Norwegisches Start-up revolutioniert Dekubitus-Vorsorge Tidewave – mit sanften Wellen gegen Wundliegen

Während dem Schlafen und bei längerem Liegen regt sich der Mensch und wechselt ganz unbewusst von Zeit zu Zeit die Körperposition. Für normal bewegliche Personen ist das kein Problem, für gebrechliche, pflegebedürftige Menschen wie Senioren oder Komapatienten jedoch schwierig bis unmöglich. Dekubitus, die Entstehung von Druckgeschwüren durch Wundliegen, ist ein ernsthaftes medizinisches Problem. Um den gefürchteten Effekt zu vermeiden, ist der Einsatz von Pflegepersonal erforderlich, das den Liegenden von Zeit zu Zeit umlagert. Tidewave sagt Dekubitus den Kampf an – mit einem Matratzensystem, das sich automatisch um den Patienten kümmert. Die clevere Erfindung bringt für alle Beteiligten erhebliche Vorteile.

Tidewave bringt Erleichterung für Dekubitus-Gefährdete und Pflegepersonal

Tidewave wiegt Bettlägerige und vermeidet so das Wundliegen

Dekubitus ist eine tückische Folgeerscheinung von Immobilität im Liegen. Er kann innerhalb weniger Stunden an Körperstellen entstehen, wo sich Knochenvorsprünge befinden, ist für den Betroffenen schmerzhaft und schränkt die Mobilität weiter ein. Um Dekubitus zu vermeiden, muss der Patient etwa alle zwei Stunden umgelagert werden – auch nachts. Die Gesundheit des Pflegepersonals leidet ebenfalls indirekt unter den Beschwerden der Bettlägerigen: Das körperlich sehr anstrengende Anheben und Drehen von Patienten im Laufe des Berufslebens kann auf die Wirbelsäule schlagen und schwere Haltungsschäden hervorrufen. Zudem ist die Dekubitus-Prävention sehr personalintensiv. Nicht zuletzt unterbricht die nächtliche Prozedur den Schlaf der immobilen Person. Entspanntes Durchschlafen, das für das allgemeine Wohlbefinden ohnehin gesundheitlich eingeschränkter Personen unverzichtbar ist, wird unmöglich. Der norwegische Medizingerätehersteller Tidewave hat ein smartes Matratzensystem entwickelt, das hilfsbedürftige Patienten automatisch umlagert – sanft nach dem Vorbild von Gezeitenwellen, bei denen sich der Wasserstand rhythmisch verschiebt und wieder zurückzieht.

So bringt Tidewave Bewegung in die Matratze

Jeder fünfte Patient entwickelt im Laufe seines Aufenthalts in einer europäischen Pflegeeinrichtung einen Dekubitus. Mit der Verbreitung von Tidewave könnte sich dieses Problem merklich reduzieren lassen. Die intelligente Drehmatratze bewegt Bettlägerige in einem unabhängigen Rhythmus – so sanft, dass der Tiefschlaf nicht unterbrochen wird.

Der Hintergrund

Die Grundidee zur Tidewave-Matratze stammt aus den Neunzigerjahren: Eine Konstruktion zum sanften Anheben schwerer Lasten in Form einer gebogenen, mechanischen Matratze, die ähnlich wie eine Wiege geformt war. Das Projekt lag nach dem Tod seines Entwicklers jahrelang brach, wird seit 2016 aber von dessen Enkelin und ihrem Team forciert weiterentwickelt.

Die Technik

Die ursprüngliche wiegenförmige Matratze wurde durch eine pneumatische Luftmatratze ersetzt. Die Matratze besteht aus separaten Luftkissen. Dort wird Luft mit einem Kompressor systematisch eingeleitet und wieder abgelassen, die aufliegende Matratze mit dem liegenden Patienten dabei partiell von unten angehoben oder abgesenkt und damit die gebogene Form erreicht. Die bettlägerige Person wird sanft in eine andere Liegeposition geschoben – wie bei einer natürlichen Schlafbewegung. Die Tidewave-Matratzen wurden so entwickelt, dass sie sich zusammenrollen und somit leichter transportieren lassen – so wird auch das Handling im Pflegebetrieb erleichtert.

Die Intelligenz

Die einzelnen Luftkissen werden über eine Art Mischpult angesteuert. Die Elektronik befindet sich in einem mit der Matratze per Kabel verbundenen, leichtgewichtigen Technikkoffer. Mit intelligenter Sensor-Lerntechnologie wird die Matratzentechnik derzeit weiter optimiert und lässt sich schließlich genau auf den Bedarf des Patienten abstimmen. Um eine möglichst detaillierte, natürliche Steuerung der Matratze zu gewährleisten, hat Tidewave umfassende Studien in Krankenhäusern und Pflegeheimen durchgeführt.

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Tidewave im Vergleich zu anderen Dekubitus-Präventionstechniken

Im Pflegealltag kommen zur Vermeidung des Wundliegens vorrangig mechanische Hilfsmittel zum Einsatz: Keilkissen, Decken, oder sogar wassergefüllte Latexhandschuhe. Konventionelle Dekubitus-Matratzen funktionieren, indem die horizontalen Druckzonen auf der Fläche pneumatisch verändert werden. Tidewave verbessert dieses Prinzip mit einer tatsächlichen Positionsänderung des Patienten, anstatt nur die Härte der Liegefläche zu modifizieren. Dabei ist die Matratze im Design praktisch in der Bedienung. Der Clou ist jedoch die Lernfähigkeit, die die optimale Abstimmung zwischen Matratze und Patient erlaubt.

Fazit: Tidewave entspannt den Pflegebetrieb

Der Einsatz von Tidewave-Produkten bedeutet monetäre Einsparungen, Personalentlastung und verbesserte Pflege für Betroffene. Die Matratzen sehen aus wie normales Bettzubehör, bestehen aus leichtem Material und sind kompatibel mit handelsüblichen Pflegebetten. Das System

  • entlastet Pflegepersonal körperlich und zeitlich,
  • ist komfortabel für bettlägerige Personen,
  • vermeidet effektiv Wundliegen,
  • spart Ressourcen für Pflegeeinrichtungen und Kliniken.

Die Anschaffungskosten für die Tidewave-Drehmatratzen amortisieren sich in kurzer Zeit und tragen zur Optimierung der Versorgung und Lebensqualität der Patienten bei.

Preise und Verfügbarkeit Tidewave

Die Tidewave-Matratzen befinden sich derzeit noch im Entwicklungsstadium und sind daher noch nicht für Institutionen und Privatnutzer verfügbar. Das Start-up nähert sich jedoch mit Riesenschritten der Marktreife und hat auch auf Fachmessen bereits mit erfolgreichen Präsentationen überzeugt. Interessenten können über Facebook die weiteren Entwicklungsschritte im Auge behalten und bereits jetzt das Unternehmen direkt für weitere Informationen kontaktieren.

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homeandsmart Redaktion Samira Kammerer

Teil des Gründerteams, von Anfang an mit viel Herzblut dabei. Verantwortliche für das Ressort E-Mobilität bei homeandsmart. Zu ihren Lieblingsthemen zählen außerdem smarte Gadgets, Fitness-Tracker und intelligente Haushaltsgeräte. Als Digital Native vor allem auf Pinterest und Instagram unterwegs.

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