Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung - Das Wichtigste in Kürze
Wärmepumpen heizen auch ohne Fußbodenheizung effizient. Oft können die vorhandenen Heizkörper genutzt werden.
- Altbau: Eine Wärmepumpe ohne Flächenheizung ist besonders im Altbau eine gute Lösung.
- Heizkörper-Typ: Ist ein Austausch notwendig, eignen sich Niedertemperatur-Heizkörper, Plattenheizkörper und Wärmepumpenheizkörper.
- Kosten: Eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung kostet zwischen 15.000 und 21.000 Euro, abhängig von nötigen Anpassungen wie dem Austausch von Heizkörpern. Ein konkretes Angebot gibt es von unserem Partner hansetherm im folgenden Tool.
Funktioniert eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung?
Der Betrieb einer Wärmepumpe ist auch ohne eine Flächenheizung wie die Fußbodenheizung möglich. Eine Fußbodenheizung bietet zwar klare Vorteile: Sie arbeitet besonders effizient mit den niedrigen Vorlauftemperaturen der Wärmepumpe, was den Energieverbrauch senkt und für gleichmäßige Wärmeverteilung sorgt. Jedoch ist die Nachrüstung einer Fußbodenheizung im Altbau sehr aufwändig und teuer oder in manchen Fällen gar nicht realisierbar. Deshalb bieten vorhandene Heizkörper oder spezielle Niedertemperaturheizkörper oft eine praktikable Alternative.
Reichen die eingebauten Heizkörper? Mit Test selbst herausfinden!
Mit dem 55-Grad-Test kann festgestellt werden, ob eine Wärmepumpe für den Betrieb der bestehenden Heizkörper ausreichend ist. Dabei wird die Vorlauftemperatur der bestehenden Öl- oder Gasheizung in einer kalten Winterperiode, bei Minusgraden, über mehrere Tage auf maximal 55 Grad Celsius eingestellt. So lässt sich überprüfen, ob alle Räume weiterhin ausreichend warm werden. Zeigt das System hierbei gleichmäßige Wärmeverteilung, sind die bestehenden Heizkörper gut für den Betrieb mit einer Wärmepumpe geeignet. Andernfalls können Anpassungen oder ein Austausch erforderlich sein.
Kann ich eine Wärmepumpe mit normalen Heizkörpern betreiben?
Es ist möglich, eine Wärmepumpe mit normalen Heizkörpern zu betreiben. Oft reicht ein hydraulischer Abgleich aus, bei dem die Heizkörper so eingestellt werden, dass die Wärmeverteilung in der gesamten Heizanlage optimiert wird. Eventuell sind jedoch einzelne Heizkörper zu klein und müssen ausgetauscht werden, damit eine effiziente Nutzung der Wärmepumpe gewährleistet ist. Auch der Austausch veralteter Thermostate kann zur Senkung der Vorlauftemperatur beitragen.
Falls ein Austausch der Heizkörper erforderlich ist, sind folgende Heizkörpertypen besonders geeignet:
- Plattenheizkörper: Diese Heizkörper geben die Wärme gleichmäßig über ihre große Fläche ab und eignen sich gut für Wärmepumpen, sofern sie groß genug dimensioniert sind.
- Niedertemperaturheizkörper: Sie gehören ebenfalls zu den Plattenheizkörpern und verfügen über eine spezielle Durchströmung sowie große Übertragungsflächen, was eine hohe Effizienz auch bei niedrigen Vorlauftemperaturen ermöglicht.
- Wärmepumpenheizkörper: Diese verfügen über integrierte Ventilatoren, die die Luftzirkulation erhöhen und den Betrieb bei niedrigeren Vorlauftemperaturen erleichtern. Allerdings sind nahegelegene Steckdosen erforderlich, was in Altbauten problematisch ist.
- Gliederheizkörper: Sie sind häufig in Altbauten zu finden und geben Wärme per Konvektion ab. Eine individuelle Beurteilung durch einen Energieberater kann sinnvoll sein, um festzustellen, ob diese Heizkörper für den Betrieb mit einer Wärmepumpe geeignet sind.
- Röhrenheizkörper: Oft als Badheizkörper bekannt, funktionieren sie ähnlich wie Gliederheizkörper. Auch hier kann ein Energieberater bei der Bewertung der Effizienz des Systems helfen.
Was kostet eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung?
Die Gesamtkosten für eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung liegen je nach Modell und individuellen Voraussetzungen zwischen 15.000 und 21.000 Euro. Der Preis für die Luft/Wasser-Wärmepumpe beträgt zwischen 10.000 und 15.000 Euro. Die Installationskosten belaufen sich auf rund 3.000 Euro. Für die Entsorgung einer bestehenden Heizungsanlage fallen zusätzliche Kosten von etwa 2.000 Euro an. Ein hydraulischer Abgleich kann bis zu 1.000 Euro kosten. Falls neue Heizkörper benötigt werden, entstehen Zusatzkosten von 200 bis 500 Euro pro Stück.
Kostenpunkt | Kosten |
Luft/Wasser-Wärmepumpe | 10.000 - 15.000 Euro |
Installation | 2.000 - 3.000 Euro |
Entsorgung bestehender Heizung | 2.000 Euro |
Hydraulischer Abgleich | 1.000 Euro |
Neue Heizkörper (optional) | 200 - 500 Euro pro Stück |
Gesamtkosten | 15.000 - 21.000 Euro |
Welche Wärmepumpe eignet sich für den Einsatz ohne Fußbodenheizung?
Wärmepumpen können auch ohne Fußbodenheizung effizient betrieben werden. Folgende Typen sind dafür besonders geeignet:
- Luft/Wasser-Wärmepumpen: Sie entziehen der Außenluft Wärme und übertragen diese auf das Heizsystem. Durch ihre Flexibilität sind sie sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude ohne Fußbodenheizung geeignet.
- Sole/Wasser-Wärmepumpen (Erdwärmepumpen): Diese nutzen die konstante Temperatur des Erdreichs als Wärmequelle. Sie bieten eine hohe Effizienz und sind unabhängig von der Art der Heizkörper einsetzbar.
- Wasser/Wasser-Wärmepumpen (Grundwasserwärmepumpen): Sie entziehen Wärme aus dem Grundwasser und speisen diese in das Heizsystem ein. Voraussetzung ist jedoch ein geeigneter Grundwasserstand.
Falls die vorhandenen Heizkörper keine niedrige Vorlauftemperatur ermöglichen, können spezielle Mittel- und Hochtemperatur-Wärmepumpen eine gute Alternative sein. Mitteltemperatur-Wärmepumpen unterstützen Vorlauftemperaturen von 55 bis 65 Grad Celsius, während Hochtemperatur-Wärmepumpen Temperaturen von 65 bis 75 Grad Celsius erreichen können. Dies ist insbesondere dann empfehlenswert, wenn keine zusätzlichen Sanierungsmaßnahmen geplant sind und die vorhandenen Heizkörper zu klein für eine herkömmliche Wärmepumpe sind.
Nur die Luft-Luft-Wärmepumpe kann weder mit noch ohne Fußbodenheizung eingesetzt werden. Sie eignet sich nicht für wasserführende Heizsysteme, nur für die Integration in kontrollierten Wohnraumlüftungen. Solche Luftheizungen kommen meist nur in Passivhäusern zur Anwendung.
Wie viel Strom verbraucht eine Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung?
Der Stromverbrauch einer Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung für ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern liegt durchschnittlich bei etwa 5.000 kWh pro Jahr. Eine pauschale Aussage zum Verbrauch ist jedoch schwierig, da zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen. Neben der Art und der Jahresarbeitszahl (JAZ) der Wärmepumpe beeinflussen auch die Größe der beheizten Räume, das individuelle Heizverhalten, der energetische Zustand des Gebäudes und die Art der Heizkörper den Verbrauch. Im Allgemeinen ist der Stromverbrauch von Wärmepumpen mit herkömmlichen Heizkörpern tendenziell höher als bei der Nutzung mit einer Fußbodenheizung. Für Besitzer älterer Immobilien ist eine individuelle Beratung ratsam, damit sie den Energieverbrauch optimal einschätzen können.
Wie lässt sich die Heizleistung einer Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung steigern?
Zur Steigerung der Effizienz einer Wärmepumpe in Gebäuden ohne Fußbodenheizung sind gezielte Maßnahmen zur Optimierung des Heizsystems unerlässlich. Besonders wichtig sind dabei Schritte, die zu einer Senkung der Vorlauftemperatur beitragen. Hier sind fünf zentrale Empfehlungen, wie die Heizleistung und Effizienz verbessert werden können:
Heizkurve einstellen und Vorlauftemperatur senken
Die sogenannte Heizkurve (auch als Heizkennlinie bekannt) legt für jede Außentemperatur eine bestimmte Vorlauftemperatur fest. Eine präzise Einstellung sorgt dafür, dass die Vorlauftemperatur exakt so hoch ist, wie erforderlich, damit Wärmeverluste des Gebäudes ausgeglichen werden und angenehme Raumtemperaturen gewährleistet sind. Eine falsch justierte Heizkurve führt oft zu überhöhten Vorlauftemperaturen und steigenden Heizkosten. Fachhandwerker können die Heizkurve professionell anpassen, sodass die Effizienz des Heizsystems steigt und die Betriebskosten gesenkt werden.
Heizung hydraulisch abgleichen und Effizienz steigern
Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass das Heizungswasser optimal im gesamten Heizsystem verteilt wird. Ohne diesen Abgleich fließt das Wasser bevorzugt durch Leitungen mit dem geringsten Widerstand, was zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung führt. Während manche Räume überhitzt sind, bleiben andere zu kalt. Mit einem hydraulischen Abgleich werden solche Ungleichheiten beseitigt, was die notwendige Vorlauftemperatur reduziert und die Effizienz der Heizung erheblich steigert. Ein erfahrener Heizungsbauer kann diese Anpassung fachgerecht vornehmen und damit die Betriebskosten senken.
Ungünstige Heizkörper identifizieren und austauschen
Bei einem Wärmepumpenbetrieb ohne Fußbodenheizung können einzelne, ungeeignete Heizkörper die Energieeffizienz des Systems beeinträchtigen. Vorhandene Heizkörper sollten daher auf ihre Eignung für den Betrieb mit niedrigen Vorlauftemperaturen geprüft werden. Falls notwendig, sollten Heizkörper durch größere oder besser geeignete Modelle wie Niedertemperatur-Heizkörper ersetzt werden. Solche Anpassungen ermöglichen es, die Senkung der Vorlauftemperatur und entsprechend des Energieverbrauchs.
Wärmeschutz verbessern und Wärmebedarf senken
Maßnahmen zur Verbesserung des Wärmeschutzes in einem Gebäude tragen wesentlich zur Reduzierung des Wärmebedarfs bei. Dies umfasst unter anderem den Austausch von Fenstern und Türen sowie die Dämmung von Wänden, Decken und Böden. Ein verbesserter Wärmeschutz führt dazu, dass weniger Wärme verloren geht, wodurch die Vorlauftemperatur gesenkt werden kann. Dies steigert die Effizienz der Wärmepumpe und verringert den Energieverbrauch.
Solaranlage und Wärmepumpe ohne Fußbodenheizung
Eine weitere Effizienzsteigerung ist durch die Kombination mit einer Solaranlage möglich. Dabei stehen sowohl Solarthermie-Anlagen, die Wärme in das Heizsystem einspeisen, als auch Photovoltaik-Anlagen, die Strom für den Betrieb der Wärmepumpe erzeugen, Optionen dar. Die Nutzung regenerativer Energien senkt den Stromverbrauch und die Betriebskosten nachhaltig.
Ist eine Wärmepumpe im Altbau möglich?
Eine Wärmepumpe kann auch im Altbau ohne Fußbodenheizung zuverlässig und klimafreundlich betrieben werden. Feldtests des Fraunhofer Instituts zeigen, dass dies möglich ist, sofern bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Der Wärmebedarf muss niedrig sein, und die Vorlauftemperaturen sollten idealerweise zwischen 35 und 40 Grad Celsius liegen, maximal jedoch 55 Grad Celsius. Diese Grenze ist entscheidend für den effizienten und ökologischen Betrieb der Wärmepumpe.
Ist die Wärmepumpe im Betrieb ohne Fußbodenheizung lauter?
Es ist ein häufiges Vorurteil, dass Wärmepumpen im Betrieb ohne Fußbodenheizung besonders laut sind. Tatsächlich kann es vorkommen, dass die Wärmepumpe bei Verwendung mit normalen Heizkörpern intensiver arbeiten muss, was zu einer erhöhten Geräuschentwicklung führen kann. Dies betrifft vor allem Luft-Wasser-Wärmepumpen, die häufig außerhalb des Gebäudes installiert werden und über Ventilatoren verfügen, die Geräusche verursachen können.
Trotzdem bleibt die Lautstärke bei korrekter Einstellung in einem akzeptablen Bereich. Eine gut eingestellte Luft-Wasser-Wärmepumpe erzeugt eine Lautstärke zwischen 48 und maximal 63 Dezibel – vergleichbar mit einem handelsüblichen Kühlschrank. Somit ist die Geräuschentwicklung überschaubar und nicht zwingend ein Nachteil im Betrieb mit herkömmlichen Heizkörpern.
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