bidirektionale Softwareschnittstelle bietet eine nahtlose Integration in jedes existierende IoT-Ökosystem. Dies werden aus heutiger Sicht Apple mit seiner Lösung HomeKit sowie die Verknüpfung mit den Sprachassistenten von Amazon und Google sein.

Fazit: SmartHome sollte in erster Linie nutzbringende Vernetzung sein

Das renovierungsfreie Nachrüstung von SmartHome-Technologien in Bestandsgebäuden ist schon heute möglich – ebenso wie SmartHome ready-Lösungen ohne Mehrkosten im Neubau. Vernetzt, systemoffen und flexibel anpassbar: Mit diesen Eigenschaften kann die smarte Revolution beginnen und darüber auch ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende gelingen.

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Thomas Jäger ist Gründer von JÄGER DIREKT und CEO der JF Group. Seit 15 Jahren entwickelt er Smart Home Komponenten und hat sich dort vor allem auf ganzheitliche elektrotechnische Lösungen für die Gebäudeautomation spezialisiert.

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