Was ist die Grundlast und wie wird sie berechnet? Grundlast berechnen: Balkonkraftwerk Planung leicht gemacht

Ein Balkonkraftwerk hat vor allem den Zweck, die Grundlast im Haushalt abzudecken. Aber was genau versteht man darunter und wie wird die Grundlast berechnet? In diesem Artikel werden wir diese Fragen klären und zudem eine Übersicht über den Energieverbrauch typischer Haushaltsgeräte geben. 

Wer seinen Verbrauch kennt, bemerkt ungewöhnliche Schwankungen schneller

Das Wichtigste zur Grundlast in Kürze

Was bedeutet Grundlast? Mit dieser Bezeichnung ist die Menge an Strom gemeint, die ein Haushalt permanent verbraucht, weil z. B. der Kühlschrank ständig Strom benötigt. Die Grundlast bleibt folglich auch dann gleich, wenn die Hausbewohner unterwegs sind und keine Geräte aktiv einschalten.

Was gehört zur Grundlast? Geräte wie Herd, Drucker oder Internet-Router, die dauerhaft an einer Steckdose hängen, verbrauchen auch im Stand-by-Modus Strom. Rechnet man ihren Energiebedarf zusammen, lässt sich daraus die eigene Grundlast ermitteln.

Wie finde ich die eigene Grundlast heraus?

Tagsüber schwankt der Stromverbrauch ständig, weil immer wieder andere Geräte ein- und ausgeschaltet werden. So ist z. B. morgens die Kaffeemaschine in Betrieb, mittags wird der Herd aufgedreht und abends der Fernseher genutzt. Um diese kurzzeitigen Stromverbraucher nicht aus der Grundlast mühsam einzeln herausrechnen zu müssen, lohnt es sich daher einen einfachen Trick anzuwenden.

Dafür kurz vor dem Schlafengehen den Zählerstand des Stromkastens notieren und dies direkt nach dem Aufstehen wiederholen. 

Das könnte z. B. so aussehen:

 UhrzeitZählerstand
Tag 1 (abends)22:30 Uhr6.100,0 kWh
Tag 2 (morgens)6:30 Uhr6.102,4 kWh

Teilt man dann die Differenz von 2,4 kWh Verbrauch durch die 8 Stunden Nachtruhe, kommt eine Grundlast von 300 Watt heraus. Wird tagsüber z. B. die Kühlschranktür häufig geöffnet, kann die Grundlast jedoch auch höher liegen als nachts.

Tipp: Wer genauer wissen will, wie viel Strom einzelne Geräte verbrauchen, sollte zu einem intelligenten Zwischenstecker greifen, der nicht nur den Verbrauch messen, sondern Geräte auf Wunsch sogar automatisch abschalten kann. Solche häufig auch als Funk- oder WLAN-Steckdosen bezeichneten Nachrüstlösungen gibt es in vielen Onlineshops und Baumärkten bereits ab 10 Euro.

Welche Grundlast ist normal?

Wie hoch die Grundlast ausfällt, hängt von mehreren Faktoren ab. Z. B. diese hier:

  • Größe der Wohnfläche
  • Anzahl der Haushaltsmitglieder
  • Saisonale Unterschiede durch Heiz- oder Klimaanlagen-Nutzung
  • Dauer der Gerätenutzung (wenige Minuten oder ganztägig)
  • Anzahl und Alter der genutzten Elektrogeräte

So macht ein alter Kühlschrank, der 300 kWh Strom pro Jahr benötigt, z. B. einen Grundlast-Anteil von etwa 35 Watt aus, während ein modernes Gerät mit nur 100 kWh Jahresverbrauch die Grundlast nur um rund 10 Watt erhöht. Als grober Schätzwert kann jedoch eine Grundlast von 350 Watt pro Person angenommen werden.

Wie hoch ist die Grundlast von Stand-by Geräten?

Zu den Haushaltsgeräten, die immer Energie ziehen, gehören neben dem Fernseher, Computer und sämtlichen Bildschirmen auch Pumpen für Heizungs- oder Warmwasseranlagen, Mikrowelle, Kühlschrank sowie (Internet) Router und Receiver. 

Für einige davon haben wir hier beispielhaft den durchschnittlichen Verbrauch gelistet:

  • Moderner Fernseher: 1 Watt
  • Receiver: 10 Watt
  • Stereoanlage: 11 Watt
  • PC/ Laptop: 10 Watt
  • Telefon:  3 Watt

Wie kann man die Grundlast decken?

Alle, die keinen Strom aus Atom- oder Kohlekraftwerken beziehen möchten, können sich eine Mini-Windturbine oder eine kleine Solaranlage für Balkon, Terrasse und Co. anschaffen. Denn beide erzeugen umweltfreundlich Energie und tragen so zum Klimaschutz bei.

Gut zu wissen: Aufgrund der stark gesunkenen Anschaffungskosten amortisieren sich Balkonkraftwerke inzwischen oft schon nach zwei bis drei Jahren. Denn 800 Watt starke Komplettsets mit allem für den Solareinstieg wichtigen Zubehör gibt es inzwischen ab etwa 400 Euro.

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Wie kann ich die Grundlast reduzieren?

Um den eigenen Verbrauch zu senken, gibt es zwei Möglichkeiten. 

Stromverschwendung durch Stand-by Geräte vermeiden

Einer der größten Verschwendungsfaktoren im Haushalt ist der Dauer-Betrieb von Einzelgeräten, deren Stromverbrauch sich oft mit der Zeit zu einer beachtlichen Menge summiert. Daher lohnt es sich in jedem Fall die Stecker von Handyladegeräten, elektrischen Zahnbürsten, Lautsprechern und Co. aus der Steckdose zu ziehen, wenn sie gerade nicht benötigt werden. So werden auch Geräte ohne Ausschalter oder Ladegeräte komplett vom Netz getrennt.

Selbst Strom erzeugen und speichern

Durch die Anbringung einer Mini-Solaranlage an der Hauswand, dem Balkon oder auf einem Garagendach lässt sich ohne viel Aufwand selbst Strom erzeugen. So konnten wir z. B. mit 800 Watt Flachdachlösung bis zu 4,09 kWh Strom pro Tag gewinnen, wodurch sich die Grundlast unseres Test-Haushalts mühelos decken ließ.

Und so funktioniert es: Der vom Balkonkraftwerk produzierte Strom fließt vom Wechselrichter über eine Kabelverbindung ins Hausnetz und steht anschließend Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine direkt zu Verfügung. Nur, wenn der selbsterzeugte Strom vom Balkon nicht ausreicht, fließt zusätzlich Strom vom Netzversorger dazu, der entsprechend extra bezahlt werden muss.

Tipp: Alle, die sich für ein Balkonkraftwerk mit Speicher entscheiden, können ihren Strom noch effizienter nutzen.

Wie unterschieden sich Grundlast, Mittellast und Spitzenlast?

Bei der Grundlast handelt es sich um die ständig zur Grundversorgung wichtiger Geräte benötigte Strommenge, während die Mittellast den typischen Durchschnittswert des eigenen Verbrauchs darstellt und die Spitzenlast aufzeigt, wie hoch der eigene Energieverbrauch maximal ausfällt.

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homeandsmart Redaktion Mariella Wendel

Mariella Wendel ist Redakteurin und SEO-Expertin bei der homeandsmart GmbH. Ihre Expertise umfasst u.a. Mähroboter, Balkonkraftwerke, Smartwatches und Sprachassistenten wie Alexa. Außerdem ist sie als Fotografin aktiv und hat bereits mehrere Fach-Bücher veröffentlicht. 

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