Die Smart Home Technologie, also die intelligente Steuerung verschiedener Komponenten innerhalb der eigenen vier Wände, steckt zwar noch in den Kinderschuhen, aber die Anbieter bringen immer mehr Produkte auf den Markt, und immer mehr Konsumenten entscheiden sich für mehr oder weniger umfangreiche smarte Lösungen. Die CONTEXT-Studie zum Thema "Smart Home - Faktencheck und Status Quo" von 2019 untermauert dies mit handfesten Zahlen.
Smart Home Entwicklung hat noch große Potenziale
Eine erste Frage in der Studie galt dem Bekanntheitsgrad des Begriffs Smart Home. Hier zeichnet sich eine eindeutige Steigerung von 58 % im Jahr 2015 über 59 % (2016) und 82 % (2017) auf 89 % im Jahr 2018 ab. Der größte Teil der Befragten konnte jeweils spontan mit "Ja" antworten, der Rest nach Kenntnisnahme der Definition von Smart Home.vBei der Frage "Was würden Sie gerne im Internet zu Hause machen?" stellte sich heraus, dass der Wunsch nach einer Smart Home Steuerung noch sehr gering war und diese somit ein hohes Potenzial für die Zukunft bietet. Der Vergleich von Tätigkeiten und Bereichen, die online erledigt und abgedeckt werden, zeigt dies deutlich.
- Finanzen: 2017 - 63 % | 2018 - 65 %
- Shopping: 2017 - 78 % | 2018 - 80 %
- Kontaktpflege über Soziale Medien: 2017 - 59 % | 2018 - 61 %
- Smart Home Steuerung aus der Ferne: 2017 - 8 % | 2018 - 7 %
In diesem Rahmen ist auch die Frage zu sehen, welche Hürden für die Konsumenten noch überwunden werden müssen, damit sie Smart Home Produkte zu Hause implementieren. Die wesentlichen Antworten waren folgende (Zahlen in Klammern in Prozent für die Jahre 2016, 2017 und 2018):
- Smart Home ist mir noch zu teuer (48/33/34).
- Ich sehe keine Vorteile darin (37/27/26).
- Ich habe keinerlei Interesse an Smart Home Produkten (42/29/29).
- Ich befürchte Sicherheitsrisiken für das eigene Heim (15/14/16).
- Ich warte lieber noch mit einer Anschaffung (31/22/23).
- Ich möchte Produkte, die zusammenarbeiten (27/25/26).
- Ich habe noch nie ein Smart Home Produkt in einem Shop gesehen (37/24/21).
- Ich habe noch nie ein Smart Home Produkt im Internet gesehen (24/19/18).
- Ich verstehe nicht genug von den Produkten (56/53/52).
- Ich finde die Technologie zu komplex (k.A./24/26).
Die Statistik zeigt insgesamt eine positive Entwicklung pro Smart Home. Es ist aber auch ersichtlich, das viele Konsumenten vor den Kosten zurückschrecken, bei einem sehr großen Teil auch das Verständnis für die Technologie fehlt. Hier ist noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten.
Smart Home Wachstum für hochwertige Produkte
Bei einem weiteren Fragenkomplex ging es um verschiedene Facetten des Wachstums im Smart Home Segment, um die Anzahl von Geräten und bevorzugte Produkte sowie um Informationsquellen, bei denen sich die Konsumenten schlau machen.Die Anzahl der verbundenen Geräte wuchs von durchschnittlich 5,8 (2016) über 7,5 (2017) auf 8,1 (2018) Komponenten. Dies spiegelt sich auch in den Umsätzen pro vernetztem Haushalt wider. Bei den Ausgabenspannen bis 150 Euro und von 151-250 Euro sanken die Zahlen, bei den Spannen 251-500 Euro, 501-1.000 Euro und mehr als 1.000 Euro stiegen sie. Die Konsumenten geben also heutzutage durchschnittlich pro Jahr mehr Geld aus. Zu den bevorzugten Produkten ist grundsätzlich festzuhalten, dass die Verbraucher vor allem solche aussuchen, die einfach zu verstehen und zu bedienen sind. Dazu zählen folgende Komponenten:
- - Thermostate- Leuchtkörper/LEDs
- Überwachungskameras
- Stecker
- Rauchmelder
- Türschließsysteme
- Klingelsysteme
- Alarmanlagen
- Lautsprecher
Hier ist außerdem anzumerken, dass es zwischen 2016 und 2018 bei allen Produkten ein kontinuierliches Wachstum gab. Als Informationsbasis spielen sechs verschiedene Quellen die Hauptrollen, wobei die folgende Aufzählung in absteigender Reihenfolge die Gewichtung wiedergibt:
- Webseiten von Händlern
- Ladenlokale von Händlern
- Hersteller-Webseiten
- Freunde und andere persönliche Kontakte
- Soziale Medien
- Energieunternehmen
Ausblick: Smart Services
Interessante Ergebnisse zeigt die Frage auf, welche Dienstleistungen sich Verbraucher im Zusammenhang mit Smart Home wünschen und für welche sie bereit wären, jeweils 15 Euro im Monat auszugeben. Hier dürfte ein großes Potenzial für viele Service-Anbieter liegen, wenn sie gewillt sind, sich mit der Technologie und ihren Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Die genannten Bereiche sind in den USA und im Vereinigten Königreich schon weit verbreitet, in Deutschland fangen sie gerade an, langsam zu wachsen. Es handelt sich dabei um (Zahlen in Klammern in Prozent für die Jahre 2016, 2017 und 2018):- Sicherheitsfirmen (29/34/32)- Medizinische Dienstleistungen (24/26/27)- Sicherstellung der Funktionstüchtigkeit von Smart Home Produkten (21/22/24)- Versicherungsdienstleistungen (19/21/18)- Unterstützung für Senioren (7/8/9)Kein Interesse an diesen Services zeigten 29/27/26 %.
Infos zur Studie
Für die Studie wurden vom Unternehmen CONTEXT (Contextworld) in den zu Grunde gelegten Jahren jeweils 6.500 Teilnehmer in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Spanien und Italien befragt. Das Unternehmen CONTEXT mit Hauptsitz in London beschäftigt sich mit Marktforschung, Business- und Chancen-Analysen für zahlreiche große, weltweit agierende Unternehmen vornehmlich aus technischen Branchen.
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