Photovoltaik Standort prüfen - Das Wichtigste in Kürze
- Dachflächen sind die besten Standorte für Photovoltaik, besonders Süddächer mit einer Neigung von 30–35°.
- Alternativen wie Garagendächer, Freiflächen, Fassaden und Balkone bieten zusätzliche Möglichkeiten bei Platzmangel.
- Prüfung und Anbieterwahl: Jeder Standort sollte auf Sonneneinstrahlung, Verschattung und Statik geprüft werden, um optimale Erträge zu erzielen. Passende Anbieter können über folgenden PV-Anbieter-Test je nach Standort in wenigen Minuten gefunden werden.
Photovoltaik Standort prüfen: Das sind die 5 besten Standorte
Es gibt viele unterschiedlich Optionen, wo man Solaranlagen platziert. Jeder Standort hat seinen eigenen Vorteil.
Standort | Vorteile | Wichtige Fakten |
Dachflächen | Große, oft ungenutzte Fläche; optimale Sonneneinstrahlung | Süddächer sind ideal, Ost/West ebenfalls möglich; Neigung von 30–35° für maximale Energieausbeute |
Garagendach | Alternative bei Platzmangel auf dem Hauptdach | Flachdächer erfordern Aufständerung; zusätzliche Befestigungen können die Kosten erhöhen |
Freiflächen | Flexibilität bei der Ausrichtung und Neigung | Benötigt viel Platz; genehmigungspflichtig; ideal, wenn keine Dachflächen verfügbar sind |
Fassade | Platzsparend, optisch ansprechend | Geringere Energieausbeute als geneigte Dachflächen; gut geeignet für Wintermonate mit flachem Sonneneinfall |
Balkon/Terrasse | Einstiegslösung für Mieter und kleine Haushalte | Weniger leistungsstark; ideal für kleinere Energiebedarfe; flexible Ausrichtung je nach Sonnenstand möglich |
Diese Tabelle zeigt die wichtigsten Eigenschaften der Standorte und hilft bei der Auswahl eines passenden Platzes für die Installation von Solarmodulen.
Photovoltaik Standort prüfen: Das sind die Voraussetzungen
Ein passender Standort ist entscheidend für die Effizienz einer Photovoltaikanlage. Verschiedene Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um maximale Energieerträge zu erzielen.
Sonneneinstrahlung
Die Sonneneinstrahlung ist der wichtigste Faktor bei der Standortwahl. Regionen mit hoher Globalstrahlung, wie Süddeutschland, bieten die besten Bedingungen. Die Sonnenexposition kann je nach geografischer Lage und Jahreszeit variieren. Im Süden Deutschlands ist die Sonneneinstrahlung intensiver als im Norden.
Dachausrichtung und -neigung
Eine südliche Dachausrichtung liefert die höchsten Energieerträge, da sie die optimale Sonneneinstrahlung gewährleistet. Abweichungen nach Südost oder Südwest führen zu Verlusten unter 5%, während Ost- oder Westausrichtungen Erträge um etwa 20% senken können. Der ideale Neigungswinkel für Solaranlagen liegt zwischen 30° und 40°. Dabei sind in Süddeutschland flachere Dächer effizienter, während in Norddeutschland steilere Winkel bevorzugt werden.
Verschattung
Schatten durch umliegende Gebäude, Bäume oder andere Hindernisse mindern die Effizienz der Solarmodule. Diese sollten zu verschiedenen Tageszeiten und Jahreszeiten geprüft werden, da die Länge der Schatten im Winter größer ist. Lang andauernde Verschattungen können die Energieproduktion erheblich reduzieren.
Gebäudestatik
Das Dach muss stabil genug sein, um das Gewicht der Photovoltaikanlage zu tragen. Vor der Installation ist eine Prüfung der Statik notwendig, insbesondere bei älteren Gebäuden. Große zusammenhängende Dachflächen ermöglichen eine effiziente Anordnung der Solarmodule.
Genehmigungen
In den meisten Fällen ist keine Baugenehmigung erforderlich. Ausnahmen gelten, wenn das Gebäude unter Denkmalschutz steht. Informationen hierzu gibt es bei der zuständigen Baubehörde.
Standortprüfungen durch Fachfirmen oder mit Planungstools unterstützen die optimale Auslegung der Anlage und verbessern die langfristige Wirtschaftlichkeit. Ein gut geprüfter Standort gewährleistet maximale Erträge bei minimalem Risiko.
Was ist ein Solarkataster?
Ein Solarkataster ist eine interaktive Online-Plattform, die das Solarpotenzial eines Standorts visualisiert. Mithilfe von Luftbildaufnahmen sowie Vermessungskarten bewertet es die Eignung von Dach- und Freiflächen für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen.
Solarkataster je Bundesland
In Deutschland bieten die meisten Bundesländer eigene Solarkataster an, um die Installation von Photovoltaikanlagen standortbezogen zu planen. Diese Kataster enthalten spezifische Daten wie Dachneigung, Ausrichtung und Verschattungsrisiken.
Hier eine Übersicht der durchschnittlichen jährlichen Sonnenscheindauer für jedes Bundesland:
Bundesland | Durchschnittliche jährliche Sonnenscheindauer (Stunden) |
Baden-Württemberg | ca. 1.800 – 2.000 |
Bayern | ca. 1.700 – 1.900 |
Berlin | ca. 1.600 – 1.800 |
Brandenburg | ca. 1.600 – 1.800 |
Bremen | ca. 1.400 – 1.600 |
Hamburg | ca. 1.400 – 1.600 |
Hessen | ca. 1.500 – 1.700 |
Mecklenburg-Vorpommern | ca. 1.600 – 1.800 |
Niedersachsen | ca. 1.400 – 1.600 |
Nordrhein-Westfalen | ca. 1.400 – 1.600 |
Rheinland-Pfalz | ca. 1.600 – 1.800 |
Saarland | ca. 1.600 – 1.800 |
Sachsen | ca. 1.600 – 1.800 |
Sachsen-Anhalt | ca. 1.600 – 1.800 |
Schleswig-Holstein | ca. 1.400 – 1.600 |
Thüringen | ca. 1.500 – 1.700 |
Diese Werte basieren auf langjährigen Mittelwerten und können von Jahr zu Jahr variieren. Allgemein nimmt die jährliche Globalstrahlung in Deutschland stetig zu. So lag die gesamte Sonneneinstrahlung pro Jahr im Jahr 1995 bei etwa 1.050 kWh/m² und stieg bis 2020 auf etwa 1.175 kWh/m² an.
Einschränkungen von Solarkatastern
Solarkataster ersetzen keine individuelle Fachberatung. Obwohl sie Daten zu Dachausrichtung, Neigung und Verschattung liefern, berücksichtigen sie selten bauliche Besonderheiten oder laufende Veränderungen. Faktoren wie Dachstatik oder die spezifische Energieanforderung eines Haushalts bleiben unberücksichtigt. Zusätzliche Standortprüfungen durch Fachfirmen sind erforderlich, um die Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit einer Anlage endgültig zu bestätigen.
Wo finde ich Daten, ob sich mein Standort für eine Solaranlage eignet??
Für die Beurteilung des Standorts einer Photovoltaikanlage bieten Solarkataster eine zentrale Informationsquelle. Diese interaktiven Karten visualisieren, ob Dachflächen für die Nutzung von Solarenergie geeignet sind. Sie stehen in vielen Bundesländern und Kommunen kostenfrei online zur Verfügung und berücksichtigen wesentliche Standortfaktoren.
Nutzung regionaler Solarkataster
Regionale Solarkataster, wie das Solardachkataster Baden-Württemberg, analysieren das Solarpotenzial anhand dreidimensionaler Laserscan-Daten. Diese Daten erfassen präzise die Dachneigung, Ausrichtung und mögliche Verschattungen durch Gebäude oder Vegetation. Zusätzlich berücksichtigen sie die Sonnenstände im Tages- und Jahresverlauf, um eine zuverlässige Schätzung des Solarertrags zu ermöglichen.
Zugriff und Vorteile
Viele Solarkataster sind öffentlich zugänglich und lassen sich einfach durch Eingabe der Adresse nutzen. Nutzer erhalten detaillierte Informationen über die potenziellen Erträge einer Photovoltaikanlage auf ihrem Dach. Dieses Tool ermöglicht erste Einschätzungen, bevor Fachfirmen für eine genaue Analyse herangezogen werden.
Ergänzende Standortanalysen
Solarkataster bieten eine gute Orientierung, ersetzen aber keine individuellen Standortprüfungen. Faktoren wie die Dachstatik, die elektrische Anbindung oder spezifische bauliche Gegebenheiten fließen nicht in die Berechnung ein. Für eine endgültige Beurteilung des Standorts sind daher professionelle Gutachten oder Beratungen notwendig.
Welcher Photovoltaik Standort ist am besten?
Ein idealer Standort für eine Photovoltaikanlage maximiert die Sonneneinstrahlung und minimiert potenzielle Verluste. Die wichtigen Faktoren sind:
- Dachausrichtung: Ein nach Süden ausgerichtetes Dach liefert die besten Ergebnisse. Eine Abweichung von 45° in Richtung Südwest oder Südost verursacht weniger als 5% Energieverlust. Dächer mit Ost- oder Westausrichtung reduzieren den Ertrag signifikant, können aber durch eine genaue Planung kompensiert werden.
- Dachneigung: Ein Neigungswinkel zwischen 30° und 40° stellt die optimale Effizienz sicher. In Süddeutschland bietet ein flacherer Winkel Vorteile, während in Norddeutschland und schneereichen Gebieten steilere Neigungen bevorzugt werden, um die Schneelast zu reduzieren.
- Verschattung: Schatten durch Bäume, benachbarte Gebäude oder andere Hindernisse verringern den Energieertrag deutlich. Selbst kleine Schatten können Module teilweise deaktivieren, was zu Leistungsverlusten führt. Eine schattenfreie Fläche ist daher entscheidend.
- Globalstrahlung: Regionen mit hoher Globalstrahlung, wie Süddeutschland, bieten ideale Bedingungen. Die Globalstrahlung setzt sich aus direkter und diffuser Sonnenstrahlung zusammen. Je höher sie ist, desto effizienter arbeitet die Anlage, selbst bei diffusen Lichtverhältnissen.
- Dachfläche und Tragfähigkeit: Große, zusammenhängende Dachflächen erleichtern die Modulmontage und optimieren den Ertrag. Die Statik des Daches muss das Gewicht der Anlage tragen können. Vor allem bei älteren Gebäuden ist eine Prüfung der Tragfähigkeit unerlässlich.
Ein Standorttest durch Fachfirmen liefert präzise Daten zu diesen Faktoren und berücksichtigt zusätzlich individuelle Gegebenheiten wie die Materialbeschaffenheit, Neigungen oder lokale Wetterbedingungen. Ergänzend bieten Solarkataster in vielen Bundesländern eine erste Einschätzung des Solarpotenzials, wobei detaillierte Prüfungen notwendig bleiben.
Welcher Photovoltaik Standort ist ungeeignet?
Ungeeignete Dachstandorte
- Schattenwurf: Dächer, die stark von Verschattungen durch benachbarte Gebäude, hohe Bäume oder andere Hindernisse beeinflusst werden, gelten als ungeeignet. Besonders in den Morgen- und Abendstunden oder bei winterlich tiefstehender Sonne können lange Schatten die Sonneneinstrahlung erheblich reduzieren. Dies verringert die Leistung der Photovoltaikanlage signifikant.
- Dachausrichtung und Neigung: Eine ungünstige Dachausrichtung, beispielsweise nach Norden, und eine suboptimale Neigung außerhalb des idealen Bereichs von 30° bis 40° führen zu Ineffizienzen. Abweichungen von einer südausgerichteten Installation können den Jahresertrag um bis zu 20% mindern.
Ungeeignete Umgebungsbedingungen
- Lokale Bauvorschriften: Standorte unterliegen oft strengen Bau- und Denkmalschutzvorschriften. Geschützte Gebäude oder Einschränkungen durch lokale Baubehörden können die Installation behindern und den Standort ungeeignet machen. Für solche Fälle ist eine sorgfältige Prüfung der regionalen Vorschriften erforderlich.
- Mechanische Stabilität des Daches: Instabile oder stark beschädigte Dachkonstruktionen sind nicht in der Lage, das Gewicht der Photovoltaikmodule und der Montagestruktur zu tragen. Dies führt entweder zu hohen Sanierungskosten oder zur kompletten Ungeeignetheit des Standorts.
Faktor | Typische Ertragsminderung | Lösungsmöglichkeiten |
Verschattungen | Ertragseinbuße bis zu 50% | Verschattungsfreie Module wählen |
Norden-Dachausrichtung | Ertragseinbuße bis zu 20% | Verstärkung durch Optimierer |
Daher beeinflussen verschiedene Elemente wie Schattenwurf, Dachausrichtung oder lokale Bauvorschriften die Eignung eines Standortes maßgeblich.
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