Welche Wärmepumpen Gerüchte stimmen? Wärmepumpen Lüge: 11 Mythen über die Wärmepumpe im Realitätscheck

Wärmepumpen gelten als Schlüsseltechnologie für die Energiewende. Doch trotz ihrer offensichtlichen Vorteile halten sich hartnäckige Mythen und Vorurteile. Diese sogenannte "Wärmepumpen-Lüge" führt häufig zu Unsicherheiten bei Hausbesitzern. In diesem Artikel zeigen wir, was wirklich hinter den Gerüchten steckt und klären diese Mythen auf.

Welche Mythen über Wärmepumpen sind wahr?

Das Wichtigste in Kürze

Wärmepumpen gelten als umweltfreundliche und effiziente Heizlösungen, dennoch stehen sie im Zuge der Energiewende im Zentrum vieler Diskussionen.

  • Effizienz: Die Effizienz von Wärmepumpen ist nicht auf Fußbodenheizungen beschränkt; sie können auch mit herkömmlichen Heizkörpern genutzt werden.
  • Leistung: Moderne Wärmepumpen sind auch bei niedrigen Außentemperaturen leistungsfähig und eignen sich daher für unterschiedliche Klimazonen.
  • Kosten: Obwohl Wärmepumpen zunächst höhere Anschaffungskosten haben, sind sie langfristig kosteneffizienter als mit fossilen Brennstoffen betriebene Heizsysteme. Ein konkretes und kostenloses Angebot gibt's bei unserem Partner hansetherm.

Wärmepumpen-Lüge: Warum halten sich die Mythen hartnäckig?

Die Verbreitung von Mythen über Wärmepumpen hat häufig mehrere Ursachen. Einerseits beruhen viele dieser Vorurteile auf Erfahrungen mit älteren Wärmepumpenmodellen, die in der Vergangenheit tatsächlich gewisse Einschränkungen hatten. Andererseits gibt es auch Interessengruppen, die wirtschaftlich von konventionellen Heizsystemen profitieren und daher gezielt Unsicherheiten über alternative Technologien schüren. Zudem spielt mangelndes Wissen über die Funktionsweise und die neuesten technischen Entwicklungen eine große Rolle. Informationen aus der Anfangszeit der Wärmepumpentechnologie sind längst überholt, doch sie beeinflussen immer noch das Meinungsbild vieler Hausbesitzer.

Aus diesem Grund klären wir im Folgenden über die Wärmepumpen-Lügen auf. 

Lüge Nr. 1: Wärmepumpen sind zu teuer

Es ist richtig, dass die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe auf den ersten Blick höher erscheinen als die Kosten für Gas- oder Ölheizungen. Doch diese einmaligen Anschaffungskosten sollten nicht isoliert betrachtet werden. Wärmepumpen nutzen kostenlose Umweltenergie, wie Luft, Wasser oder Erdwärme, sodass ihre Betriebskosten daher deutlich niedriger sind als bei fossilen Brennstoffen.

Über einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren können die Einsparungen bei den Betriebskosten die höheren Anschaffungskosten mehr als ausgleichen. Zudem gibt es umfangreiche staatliche Förderprogramme, die die Investition in eine Wärmepumpe finanziell attraktiv machen. Hausbesitzer sollten also den gesamten Lebenszyklus der Heizlösung betrachten, nicht nur die anfänglichen Ausgaben.

Lüge Nr. 2: Wärmepumpen funktionieren nur mit Fußbodenheizungen

Die Vorstellung, dass Wärmepumpen ausschließlich mit Fußbodenheizungen kompatibel sind, stammt aus einer Zeit, als diese Heizsysteme hauptsächlich für Niedertemperaturanwendungen ausgelegt waren. Tatsächlich ist es jedoch so, dass moderne Wärmepumpen mit einer Vielzahl von Heizsystemen kompatibel sind. Beispielsweise Niedertemperaturheizkörpern und spezielle Wärmepumpenheizkörpern, die auch bei geringeren Vorlauftemperaturen effektiv arbeiten. Durch den Einsatz effizienter Technologien wie der Invertersteuerung können Wärmepumpen flexibel auf den Wärmebedarf reagieren und auch in Kombination mit bestehenden Heizkörpern in Altbauten effizient eingesetzt werden.

Lüge Nr. 3: Wärmepumpen sind ineffektiv bei kalten Temperaturen

Dieser Mythos basiert auf der Annahme, dass Wärmepumpen ihre Effizienz verlieren, wenn die Außentemperaturen sinken. Es ist zwar korrekt, dass Luft-Wärmepumpen bei extrem niedrigen Temperaturen mehr Energie für die Wärmeerzeugung benötigen, aber moderne Geräte sind darauf ausgelegt, dass sie auch unter diesen Bedingungen effizient arbeiten.

Aufgrund von Technologien wie der Inverterregelung, verbesserten Kältemitteln und leistungsfähigeren Kompressoren bewahren Wärmepumpen heutzutage selbst bei -20 Grad Celsius ihre Effizienz. In sehr kalten Regionen ist der Einsatz von Sole-Wasser-Wärmepumpen (Erdwärme) und Wasser-Wasser-Wärmepumpen (Grundwasser) eine sinnvolle Alternative. Die Temperaturen des Erdreichs und Grundwassers sind ganzjährig konstant, sodass sie eine höhere Effizienz erreichen.

Lüge Nr. 4: Wärmepumpen benötigen viel Platz im Haus

Früher war der Platzbedarf von Wärmepumpen tatsächlich ein Thema, doch die heutigen Systeme sind wesentlich kompakter und vielseitiger in ihrer Installation. Es gibt platzsparende Geräte, die problemlos in kleinere Technikräume passen. Außeneinheiten von Luft-Wasser-Wärmepumpen benötigen ebenfalls nur wenig Stellfläche und können flexibel auf dem Grundstück positioniert werden. Zudem sind diese Systeme häufig modular aufgebaut, was ihre Integration in bestehende Gebäude erleichtert. Im Vergleich zu Öltanks und großen Kesseln von konventionellen Heizungen ist der Platzbedarf von Wärmepumpen daher in den meisten Fällen geringer.

Lüge Nr. 5: Wärmepumpen sind laut und stören die Nachbarschaft

Der Mythos von lauten Wärmepumpen stammt aus Zeiten, in denen die Technologie noch nicht so ausgereift war wie heute. Moderne Wärmepumpen sind mit hochentwickelten Schalldämpfungssystemen ausgestattet und produzieren Geräusche, die oft kaum lauter sind als ein Kühlschrank im Innenbereich. Außeneinheiten haben einen Schallpegel, der in der Regel zwischen 35 und 50 Dezibel liegt. Das entspricht ungefähr der Lautstärke eines leisen Gesprächs. Durch eine optimale Aufstellung der Wärmepumpe und den Einsatz schallgedämmter Gehäuse werden mögliche Geräuschbelästigungen minimiert.

Lüge Nr. 6: Wärmepumpen sind nicht umweltfreundlich

Die Wärmepumpe gilt als umweltfreundlichstes Heizsystem, weil es erneuerbare Energiequellen nutzt und keine direkten CO₂-Emissionen erzeugt. Der ökologische Fußabdruck einer Wärmepumpe hängt hauptsächlich davon ab, wie der zur Stromversorgung benötigte Strom produziert wird. Wenn der Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt, ist die Klimabilanz der Wärmepumpe unschlagbar. Selbst bei konventioneller Stromversorgung sind Wärmepumpen in der Regel umweltfreundlicher als Öl- oder Gasheizungen, da sie aus einer Kilowattstunde Strom mehrere Kilowattstunden Wärme erzeugen.

Ältere Wärmepumpen nutzten oft Kältemittel, die die Ozonschicht schädigen und ein hohes Treibhauspotenzial aufwiesen. Moderne Wärmepumpen hingegen setzen zunehmend auf umweltfreundlichere oder natürliche Kältemittel wie CO₂, Propan oder Ammoniak, die deutlich weniger umweltschädlich sind. Diese Entwicklung trägt maßgeblich dazu bei, den ökologischen Fußabdruck der Wärmepumpentechnologie weiter zu reduzieren.

Lüge Nr. 7: Wärmepumpen sind nur für Neubauten geeignet

Wärmepumpen eignen sich nicht nur für Neubauten. Sie können auch in bestehenden Gebäuden problemlos nachgerüstet werden und arbeiten effizient, wie ein Feldtest vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE belegt. Die größte Herausforderung dabei ist oft der Wärmebedarf des Hauses: Je besser die Dämmung, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Denn so können sie mit geringeren Vorlauftemperaturen arbeiten und verbrauchen weniger Strom.

Für Altbauten lohnt sich eine Wärmepumpe prinzipiell ab einem Wärmebedarf unter 150 Wattstunde pro Quadratmeter Wohnfläche. Zudem sollten Hauseigentümer sicherstellen, dass die Heizungsanlage mit Vorlauftemperatur von rund 50 Grad Celsius ausreichend heizt. 

Bei ungedämmten Häusern kann die Wärmepumpe in einer Hybridheizung mit Gas- oder Öl-Brennwertkessel zusammenarbeiten. Daraufhin können über die Jahre gezielte Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden, bis die Wärmepumpe den gesamten Wärmebedarf decken kann.

Lüge Nr. 8: Wärmepumpen haben eine kurze Lebensdauer

Wärmepumpen haben eine Lebensdauer von etwa 15 bis 20 Jahren, vergleichbar mit konventionellen Heiztechnologien wie Gas- oder Ölkesseln. Bei regelmäßiger Wartung und Pflege kann die Lebensdauer sogar noch länger sein. Viele Hersteller bieten zudem umfassende Garantieleistungen an, die Hausbesitzern zusätzliche Sicherheit bieten. Die langlebige Bauweise moderner Wärmepumpenkomponenten sorgt dafür, dass diese Systeme eine stabile und zuverlässige Wärmequelle über viele Jahre hinweg bieten.

Lüge Nr. 9: Wärmepumpen lohnen sich nur bei Eigenstromnutzung

Wärmepumpen sind auch ohne Photovoltaikanlage und Eigenstromnutzung eine wirtschaftliche Option. Zwar lassen sich durch die Kombination mit einer PV-Anlage zusätzliche Kostenvorteile erzielen, aber auch der Bezug von Netzstrom ist oft günstiger als fossile Brennstoffe. Durch den Einsatz von Wärmepumpen-Tarifen und intelligenter Steuerung können Hausbesitzer die Effizienz der Anlage maximieren und den Stromverbrauch optimieren. 

Lüge Nr. 10: Wärmepumpen können im Winter nicht ausreichend heizen

Realitätscheck: Moderne Wärmepumpen sind so konzipiert, dass sie auch bei extremen Wintertemperaturen zuverlässig arbeiten. Luft-Wasser-Wärmepumpen verwenden spezielle Kältemittel und Kompressoren, die auch bei tiefen Temperaturen effizient sind. In besonders kalten Regionen kann der Einsatz einer Erdwärmepumpe eine noch bessere Lösung sein, da sie konstante Temperaturen aus dem Erdreich nutzt. Falls die Außentemperaturen extrem sinken, verfügen viele Systeme über einen integrierten Heizstab, der als zusätzliche Wärmequelle dient und so eine kontinuierliche Wärmezufuhr gewährleistet.

Lüge Nr. 11: Die Installation einer Wärmepumpe ist zu kompliziert

Die Installation einer Wärmepumpe erfordert zwar fachliches Know-how und eine sorgfältige Planung, ist aber keineswegs komplizierter als die Installation anderer Heizsysteme. Ein gut ausgebildeter Fachbetrieb kann die gesamte Installation innerhalb weniger Tage durchführen. Die meisten Wärmepumpen sind für die flexible Installation in verschiedenen Gebäudetypen ausgelegt. Es gibt zahlreiche Systeme, die speziell für die Nachrüstung in bestehenden Gebäuden konzipiert sind und somit ohne aufwendige bauliche Veränderungen auskommen.

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Stefano Fonseca

Stefano Fonseca ist erfahrener Ingenieur für Energie und Umwelt, der seine Leidenschaft für das Schreiben zum Beruf machte. Seine Leidenschaft sind Photovoltaik und Wärmepumpen Themen. Sein Ziel ist es, technische Informationen in verständliche Texte zu verwandeln.

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