Das Wichtigste in Kürze
Der Einbau einer neuen Ölheizung wird ab 2025 zunehmend eingeschränkt und bringt sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich. Wer sich für diese Heiztechnik entscheidet, sollte folgende Punkte beachten:
- Neue Ölheizungen sind ab 2025 nur noch als Hybridlösung erlaubt, da mindestens 65 % erneuerbare Energien genutzt werden müssen (GEG 2024).
- Hohe Kosten und sinkende Förderungen machen Alternativen wie Wärmepumpen oder Pelletheizungen attraktiver.
- Langfristige Einschränkungen und steigende CO₂-Steuern könnten den Betrieb einer Ölheizung wirtschaftlich unattraktiv machen.
Ist es 2025 verboten, eine Ölheizung einzubauen?
In Deutschland hängt der Einbau neuer Ölheizungen im Jahr 2025 von verschiedenen gesetzlichen Regelungen ab. Generelle Verbote bestehen nicht, jedoch gelten Einschränkungen, die im Gebäudeenergiegesetz (GEG) festgelegt sind.
Was besagt das Gebäudeenergiegesetz GEG für Ölheizungen?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024, schreibt vor, dass neu installierte Heizungen in Neubauten sowie beim Austausch in Bestandsgebäuden mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen müssen.
Das bedeutet, dass eine neue Ölheizung nur dann zulässig ist, wenn sie in ein Hybrid-Heizsystem eingebunden wird, z. B. in Kombination mit:
- Solarthermie, um Warmwasser und Heizwärme teilweise regenerativ zu erzeugen.
- Wärmepumpen, die einen Großteil der Wärme liefern, während die Ölheizung nur als Spitzenlastkessel dient.
- Biogenem Heizöl (z. B. HVO oder FAME), um den fossilen Anteil zu reduzieren.
Ohne eine solche Kombination wäre eine reine Ölheizung nach GEG 2024 nicht mehr förderfähig und dürfte in vielen Fällen nicht mehr eingebaut werden.
Wie sinnvoll ist eine neue Ölheizung?
Eine neue Ölheizung bleibt auch 2025 in bestimmten Situationen sinnvoll. Besonders in Gebäuden ohne Zugang zu anderen Wärmequellen wie Gas oder Fernwärme kann der Einbau einer effizienten Ölbrennwertheizung mit alternativen Energieträgern eine praktikable Lösung sein. Hybridsysteme, die Ölheizungen mit Wärmepumpen oder Solarthermie kombinieren, können helfen, die geforderten 65% erneuerbare Energien zu erreichen. Zusätzlich profitieren Nutzer von hocheffizienten Öl-Brennwertkesseln, die bis zu 98% der Energie aus dem eingesetzten Heizöl nutzen.
Austauschpflicht für alte Ölheizungen
Das GEG schreibt in Deutschland vor, dass Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden müssen – es sei denn, es handelt sich um Niedertemperatur- oder Brennwertkessel. Diese Regelung betrifft Kessel mit einer Leistung zwischen 4 und 400 kW und wird durch den Schornsteinfeger kontrolliert. Ausnahmen gelten bei Eigentümerwechseln vor dem 1. Februar 2002.
Ab 2025 sind neue Ölheizungen nur noch zulässig, wenn mindestens 65 % der erzeugten Wärme aus erneuerbaren Energien stammen. Dies kann durch Hybridlösungen wie Wärmepumpen, Solarthermie oder Bio-Heizöl erreicht werden. Der Staat fördert solche Umrüstungen mit attraktiven Zuschüssen, die beispielsweise über die DAA-Förderbox einfach ermittelt werden können.
Modernisierungsmaßnahmen an bestehenden Heizkesseln bleiben weiterhin erlaubt, um die Effizienz zu steigern und den Energieverbrauch zu senken.
Was passiert, wenn ich trotz Verbot eine Ölheizung einbaue?
Der Einbau ohne Integration erneuerbarer Energien verstößt gegen das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und kann rechtliche Folgen nach sich ziehen. Behörden könnten Bußgelder verhängen, falls technische Vorgaben nicht eingehalten werden.
Ohne gültige Ausnahmegenehmigung riskieren Hauseigentümer nicht nur Strafen, sondern könnten auch staatliche Förderungen verlieren. Eine Missachtung der Vorgaben beeinträchtigt die langfristige Kosteneffizienz und kann dazu führen, dass die Heizung zu einem späteren Zeitpunkt erneut modernisiert werden muss, wenn gesetzliche Standards nicht erfüllt sind.
Die Gesetzeslage ab 2026 verschärft die Anforderungen weiter. Neue Brennwertgeräte dürfen dann ausschließlich in Verbindung mit erneuerbaren Energien installiert werden. Hauseigentümer sollten daher frühzeitig prüfen, ob ihre Heizungsplanung den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Ein zertifizierter Energieberaterkann hierbei Klarheit schaffen und technische Lösungen vorschlagen, um die Vorschriften zu erfüllen.
Was sind Vor- und Nachteile einer neuen Ölheizung in 2025?
Der Einbau einer neuen Ölheizung im Jahr 2025 bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Während moderne Öl-Brennwertkessel hohe Effizienz bieten, gibt es gesetzliche Einschränkungen und finanzielle Nachteile. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der wichtigsten Aspekte:
Vorteile | Nachteile |
Hohe Effizienz moderner Öl-Brennwertkessel (bis zu 98 % Wirkungsgrad) | GEG 2024 fordert mindestens 65 % erneuerbare Energien → reine Ölheizungen sind nicht mehr zulässig |
Verlässliche Wärmeversorgung, unabhängig von Stromschwankungen | Hohe und schwankende Heizölpreise, abhängig von Weltmarkt und geopolitischen Entwicklungen |
Nutzung bestehender Infrastruktur in Gebäuden mit Ölheizung möglich | Keine staatliche Förderung für neue reine Ölheizungen. Für den Umstieg auf Wärmepumpen gibt es attraktive Förderprogramme |
Kombination mit erneuerbaren Energien wie Solarthermie oder Wärmepumpen möglich | Langfristig drohende Verbote oder weitere gesetzliche Einschränkungen |
Relativ niedrige Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Heizsystemen | Hohe CO₂-Emissionen im Vergleich zu anderen Heizsystemen, langfristig steigende CO₂-Steuern |
Pro Ölheizung: Was spricht jetzt noch für den Einbau einer Ölheizung?
Unabhängigkeit von der Infrastruktur
Ölheizungen erfordern weder einen Gasanschluss noch ein Fernwärmesystem. Dies macht sie zu einer praktikablen Lösung in Regionen ohne flächendeckende Gasversorgung. Einzig der Platzbedarf für den Heizöltank muss berücksichtigt werden. Diese Unabhängigkeit ermöglicht es, den Brennstoffanbieter frei zu wählen, was bei Systemen wie Fernwärme nicht möglich ist.
Effizienz und Kosteneinsparung
Moderne Ölheizungen mit Brennwerttechnologie erreichen einen Wirkungsgrad von bis zu 98%. Das senkt die Heizölkosten deutlich und reduziert den Verbrauch um bis zu 30%. Diese Systeme sind zudem leiser und benötigen weniger Wartung. Trotz steigender Energiepreise können dadurch langfristig Einsparungen erzielt und der CO₂-Ausstoß verringert werden.
Kombination mit erneuerbaren Energien
Neue Ölheizungen lassen sich problemlos in Hybridsysteme integrieren. Durch die Digitalisierung der Heizung können zusätzlich Energie und Kosten gespart werden. Die Nutzung von Solarthermie oder Wärmepumpen erfüllt die gesetzlichen Anforderungen von 65% erneuerbarer Energie. Ebenso ist der Einsatz von Bio-Heizöl möglich, das die CO₂-Bilanz weiter verbessert. Diese Flexibilität bietet eine zukunftssichere und nachhaltigere Heizlösung.
Weiterverwendung in Ausnahmefällen
In Bestandsgebäuden ohne alternative Wärmequellen bleibt der Einbau einer Ölheizung weiterhin erlaubt. Dies gilt besonders, wenn eine Umstellung auf andere Systeme finanziell oder technisch nicht realisierbar ist. Reparaturen an bestehenden Ölkesseln sind ebenfalls möglich, was die Lebensdauer der Anlage verlängert und kurzfristig Kosteneffizienz bietet.
Verfügbarkeit bewährter Technik
Ölheizungen basieren auf einer seit Jahrzehnten erprobten und zuverlässigen Technik. Sie ermöglichen eine stabile Wärmeversorgung, selbst bei hoher Nachfrage oder Versorgungsengpässen anderer Energieträger. Vorhandene Systeme können durch Modernisierungen wie den Austausch der Heizungspumpe oder einen hydraulischen Abgleich noch effizienter gestaltet werden.
Die genannten Vorteile zeigen, dass die Ölheizung in bestimmten Situationen weiterhin eine sinnvolle Option darstellen kann, insbesondere wenn sie durch erneuerbare Energien ergänzt wird.
Contra Ölheizung: Was spricht gegen den Einbau einer Ölheizung?
Gesetzliche Beschränkungen
Ab 2026 ist der Einbau reiner Ölheizungen verboten. Neue Heizsysteme dürfen dann nur installiert werden, wenn sie mindestens 65% erneuerbare Energien nutzen, etwa durch Hybridlösungen. Laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) besteht bereits seit längerem eine Austauschpflicht für Ölheizungen, die älter als 30 Jahre sind. Ausnahmen gelten lediglich in Gebäuden ohne alternative Wärmequellen, jedoch unter spezifischen Auflagen.
Kostenaufwand
Die Anschaffungskosten bewegen sich zwischen 8.000 und 11.250 Euro. Hinzu kommen laufende Kosten wie Heizöl, CO2-Steuer und Wartung, die jährlich bis zu 2.400 Euro betragen können. Durch steigende Heizölpreise und gesetzliche Vorgaben wird die Kostenbelastung in den kommenden Jahren weiter steigen. Förderprogramme für den Einbau neuer reiner Ölheizungen existieren nicht, was die Gesamtkosten zusätzlich erhöht.
Umweltbelastung
Ölheizungen erzeugen erhebliche Mengen an CO2 und Feinstaub, die zur Klimakrise und Luftverschmutzung beitragen. Auch die Förderung von Erdöl belastet die Umwelt massiv, insbesondere durch Techniken wie Fracking und die Gewinnung aus Teersand. Selbst moderne Brennwertkessel sind in ihrer Klimabilanz schlechter als viele Alternativen wie Gas-Brennwertsysteme oder Wärmepumpen.
Begrenzte Zukunftssicherheit
Da fossile Brennstoffe langfristig durch erneuerbare Energien ersetzt werden sollen, ist die Zukunftsfähigkeit von der Ölheizung stark eingeschränkt. Die wachsenden regulatorischen und finanziellen Hürden könnten ihre Attraktivität weiter reduzieren. Hausbesitzer riskieren hohe Folgekosten, wenn sie nicht frühzeitig auf klimaschonendere Technologien umsteigen.
Welche Vorschriften gibt es für neue Ölheizungen?
Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) setzt hohe Anforderungen an den Einsatz fossiler Heizsysteme. Die wichtigsten Vorschriften im Überblick:
- Mindestens 65 % erneuerbare Energien erforderlich (GEG 2024)
- Reine Ölheizungen sind nicht mehr zulässig, nur als Hybridlösung mit erneuerbaren Energien erlaubt
- Keine staatlichen Förderungen für neue Ölheizungen
- Steigende CO₂-Steuer verteuert Heizöl langfristig
- Bestandsschutz für bestehende Ölheizungen, aber Austauschpflicht bei älteren Modellen (älter als 30 Jahre)
Welche sinnvollen Alternativen zur Ölheizung gibt es?
Aufgrund der neuen gesetzlichen Vorgaben und steigender Kosten für fossile Brennstoffe sind moderne, klimafreundliche Heizsysteme eine sinnvolle Alternative zur Ölheizung. Hier sind die besten Optionen:
- Wärmepumpe – nutzt Umweltwärme (Luft, Wasser oder Erde), sehr effizient, geringe Betriebskosten
- Pelletheizung – heizt mit nachwachsendem Brennstoff (Holzpellets), CO₂-neutral, staatlich gefördert
- Gas-Hybridheizung – kombiniert eine Gasbrennwerttherme mit erneuerbaren Energien wie Solarthermie
- Solarthermie – nutzt Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung
- Fernwärme – falls verfügbar, umweltfreundlich und wartungsarm durch zentrale Wärmeversorgung
- Brennstoffzellenheizung – erzeugt gleichzeitig Wärme und Strom, hoher Wirkungsgrad
Die beste Alternative hängt von den individuellen Gegebenheiten wie Gebäudeart, Standort und Fördermöglichkeiten ab.
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