Rossignol Hero Master: Prototyp auf der ISPO vorgestellt
In Zeiten von intelligenten Golfschuhen mit Sensoren zur Erfassung von Balance und Haltung, Performance-Trackern für Sportler, die sogar unter Wasser funktionieren oder der Erfassung der Herzfrequenz über In-Ear-Kopfhörer verwundert es nicht, dass nun auch der Skisport digital erfasst wird. Für Profis und solche, die es werden wollen, soll es bald den ersten smarten Ski geben: Geschwindigkeit, Schwungkraft, Beschleunigung und sogar der Winkel des Bogenwechsels zeichnet er während der Abfahrt auf und gibt sie für den Fahrer sichtbar wieder. Auf der Internationalen Sportmesse für Professionals ISPO in München wurden die neuesten Trends vorgestellt – darunter auch ein Prototyp von Rossignols neuestem Gadget: Der Hero Master wird mithilfe des Nanocomputers PIQ Robot zu einem digitalen Pistenhelden mit Echtzeit-Erfassung der Bewegungsdaten.
Internet of Sports mit PIQ
Für den digitalen Schwung auf den Brettern sorgt das französische Start-Up PIQ. Der Spezialist für intelligente Sport-Wearables hat sich insbesondere in den Sportarten Golf, Tennis und Kitesurfing bereits einen Namen gemacht - unter anderem mit Gadgets, die Golfern eine detaillierte Schwunganalyse liefern oder Kitesurfern mit Daten zur ihrer Sprunghöhe versorgen. Seit zwei Jahren arbeitet das junge Unternehmen mit dem ebenfalls französischstämmigen Hersteller für Ski, Snowboards und Wintersport-Accessoires, Rossignol, zusammen.
Künstliche Intelligenz im Ski?
Für Skifahrer funktioniert die Action-Sport-Technologie ähnlich wie etwa reguläre Fitness-Tracker: Mittels des Mini-Computers PIQ Robot, der in den Hero Master Ski eingebaut ist, werden die Bewegungsdaten erfasst und auf einem LED-Display auf der Oberseite des Skis in Echtzeit angezeigt. Das intelligente System dahinter nennt sich GAIA (Group of Artificial Intelligence Applications) und arbeitet in Kombination mit dem PIQ-Sensor. Das System wurde mit dem Ziel entwickelt, Sportbewegungen zu erfassen und anschließend zu analysieren und zu bewerten. Die PIQ-Robot-Sensoren ermöglicht Sportlern in Kombination mit der künstlichen Intelligenz durch GAIA individuelle Beratung, ausführliche Datenanalyse und so die Verbesserung ihrer Performance. Auf dem Display können Skifahrer die Daten direkt ablesen oder über die entsprechende App anschließend darauf zugreifen.
Smarte Innovationen für die Piste
Mit dem Hero Master ist Rossignol aktuell weltweit der erste Hersteller für intelligente und vernetzte Ski. Dennoch ist Rossignol nicht das einzige Unternehmen, das den Sprung in die Digitale wagt - der amerikanische Sport- und Bekleidungshersteller Oakley brachte bereits im Jahr 2012 mit der Oakley Airwave eine Skibrille auf den Markt, die über ein integriertes Heads-up-Display mit GPS und Bluetooth verfügt und dank integrierter Sensoren Geschwindigkeit, Höhenunterschied und Entfernung während der Abfahrt messen kann. Selbst eine Kartenfunktion und eine Steuerung der Musikwiedergabeliste ist möglich. Seither hat sich die Brille noch weiterentwickelt – wer eine GoPro auf der Piste nutzt, kann sein Skierlebnis vereinfacht mithilfe der Airwave filmen. Obwohl hierbei offensichtlich der Fun-Faktor im Vordergrund steht, lassen sich in Oakleys damaliger Skibrilleninnovation bereits einige Ansätze der Erfassungstechnologie und -funktion, die Rossignol nutzt, erkennen.
Preise und Verfügbarkeit des Hero Master mit PIQ-Robot-Sensor
Zu welchem Zeitpunkt der Produkt-Launch von Rossignol endgültig stattfindet, ist aktuell noch nicht bekannt (Stand Februar 2017). Auch der Preis für das vernetzte Pistengadget steht noch nicht fest. Das Sensor-System PIQ Robot für Ski ist jedoch bereits einzeln erhältlich und kostet 198 Euro.
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